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Amariana (1995m)

Karnische Voralpen

Tour: Amaro Parkplatz (850m) - Weg 414 - Abzwg - Monte Amariana (1905m) - Weg 415 - Abzwg Ric.Plan d'Ajars - Ric Monte Forcella - Parkplatz Carnia (268m)

 

"Monte Amariana", wer kennt diesen Berg? – Nun. Es ist ein Berg, der 1905 m hoch ist und sich östlich von Tolmezzo erhebt. Ein Berg, für den zweiten Samstag im Mai des Jahres 2002. Ein Berg, mit einer schönen Aussicht in die Welt der Karnischen Voralpen Friauls. Ein Berg, mit einer weißen Madonna am Gipfel (und fehlendem Gipfelstempel). Ein Berg, damit sich 13 Naturfreunde der OG St.Jakob i.Rosental im Gipfelbuch eintragen können. Ein Berg, dem nun der folgende Wanderbericht gilt.
Walter G. wartete allein schon lange vor 5 Uhr Früh am Parkplatz zum Ghf Matschnig. Doch nicht um heute mitgehen zu können, sondern um allen nur zu sagen, dass er heute wegen seines Fußproblems absagen müsse und um die Verantwortung an Hansi & Co abzugeben. Dies gelang aber erst mit 3 minütiger Verspätung, denn Hansi kam mit etwas verschlafenem Gesichtausdruck verspätet an, wo der Rest schon ungeduldig auf den Beginn der heutigen Tour wartete. Neu waren die beiden Wernberger Naturfreunde Hans und Lenzi, die der Franzi mitbrachte. Los ging’s.
Es war eine kleine Prämiere. Noch nie (zumindest seitdem ich dabei bin) war der Treffpunkt beim Matschnig um 5 Uhr Früh angesetzt. Drei weitere solcher "Frühstarts" sollen heuer noch folgen. Die Anreise über die A2 (in Österreich) und A23 (in Italien) endete abrupt an einer unbesetzten Mautstelle, um im kleinen Ort Amaro die enge schottrige ausgewaschene Bergstraße in Angriff zu nehmen. Alle waren froh mit den Autos hinaufgefahren zu sein, da wir uns so viel Zeit des Aufstiegs ersparen konnten (bis zu 2 Stunden!). Als Ernstl’s Skoda Octavia mit seinen 5 Wandergesellen das erste Mal aufsetzte, befürchtete der Rest schon schlimmes. Einige Serpentinen ging es noch hinauf, doch dann war Schluss (mit lustig). Ein kaputter Auspuff ist es nicht Wert! Eine Serpentine später dachte sich dasselbe der Toyota von Fritz, ehe mein Nissan eine weitere Serpentine (und einem erneuten Aufsetzen im ausgewaschenen Forstweg) später sich an die Serpentinen zum Monte Chiampon (Tourenziel am 14.Okt.2000, Anm. der Redaktion) erinnerte, und ...
Los ging es bei schönem warmen Wetter, und einer dachte sogar daran die kurze Hose auszupacken. Der Nebel im Tal lichtete sich und gab immer mehr die Schönheit der Landschaft am Zusammenfluss von Tagliamenta und Fella frei. Das breite Flussbeet dominiert die schmalen Täler. Da wir uns hier auf einer Seehöhe von nur 300 m befinden, ragen die umliegenden Berge steil und mächtig empor. Besonders gefiel mir der Mte Simeone (1505m, südlich), an dessen kleinen Vorgipfel Mte Festa der Fritz eine kleine Festung entdeckte. Noch ging dies, denn die Sicht war ok. Später, als wir bereits im kleinen Klettersteig im letzten Anstieg zum Gipfel waren, waren wir in Windeseile von aufsteigenden Wolkenresten eingehüllt. Zunehmend verschlechterte sich das Wetter um uns. Die Wolken gaben die Gipfel nicht mehr frei und so konnten wir nicht genau feststellen, welcher Berg da hinten nun wirklich der Mte Chiampon war.
Im bloßen TShirt wurde es rasch ziemlich kühl, und so zog sich jeder etwas warmes am Gipfel an. Das Thema kurze Hose war kein Thema mehr. Jeder war mit sich selbst beschäftigt. Die einen mit dem Ziel ein Photo durch die Wolken zu ergattern, die meisten mit dem Ziel sich zu stärken (meine Jause schmeckte überhaupt nicht), und ganz andere wieder mit dem Ziel beim anschließenden Fototermin eine gute Figur zu machen. - Also. Der Fritz hatte zwar einen Kamm in seinem Schlafzimmer gefunden, doch einen Spiegel suchte er vergeblich. War aber kein Problem, denn er konnte ja einen Spiegel aus meinem Badezimmer haben. So helfen sich halt Naturfreunde auf fast 2000 m Seehöhe. Zumindest die St.Jakober Naturfreunde. Um schön am Gipfel zu stehen (respektive zu sitzen), wenn 6 Photoapparate und 1 Finger einen ins Visier nehmen. Am Gipfel suchten die "Spitzgeitler" Ernstl, Hansi S. und ich vergebens nach dem Gipfelstempel. Dem Rest interessierte dies überhaupt nicht. Bzw. die verstanden es eh nicht. Bei der Suche fiel mir auf, dass die Zahl der roten Hosen sprunghaft angestiegen war. Ich gehörte ja nun auch dazu, zum Club der roten Hosen. Und so war die Zeit gekommen, einmal ein "Familienphoto" der roten Hosen zu machen. Wir waren mittlerweile soviel, dass es Probleme gab die alle mit meinem Weitwinkelobjektiv auf ein Photo hinauf zu bekommen. Und dabei hatten wir noch Glück, dass andere "rote Hosen" wie der Walter G. oder der Pepi heute fehlten.
„Des einen Freud ist des anderen Leid.“ – Sorry, natürlich hatten wir Pech, dass heute der Rest der Glantschnigs nicht dabei war. Mit ihnen wäre es sich noch lustiger geworden. So mussten wir mit Verwunderung feststellen, dass wir heute keinen schwachen Wanderer in der Gruppe hatten. Und trotzdem fand ich mich mit dem Hansi S. schon wieder ganz hinten. Das gab mir zu denken. Bin ich wirklich so ein fauler Sack, dass ich nicht mit den anderen mithalten kann? Doch dies währte nicht sehr lange, denn dann war auch die „Steirische Fraktion“ namens Walter W., Fritz und Peter hinten zu finden. Und so kam es, dass die 3½ Steirer auf die 1½ Kärntner aufpassten und umgekehrt. Und so war wieder alles beim Alten und wir hatten wieder eine Begründung, warum wir hinten anzufinden waren. Die Moral hatte gesiegt.
Der Weg vom Gipfel zur 800 m tiefer gelegenen Hütte Ric Monte Forcella dauerte fast 2 Stunden. Alle waren froh, diesen Weg in diese Richtung gegangen zu sein. Anders rum wäre es ein quälend langatmiger Hatscher durch den steilen Buchenwald gewesen. Nachdem auch auf der Forcella Hütte kein Gipfelstempel zu finden war, machten wir uns auf den Abstieg hinunter ins Tal. Und dabei passierte etwas, was sich Anfangs keiner gedacht und jetzt auch keiner gewünscht hätte: nämlich der Regen setzte ein. Zuerst nur Tröpferlweise, später schon etwas mehr. Da half dann kein Kamm und Spiegel mehr, und auch Hansi’s Ärger über die in meinem Auto vergessenen Turnschuhe waren verstummt. Einen verbalen Glanzpunkt setzte noch der Franzi. Als der Autobahnlärm immer stärker wurde und alle schon glaubten unten im Tal zu sein, kamen wir an eine Lichtung, die uns einen Blick über den weiten Fußmarsch nach unten gab. "Jo, jetzt is des noch imma so weit hinunta.", meinte der Franzi im Schmerz. Leider hatte er recht, und so wurden wir durch den Regen noch nass genug. Während sich die einen unter einer Brücke ein Stelldichein gaben und sich trockneten, holte der Rest die wartenden Autos vom Monte Amariana zurück.
Matschnig, 11.Mai, ca. 15:43 Uhr. – Wir waren wieder alle dort, wo wir hingehörten. Die Matschnig-Pizza wurde in 6-facher Ausführung verzerrt, und die 2 Toaster spielten nur eine Statistenrolle. Sigrid ließ sich durch den "am schönsten frisierten Japaner zwischen dem Mte Amariana und den Karawanken" etwas aus der Fassung bringen. Sie wusste bald nicht mehr was auf welcher Matschnig-Pizza drauf ist. (Kann ja jeden mal passieren!) Beim Zahlen dachte sich der Franzi: "Wos da Fritz kann, kann i schon lang!", und brachte Sigrid mit dem Spruch "Was halt der Euro so kostet" so aus der Fassung, dass sie herzlich lachen musste. (Kann ja jeden auch zwei Mal passieren!) So ging eine weitere schöne und lustige Wanderung dem Ende zu. Ein Stubeck wartet auf uns. Leider noch nicht auf mich. Egal, denn wir wissen alle dass beim Matschnig schon heute die Chefin auf den Club der roten Hosen wartet. (Das kann halt nur uns passieren!)

 

(Bericht von Thomas)

Gipfelphoto
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