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Dobratsch (2167m) , Naturfreundesteig

Gailtaler Alpen

Tour: Autobahnrast Arnoldstein (550m) - Naturfreundesteig - Jägersteig - Dobratsch (2167m) - Ludwig-Walter-Haus (2140m) - Alpenlahner - Bad Bleiberg (902m)

 

Na, nit schon wieder! – Jetzt kumman de St.Jakober Naturfreunde schon wieder aufe zu mir. Jetzt warn de eh grod erst vurige Wochn herobn, bei Vollmond und am späten Abend, und stören mi und meinen Dobratsch (2167m) in unserm Schlof. Nit amol in da Nocht host mehr a Ruah von de roten Hosen! Hoben denn de nix bessers zu tuan als auf an Berg aufe zu gehen, damit sie donn gleich auf da ondarn Seitn wieder obe gehen kennan! Na, tepparte Leit gibt’s a noch. Wos solls.
Gsegn hob i sie schon in da Fruah, wie sie in dem Nest do draußen am Fuaß vom Mittagskogel, i glab Rosenbach hast des, wie sie sich do draußn troffn hobn und donn über de Autobahn eina gfohrn san zur Autobahnrast bei Arnoldstein. Kumman sans in 7 Autos stott in 4, oba des passiert holt a nur weil sie kopf- und planlos uma lafn. Nocha san sie durch a Zaungotta durch ume zur Gail und üba de Eisnbohnbruckn uma zum Rodweg. Von do herobn hob is des alles gonz genau gsegn. Vurne is da Hubert gongan, und hinten da Thomas. Weil de zwa worn es, wos schon amol do herobn warn. Wonn wor denn des nochamol? I glab vor 3 Johrn, oba i bin ma ni gonz sicher. De hobn mit den Andy domols de Idee g’hobt, und heute zarns glei an gonz Haufn mit aufa. Wort amol, do sig i den Hubert, Mary, Anna Christine, Fritz, Peter, da Steira Walter, Werner, Kerstin, Gerhard, Hansi G., Fredl, Monika, Elisabeth, Franzi O., Peter, Horsti und Hansi. Und ganz hintn geht de holberte Portion.
De gonze Zeit tuans nua Blödsinn mochn, redn nur über Wander-Themen oder üba ondare Leit uma. Gott sei Donk is heit da Walter nit mit, weil der hätt hinten eh nur uma g’jammert. Des mog i übahaupt nit. Des konn i auf mein Berg nit brauchn. Der soll liaba daham bleibn und seine Wänd verputzn und zu irgend wölche Veranstaltungan gehen. Und sein Bruada, denn Pepo, soll ah glei mitnehman. Na, de Brüda hobn a schon bessere Zeit erlebt. Nur da Hansi G. geht noch mit. Oba wohrscheinlich a nur deshalb weil a jetzt an neichn Bruada hot. Da Gerhard, sei Zwillingsbruada. Der hot jo nua Bier im Kopf und am Bauch. Der sollt mehr Bodybuilding mochn. An Körpa tuat ma nit ansaufn, sonder der g’hört geschunden! De Kerstin hot des schon richtig erkonnt. Wer is den der Opa do hinten? Ah, da Fredl. Is eh Zeit, dass der a amol wieda mitgeht. Da Hubert vurn mocht ah wos a wüll, seitdem da Ernstl nimma mit geht. Oba der is jo a gonz a Gfinkelta. Der schickt sei Monika her, de muaß sich donn üba 1600 Höhnmeter aufa quälen, nur damit er daham se frogn konn was los wor. Jo sicher. Der mit dem weißen Stängl im Mund, des konn nur da Fritz sein. Hot a schon bessera Zeitn erlebt. Und da Peter und da Thomas mit ihre neichn Computerkameras – de tuan ma vül zu vül Photos mochn. De solltn vül mehr aufn Weg schaun und ondere hölfen. Irgend wie san des olles komische Typn in der Gruppn. Wonderer solln des sein – das i nit loch! I seh jeden Tog gnuag Wonderer aufa kumman – i was von wos is red. Schleppn do an schwern Rucksock aufe aufn Berg, damit sie den gleich wieda hintn obe trogn kennan. So bled san de.
Jetzt sitzen’s do untn auf dem Aussichtsbankerl. Pause tuans mochn. De holtn jo a nix mehr aus. I muaß so vüll mitmochn. Ob es mir do herobn kolt oder worm is, des interessiert eh kan. Im Winter frier i oft bei Minus 20 Grad und die Eiszopfn setzn mir gonz schön zu. Des Wossa dringt eine in mein Körper, gonz tief eine ins Mark. Und wenn es gfriert, dann dehnt sichs aus und sprengt ma meinen letzten Lebensnerv. I kriag donn fost ka Luft mehr, muaß mi zomm’reißen und jeden Schmerz ausholtn. Und de jammern schon wenn sie do a Stückale aufa gehen. Und im Sommer, do brennt de Sunn monchmal gnadenlos auf mi oba, und keine schützende Wolke hilft mir. Ich konn mi nit hinter ana Koppn schützn. Wenn i an Sunnanbrond kriag, dann interessiert des kann. Und donn diese Gewitter! Wenn a Blitz mir durch das Gerippe schießt und da holbe Berg zum Zittern anfangt – brrrrr. Des tuat weh. Do is donn ka Wonderer mehr herobn, do lafn olle obe. Oder wenn der Wind mir mit über 130 km/h um die Ohrn pfeift, do muaß i mi festholtn. Des san Bedingungen, de muaßt mol erlebt hobn. Des is net lustig. Und ihr jammerts wegn da Hitz und weil da Berg so steil is. Na, ihr seits ma ane Wonderer! Dabei hobns den Weg eh so schön für Leit wia Eich anglegt. Ka Flesen zum klettern, sondern ima nur a schönes Wegerle zum Gehen. Hätts nit geglabt daß do so a Wonderweg durch de Felswand aufa geht.
Jetzt mochns noch a Pause, do unten beim Wandbuch. 1987 hobns des Büchl do aufa geton, und 16 Johr später is es noch imma nit voll. Oba viele Leit gehen holt nit aufa den Naturfreundesteig der Arnoldsteiner. Hau ob, du dämmlicher Vogel! De Alpendolen hupfn und landn andauernd nur auf mir uma. Nocha tuans mi anscheißen a noch. Monchmol schau i aus – schrecklich! I muaß donn imma worten bis da nächste Regen kommt, damit i mi woschen konn. Jetz sans schon beim Jägersteig. Imma wieder bleibn se stehn, weils ka Kroft mehr hobn. Luft holn, wortn, donn wieda a poar Schritt gehen, wieder stehn bleibn, usw. Herrgott, schick ma wieda echte Wonderer aufa. Heit kumman nur mehr Touristenbusse mit olten Opas und Omas, de donn den leichtn Weg vom Parkplatz aufa gehen. Oda so ane Wonderer wie den St.Jakober Naturfreunde. Domals in den 50er Jahre, i kann mi noch guat erinnern, do hobn de Wonderer noch mit den Radl zuabe fohrn müssn, und donn san se mit ihra oltn Ausrüstung den ganzn Berg aufa gongan. Gjammert hot kana. De worn froh überhaupt mitgehn zu dürfn. Gonz anders is des heit. Jo de guatn olten Zeitn.
A wie long i schon herobn steh? Des was i eigentlich gor nimmer. Mei Vota hot ma noch Gschichtn erzählt von sein Großvater, den hobn die Bergknappen von Bleiberg aufa gebrocht. A horte Zeit domals. Oba wonn des wor, i was es leida nimma. I weiß schon gor nicht mehr, wieviele Wonderer in oll den Togen Johrn zu mir aufa kumman sein. Irgendwann hab i aufghört sie zu zähln. Zum Schluß hot es mi eh nicht mehr interessiert. Weil viele erblickn mi nur kurz, schenkn mir (wenn überhaupt) nur an kurzn Moment der Aufmerksamkeit, und donn is ihnen eh alles andere wichtiger als i. Uma schaun tuans in olle Richtungen, mochn oft a Photo von sich selba und verdeckn mi dabei. Und de St.Jakober Naturfreunde mochn jetzt genau dessölbe. So a kindischa Haufn. Do miassn olle zommsitzn, donn mocht ana mit 7 Kameras de bledn Photos, damit donn alle wieda auseinander gehen kennan. Mi frogt kana ob i drauf sein wüll. Bei den meistn geht es eh schnell, nur bei de St.Jakober dauert des imma so long. I hob eh ka Bedeitung für de. Weil ich geh do herobn sowieso unter. Do stehn zwa Kirchnan, a Gosthaus, a Gstöll mit Funkantennen, und vor allem der große schiache Mostn. Warums den grod do aufa gebaut hobn, mecht i wissen. Gibt ja so viele ondere Berge. Schauts nua uma. De Nockberge, de Gailtaler Alpen, de Karnischen Alpen, de Julischen und de Karawanken. Überall hättens an Sender aufe stelln kennan, oba na, grod auf meinen Dobratsch bauens in aufa. Domals 1971 hobns den 165 m hohen Mostn do aufa gebaut. Mi hot kana gfrogt, ob i damit einverstanden bin. De hobn ihn einfach gebaut.
Jetzt sitzns do untn beim Ludwig-Walter Haus, essen a Suppn oder trinken a Bier. I tät a amol gern sowas essen. Ah, i sogs eich, i tät gern soviele Sochen wenigstens amol mochen. I siehg jeden Tog de Flieger über mi drüber fiegn, aber mitnehmen tut mi kana. Ihr hobst so schön, kennts eich am Abend vorn Fernseher sitzen und eich wos anschaun. I kann mi bestenfalls mit dem Mosten do durt unterholtn, weil der versorgt gonz Kärnten mit dem ORF Programm fürs Wohnzimmer. I mog iam nit. Er is ma vüll zu groß, kalt und arogant. Er hot mir meinen Plotz gnumman. Früher amol wor i da größte, heit bin i nur mehr die Nummer 2. Der Mostn weiß eh nix, kennt sich eh nix aus. Gelernt hot a nix, nur senden konn er. I bin do vüll gscheiter. I konn eich so viel berichten und erzähln. Hobts ihr gwußt, dass da Dobratsch jener Berg Kärntens ist, der die meisten Höhlen hot. Is jo a ka Wunder, weil als Karstberg muaß er jo des Wosser für die Villacher durt untn zwischenspeihern. De brauchn jo a wos zum Trinken. Und da Dobratsch hift ihnan und lost dos Wossa sehr rasch durchdringen. Gott sei Donk hobn se ihn jetzt unter Naturschutz gstellt. I kann do herobn kane Schifahrer gebrauchn. Hobts ihr zum Beispiel gwußt, dass da Dobratsch des größte Bergsturz Gebiet der Ostalpen is. Wie nach dem Erdbeben 1348 de südliche Bergflanke abgstürzt ist, is des Geröll runter ins Tal und hat alles zua g’schüttet. Des Gröll in der Schütt is bis zu 30 m hoch. Oder hobts ihr gwußt dass die katholische Kirche Maria am Heiligen Stein die höchstgelegenste Wallfahrtskirche Österreichs ist? Ah so, ihr kennst eich a nix aus. Genauso wie die vüllen Leit, die jedes Johr zum Almkirchtag aufa kumman und die 17 km lange Alpenstraße dabei benutzn.
A wos meinst? Wolken kumman vom Südwesten. Aha. Donk da, i wird’s weiter sogn. Des wor mein Kollege, der steht am Poludnig. I hob viele Kollegn. Am Mittagskogel steht ana, am Wöllaner Nock, usw. I versteh jo a nit warum der Wetterheini do jeden Tag ausa’kummt und seine Wetterdaten abließt. Der brauchert jo nur mi frogn, i was eh alles. Jo schau, jetzt gehns obe den Alpenlahner. A miassts ihr wirklich schon gehen? Wollts nit noch a bisserl heroben bleibn? Schade! Eigentlich wars eh gonz nett mit eich Naturfreunde. Lustig seids. Paßts auf beim Abegehn dass eich nix passiert. Der Alpenlahner is a schiache Steinrinne. Und steil is. Do san schon einige Leit ums Leben kumman. A poar Kreiz hobns eh aufgstöllt. Paßt bitte auf dass eich nichts passiert. Ihr Rosenbacher geht’s so oft im Johr in de Berg, do konn viel passiern. I mog nit dass eich wos passiert. Ihr passts so guat zusomman. Wenn de onderen a noch dabei warn, de heit nit mit worn, dann seits wirklich die beste Wondergruppe in Kärnten. I was von wos i red, des kennts ma glabn. Jo schauts ihn eich on. Kaum unten onkumman, steigt der Thomas ins Auto ein und lost sei Göldtascherl liegn. Des is a Trottel. Wos der schon alles hot liegn lossen am Dobratsch. A Goretex Jacke, ane Windstopper Handschuh, jetzt de Göldtaschn – na Gott sei Donk was er noch nix vom restlichen Zeug, wos er in den letzten Jahrn hot liegen lossen und worauf er bis heit noch drauf kumman is.
Na super. Jetzt hobns de Auto überställt und kennan wieder a Bier trinken gehen zum Matschnig. Da Thomas is a schon 3 Stund mit dem Auto ins Gesäuse gfohrn, und um 9 bei da Ennstaler Hüttn ankumman. I glab i wird se olle vermissn. Oba egal wohin sie a gehn, i wird sie von do herobn eh imma beobachten kennan. Olle Wonderer san schon weg, und nach dem Sunn’untergang geht jetzt der Sternenhimmel auf. A schod. Irgendwie wor es a gonz a lieba Tog mit den Naturfreund. Dunkel is gwurdn. Ruhig a. Morgen geht’s wieder von vurn los, mit ondere Wonderer. I glab i wird jetzt a schlofn gehen. Mochts es guat. Kreiz frei !


(Bericht von Thomas aus der Sichtweise eines Gipfelkreuzes)

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