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Schneeschuhwanderung Falkert (2308m)

Nockberge

Tour: Schneeschuhwanderung: Hotel Heidialm (1885m) - Kamm - Hundsfeldscharte - Falkert (2308m) - Hotel Heidialm

 

Welcome! Benvenuto! Dobro dosli! Grias eich! - Ein neues Wanderjahr (nennen wir es 2003) begann, und somit begab sich eine 22-köpfige Gruppe der Naturfreunde St.Jakob zur ersten Wanderung des Jahres. Wir wollten nicht unbedingt Platz 1 erreichen, aber zumindest unseren Platz oben am 2308 m hohen, verschneiten Falkert (Nockberge) festigen. Dazu benötigten wir ein Paar Schneeschuhe für (fast) jeden, eine ordentliche Winterbekleidung gegen den kalten böigen Nordwind, und natürlich gute Laune. Trotz des nicht gerade naturfreundlichen Wetters wurde es eine recht amüsante kleine Schneeschuhtour. Zumindest für mich.
Treffpunkt Nr.2 war heute bei der "Außenstelle" (Autobahnabfahrt Villach Ossiachersee), wo Heinz zu mir zustieg und Hansi mit Ruth und Christine schon auf den Rest der Truppe warteten. Diese kamen pünktlich, denn selbst beim Autofahren wollte heute keiner seinen Platz verlieren. Wie auch in all den letzten Jahren gab es heute wieder eine Stammcrew (Walter, Hansi, Ruth, Monika, Hubert, Franzi, Gerhard, Hansi G., Walter W., Fritz, Inge, Mary, Heinz, Christine K., Ernstl T., Horst, Thomas), die von ein paar Neuzugängen (Martina, Iris, Luise, Wendelin, Christine) abgerundet wurde. Das Team wächst, und das ist gut so.
Genauso gut kamen wir trotz leichtem Schneefall auf der Heidialm am nahen Falkertsee an. Vom Gipfel selbst sah man anfangs außer Nebenschwaden nicht viel. Dafür hatte bald (fast) jeder seine Schneeschuhe (im steirischen Schneeteller, Anmerkung der Redaktion) unter den Füßen. Diese dachten sich "Endlich geht's los", doch das dauerte noch ein bisserl mit dem Anziehen. Ich hatte erst einen Schneeschuh an, lag Mary zu Füßen zwecks Montage ihrer Schneeschuhe und kannte mich anfangs auch nicht aus mit den vielen Schlaufen und Schnallen. Doch irgendwie schafften wir es alle. Hubert gab das Startzeichen und marschierte einfach drauf los, während unser Ernstl noch zu Hause sich im Bett umdrehte (er musste nachtdienstlich heute leider ausfallen). Doch schon nach wenigen Minuten wurde aus der Schneeschuh-Traube eine Schneeschuh-Perlenkette. Aufgefädelt in vielen kleinen Gruppen ging es den Hang neben dem Schilift hinauf. Wie jedes Jahr das gleiche Bild. Ganz hinten fanden sich Walter, Hansi und Thomas (ich). Die Verantwortung am Ende der Gruppe!!! Ganz zum Schluss. Also dort wo sie hingehört: auf ihrem Platz!
Es begann ein kleines Pingpong Spiel meinerseits. D.h. Ich war mal ganz vorne, plötzlich in der Mitte, dann mal ganz hinten, dann wieder vorne, usw. Offiziell trainierte ich ja für Südamerika und musste so Kondition erlangen. Inoffiziell versuchte ich mit allen Kontakt aufzunehmen, denn ich wollte die Neuen kennenlernen und mit den Alten Smalltalk führen. Für den Bericht natürlich! Eine lustige Stimmung kam (abgesehen vom Gerhard) nicht auf, aber das war auch kein Wunder, denn der Wind blies einem manchmal mitten ins Gesicht. Ich fragte mich schon, was ich hier an dieser Stelle schreiben sollte. Mir fiel nichts mehr ein ...
Der Kamm über dem Falkertköpfl war erreicht. Wir warteten alle zusammen, und schon gab es das erste Stamperle von Mary & Inge. Nichts hatte sich geändert. "Gott sei Dank!", dachten sich (fast) alle und tranken einen Schluck. Als Hansi und Hubert vorne den Weg zur Hundsfeldscharte anvisierten, dachte noch niemand was jetzt auf uns zukommen würde. Wir mussten schräg den Steilhang queren. Im Sommer ohne Schnee und Schneeschuhe kein Problem, aber heute? Wie in einer Hoppala Sendung rutsche so manch einer den Hang hinab. Die Zacken (wenn vorhanden) gaben in der Schräge keinen Halt mehr, da sie zu oft seitlich eingesetzt wurden. Viele rutschen ab oder landeten im Schnee, und Hubert stellte sogar einen Weitenrekord auf. Er kam unten am markierten Weg an, den wir übersehen hatten. Ich versuchte Iris und Martina zu unterstützen, doch eigentlich brauchten sie eh keine Hilfe. Iris ging ihren eigenen Stil und stürzte nicht. Martina kippte nur einmal um, doch eine (naturfreundliche) Hand reichte aus, um sie wieder in die Vertikale zu bringen. Wie für die beiden war es auch für viele Andere heute die erste Schneeschuhwanderung des Tages ihres Lebens. Gratulation an Alle!
In der Hundsfeldscharte warteten wir wieder alle zusammen. Auch Walter traf ein. Besonders beeindruckt war ich von Franzi's hausgemachten Gamaschen. Diese waren der Marke Eigenbau und wahrscheinlich älter als all die Gamaschen der anderen zusammen. Man findet selten noch mit Wolle gestrickte Gamaschen in der Hightech Ausrüstungswelt von heute. Das gibt es halt nur in unserer Naturfreunde Gruppe. Kurz vor dem Gipfel mussten wir noch den Schlepplift queren. Ich wartete auf das Eintrefen aller Schneeschuhler, und konnte mit meiner neuen Digitalkamera den "Zieleinlauf" jedes einzelnen festhalten (bis auf die ganz hinten). Übrigens: Auch wenn der Peter nicht dabei ist, sind ab jetzt bis zu 3 Digitalkameras der selben Marke im Einsatz. Auch in punkto "Digitalität" hat sich unsere Gruppe ihren Platz im modernen Naturfreunde-Zeitalter gesichert. Super Burschen! Auch wenn der Peter am nahen Hochobir tourte: Naturfreundezeit ist und bleibt Photozeit.
Es fehlten noch wenige Höhenmeter zum eigentlichen Gipfel. Christine, Ruth und ich gingen weiter. "Achtung" meinte ich zu Christine. Ich wollte eigentlich noch sagen, das von rechts der Liftbügel in Kopfhöhe auf sie zukam, doch dafür reichte die Zeit nicht mehr. Sie hatte die Kapuze ihrer Goretex Jacke über ihren Kopf gestülpt, hörte daher nicht so gut das Liftgeräusch und sah auch nicht unmittelbar nach rechts. Doch irgendwie schaffte sie es doch noch und blieb Zentimeter vor dem vor ihren Kopf vorbei schaukelnden Liftbügel stehen. "Glück gehabt", musste sich der Liftbügel gedacht haben, als er seine Talfahrt begann. Nach dieser Schrecksekunde war der Gipfel bald erreicht. Oben schenkte der Herrgott uns eine leichte Windstille, es lockerte minimal auf und wir konnten wenigstens eine kurze Gipfelpause bei einem Stamperl (Inge & Mary) genießen.
Ehe es wieder bergab ging, sei noch erwähnt dass der Fritz heute der einzige Skitourengeher unter uns war. Er macht heuer schon das, was ich ab nächsten Jahr machen möchte. Ob ich dann noch in der Naturfreunde Gruppe St.Jakob i.Rosental sein werde? Die Zeiten ändern sich. Jeder spürt dies. Und mit der Zeit muss man sich auch selbst verändern. Jeder sieht es. Im Laufe seines Lebens findet jeder so seinen Platz: sei es im Leben (allgemein), im Beruf (speziell) oder in der Naturfreunde Ortsgruppe St.Jakob i.Rosental (unbedeutend). Egal. - Walter war der einzige, der noch an den nahen Rodresnock dachte. Ursprünglich wollten wir ja unsere Tour dorthin fortsetzen. Ein Blick in die Gesichter der Anderen verriet ihm aber die wahren Gedanken. Einen heißen Tee bzw. ein kaltes Bier konnte man eher aus den Gesichtern so manch eines Naturfreundes ablesen als eine Fortsetzung der Tour. So versammelte sich die Verantwortung zu einer kurzen Lagebesprechung, und nach einem Schnappschuss wurde einstimmig der Abstieg beschlossen bestätigt. Walter dachte noch an Alternativen am Gegenhang, doch es brachte nichts.
Bergab ging es mit uns schnell. Beim Abstieg kam ich wieder mit Christine ins Gespräch. und ich weiß zwar nicht mehr warum und wie, aber plötzlich sprachen wir über die evangelische Kirche in St.Ruprecht, erinnerten uns ans Schifahren in den Schigebieten und plötzlich fand ich mich gedanklich schon im Vierbergelauf. (Ups, andere Baustelle!) Dann kehrten wir im Hotel Heidialm ein und konnten uns vom Abfahrtsrennen der Herren in St.Moritz anlässlich der Alpinen Schi-WM 2003 erfreuen. Dies deswegen, weil Michael Walchhofer den 1.Platz einnahm und Gold für Österreich holte. Walter spielte den Co-Kommentator und gab ständig den Stand bekannt. Dem kleinen deutschen Urlaubermädchen neben ihm gefiel dies überhaupt nicht, weil ihrer Meinung nach kein Österreicher gewinnen sollte. Als der Sieg von Walchhofer feststand, fing sie an zu weinen und lief zu ihrer Mutter. Eine kindlich menschliche Situation!
"Die Raucher sind wirklich furchtbar!" meinte Fritz zu den anderen Rauchern. Es gab Zeiten, da war Fritz noch selbst ein Freund der Zigaretten. Heute genießt er bestenfalls noch seinen Nikotin Ersatz-Schnuller. Das Rauchen hat im Fritz'schen Leben keinen Platz mehr, und musste daher Platz machen. Letztendlich ging es nochmals kurz über den Falkertsee. Es war mehr eine Rutschpartie, auf der man ziemlich aufpassen musste. Dann erreichten wir wieder den Platz unserer Autos, und es hieß Abschied nehmen von ein paar wenigen Naturfreunden. Der Rest brach zum Matschnig auf, wo wir bekanntlich unseren fixen Platz nach (fast) jeder Wanderung haben. "Wird's eich do alkoholisieren?", meinte Walter zu Inge & Mary, als die sich einen Glühwein genehmigten. Doch beide hatten es verdient. So fand die heutige Schneeschuhwanderung ihren würdigen Abschluss. (Fast) Alle waren zufrieden. Dass ich morgen nach Portugal fliegen musste, überraschte mich genauso wie der heutige Tag dem Heinz, der zuerst seine Sachen (Auto- und Wohnungsschlüssel) in meinem Kofferraum ließ und später noch unsere Wanderstöcke vertauschte. Kann passieren. Letztendlich fand doch noch alles seinen Platz: Die Wanderstöcke das richtige Auto, die ausgeborgten Schneeschuhe ihren Besitzer, der Falkert wieder seine Winterruhe und schließlich auch die heutige Wanderung ihren Stellenwert in unseren Erinnerungen. Platz Berg frei !

(Bericht von Thomas)

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