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Gartnerkofel (2195m)

Karnische Alpen

Tour: Naßfeldpaß (1552m) - Watschiger Alm (1625m) - Kühweger Törl (1914m) - Gartnerkofel (2195m) - Garnitzentörl (1856m) - Gugga - Garnitzenberg (1951m) - Auernig (1863m) - Naßfeldpaß

 

Nassfeld, Gartnerkofel  und Wulfenia sind drei Namen die weit über Kärntens Grenzen hinaus bekannt sind.  Als eines der schönsten Skigebiete, als ein wunderbarer Aussichtsberg und was für mich wohl am meisten zählt, Wulfenia. Jene blauviolett blühende Blume, Wulfenia carinthiaca, Kärntens Wunderblume.

Aber nun zum Anfang -  26. Juni 2009, sechsundzwanzig St Jakober Naturfreunde  haben sich vorgenommen den Gartnerkofel zu erwandern bzw. besteigen.

Peter, Maria, Rosi, Walter G., Peppo, Franz, Arnold, Andi, Walter W. und Rene treffen sich am gewohnten Ausgangspunkt jeder Tour, Vorplatz Gh. Matschnig in Rosenbach. Pünktlich, um 6.00 Uhr,  wie wir es von unserem Wanderreferenten Walter gewohnt sind, fahren wir los und erwarten unsere weiteren Teilnehmer auf dem Parkplatz an der Gail, kurz vor Nötsch. Nach und nach treffen dort auch die Teilnehmer Monika, Ernstl, Kerstin, Hannes, Werner, Ernsti, Anita, Bernadette, Roswitha, Christine E., Ruth, Christine S., Erich, Roland,  Hansi und Gerhard  aus der Villacher Umgebung  ein. Weiter geht’s, hinauf durchs Gailtal und Hermagor, hinauf die den Nassfeldpassstrasse, wo wir dann beim 2 m2 Postamt die Autos abstellen und uns zum Abmarsch formieren. Peter, der mit Walter W. heute unsere Wanderführer sind begrüßt nun offiziell alle Mitwanderer,  freut sich natürlich über die große Teilnehmerzahl und  wünscht eine erlebnisreiche, hoffentlich regenfreie Wanderung. Vorbei an der Gedächtniskapelle, die im  Gedenken an die Kämpfe und Opfer des Krieges 1915 errichtet, nach einem Lawinenunglück 1916 zerstört und später erneut aufgebaut wurde. Die Fotografen unter uns haben schon die Kamera im Anschlag und schießen die ersten Fotos, sie bilden mit Gerhard, der zum Schlussmann jeder Wanderung erklärt, auch gleich das Ende der Wandertruppe.

Die Spitzentruppe war inzwischen schon einige hundert Meter voraus, als ich neben dem Weg, von den Anderen gar nicht bemerkt die ersten Wulfenien  ansichtig wurde. Ich kannte die Wulfenia carinthiaca nur von Fotos und war eigentlich auch der Meinung, dass die „Kuhtritt“, wie die Wulfenia auch genannt wird,  wesentlich größer sein müsste. So hab ich mich geirrt.

Gleich neben der Straße, nicht irgendwo versteckt, für jedermann sofort sichtbar, wächst die Wunderblume Kärntens.  Im Wikipedia botanisch wie folgt beschrieben:

Wulfenia carinthiaca,Kärntner Wulfenie, Kuhtritt, staudige Alpenpflanze der Familie der Wegerichgewächse, hat glänzende Blätter und einen 20-40 cm hohen haarigen Stängel mit einer einseitswendigen Traube von blauen Blüten.Die Grundblätter werden etwa 15 cm lang und sind in einer Rosette angeordnet. Sie wächst in nährstoffreichen Alpenweiden bzw. Hochstaudenfluren in Höhenlagen zwischen 1300 und 2000 Meter. Vorkommen in Europa nur auf der Kärntner und italienischen Seite des Gartnerkofels, entdeckt 1779 von Franz  Xaver Freiherr von Wulfen.

Nächste Verwandte ist Wulfenia blecicii im Prokletije-Gebirge im Grenzgebiet Montenegro -Albanien –Kosovo. Weitere gibt es in Syrien und im Himalaya.

Noch ein paar Daten zu ihrem Entdecker Franz Xaver Freiherr von Wulfen , geboren 1728in Belgrad;  gestorben 1805in Klagenfurt) war Jesuit, Botanikerund Mineraloge.

F. X. v. Wulfen gilt nicht nur Entdecker der Wulfenia sondern auch  des Gelbbleierzes Wulfenit. Zahlreiche Pflanzen wurden von ihm erstbeschrieben bzw. wurden auch nach ihm benannt.

Er studierte Philosophie, Mathematik und Theologie,  war  als Lehrer in Görz, an der Theresianischen Ritterakademiein Wien, in Laibach, legte das Ordensgelübde ab und war     ab 1764 am Lyzeumin Klagenfurt tätig, wo er Physik und Mathematik unterrichtete.

Nach dem Ende seiner Lehrtätigkeit und besonders nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 widmete er sich der wissenschaftlichen Forschung, besonders der Botanikund Mineralogie.

1799 und 1800 war F. X. von  Wulfen Teilnehmer an Fürstbischof SalmsExpedition zur Erstbesteigung des Großglockners.  Eine Büste Franz Xaver von Wulfens steht vor dem Europagymnasium, der Nachfolgeinstitution des Lyzeums, in Klagenfurt.

Genug an Daten und Fakten, nun zurück zu unserer Wanderung.  Bis hinauf zur Watschinger Alm folgen wir der  Straße ehe wir  auf dem Kühweger Törlweg Nr.:412 langsam an Höhe gewinnen. Kapp unterhalb des Kühnweger Törls trennt sich eine kleine Gruppe von uns, sie wollen unter Führung vom Ernstl, den Klettersteig auf den Gartnerkofel begehen. Wir, es sind siebzehn Wanderer nehmen den leichteren Aufstieg über den Normalweg.  An der Spitze marschiert Peter der mit gemächlichem Tempo langsam dem Gipfel des Gartnerkofels zustrebet. Mit Walter, der für den Peppo den Schrittmacher spielt, Anita,  die heute schon sehr früh beim Geburtstagswecken unterwegs war und noch etwas müde wirkt, mir als Fotograf, der natürlich viel Zeit zum Schauen braucht, kommen wir fast gleichzeitig mit unseren Kletterern auf dem Gipfel des Gartnerkofels an. Nach einem allseitigen herzlich „Berg Frei“ lassen wir uns zur Jause nieder und betrachten die umliegenden Berggipfel, die zum Teil Wolkenverhangen sind.  Der kleine Jack-Russel-Terrier der sich uns unterwegs angeschlossen hat, wandert von Einem zum Anderen und schaut das er einen Happen von der Wurst oder vom Käse abbekommt, poussiert wie ein Model auf den höchsten Stein, um ja abgelichtet zu werden. Hoffentlich hält der Wettergott sein Versprechen - Es wird im oberen Gailtal nicht regnen, solange die Naturfreunde St Jakob auf dem Gartnerkofel unterwegs sind. Die Wolken- Lichtspiele über dem Gailtal bieten einfach einen wunderbaren Anblick. Nach einem Gipfelschnaps vom Peter, den heut der Gerhard verteilt, nicht zu vergessen dem obligaten Gipfelfoto,  packen wir langsam wieder unsere Rucksäcke zusammen und setzen uns Richtung Tal über den Normalweg in Bewegung. Unterwegs treffen wir einige Spätaufsteher die  erst aufsteigen.  Langsam schlängelt sich die Gruppe  die Serpentinen hinunter, ehe wir uns nach der Liftstation wieder trennen, weil eine Gruppe rund um Monika noch die Gugga und den Auerniggipfel mitnehmen möchten. Wir marschieren langsam die Forststraße hinunter zu unserem Ausgangspunkt, den Nassfeldpass.

Beim „Livio“ trafen wir wieder allen zusammen. Die einen haben einen großen Nudelteller, die anderen Kalamari oder ein großes Grillkotlett zur Beruhigung der Magennerven zu sich genommen und natürlich was auf alle Fälle dazugehört, ein gutes Achterl (Viertel) italienischen Merlot. Die einen hatten noch Lust auf was „Süßes“ - wie wärs mit einer „Dreierlei“. Inzwischen haben wir auch erfahren wem unser kleiner Wanderbegleiter, vor dem kein Murmeltier sicher war und sich flux im Bau versteckte, gehört – Zum Livio. Er wusste wohl von Anfang an, dass wir beim Frauchen einkehren werden, oder wollte er uns dorthin entführen.

Bis zur nächsten Naturfreunde-Wanderung, Berg Frei!

 

(Monika und Rene)

 

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