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Goldeck (2142m)

Gailtaler Alpen

Tour: Ghf Seetal (1883m) - Schipiste - Schihütte (2110m) - Goldeck (2142m) - Gipfel über Bürstelboden (2054m) - Gusenalm (1740m) - Kapelleralm (1854m) - Ghf Seetal

 

Walter bürgt für Qualität“ – so begann das neue Wanderjahr 2006. Gemeint war diesmal der steirische Walter, der einem Damenquartett in seinem Auto genügend Platz bot. Wie jedes Jahr führte uns die erste Wanderung mit Schneeschuhen in die heimische Bergwelt. Unser heutiges Ziel war das Goldeck (2142m), der Hausberg der Spittaler und der nördlichste Gipfel der Gailtaler Alpen. Bei sehr kalten, aber prachtvollen sonnigem Winterwetter wurde es eine gelungene Schneeschuhwanderung der Naturfreunde St.Jakob.
Treffpunkt war (offiziell) um 8 Uhr beim Matschnig. Gekommen waren Walter, Pepo, Mary, Inge, Rosi, Walter W, Erika, Thomas, Gerhard, Hansi G und Christine S. Ein paar Minuten danach kurvte Gustl noch immer in der Marktgemeinde herum, und als wir endlich alle Autofahrer beisammen hatten und Monika und Franziska abgeholt hatten, fuhren wir über die B100 und ab Zlan die Goldeck Alpenstraße (im Sommer Maut, Anmerkung der Redaktion) hinauf zum Parkplatz Seetal (1883m). Bis wir uns an den kalten Wind gewöhnt, uns in Goretex Jacken, Mützen und Handschuhen gehüllt und endlich die Schneeschuhe auf den Füßen montiert hatten, dauerte es. Es ist nicht leicht, immer alles termingerecht zu organisieren!
14 Wanderer machten sich also auf den heutigen Weg. Zuerst hieß es Konfrontationen mit Schifahrern zu verhindern, denn es ging entlang der präparierten Schipiste 250 Höhenmeter hinauf zum Goldeck Gipfel. Im Seetal Kar fand an diesem Wochenende ein Extreme Wettbewerb statt, und so sahen wir Schifahrer in Speedbewerben mit bis zu 185 km/h den Hügel hinunter sausen. Im Hintergrund begrüßte uns das südliche Bergpanorama mit Staff, Eckwand und Latschur, und die Fernsicht war ausgezeichnet. Im Windschutz einer gastfreundlichen Berghütte warteten wir bis alle zusammen waren, um schließlich gemeinsam den ersten Gipfel des Jahres zu erwandern. Nach einem der kältesten Naturfreunde Gipfelphoto der letzten Jahre ging es rasch wieder weiter in Richtung Gusenalm. An einer Lifthütte diskutierten Walter und ich, ob wir den Hang queren sollten oder doch die 70 Höhenmeter am Grat überschreiten sollten. Lawinenmäßig bestand kaum Gefahr, denn einerseits war der wenige Schnee in dieser Höhe hart und windgepresst und andererseits herrschte Lawinenwarnstufe 1 (gering).
Walter’s Vorschlag am Grat zu gehen entpuppte sich schließlich als goldrichtig. Denn wir gingen in der Sonne, hatten einen breiten Weg vor uns und am Abstieg weniger Wind. Mir wird das Bild unvergesslich bleiben, als ich zurückblickte und sah, wie eine Hand voll Naturfreunde wie „Taucher mit Flossen“ an den Beinen den südwestlichen Hang des namenlosen Gipfels herunter watschelten. Gleich danach ging es nochmals ein paar Höhenmeter hinauf, doch diesmal schien der Grat schmäler zu sein. Gustl und Inge waren heute mit Tourenschi unterwegs, und Inge traute sich ohne Harscheisen nicht drüber. Beide entschieden sich zur Kapelleralm abzufahren und von dort zur Gusenalm zu touren. „Hot irgend jemand Angst do aufe zu gehen?“, fragte ich in die Runde. Keiner hatte Bedenken. Und so konnten wir alle rasch die kurze steile Stelle überwinden. Zu Fuß mit Schneeschuhen war es kein Problem, und ein paar helfende Hände wären immer zur Seite gewesen. Schließlich folgte noch der Abstieg hinunter zur Gusenalm. Da die Wegmarkierungen unter der Schneedecke lagen, musste ich einen Weg zwischen den vielen Schitourenspuren finden. Zum Schluss setzte ich den Abstieg etwas zu steil an. Sorry!
Rosi ging leider der Schneeschuh immer wieder auf und Erika kämpfte mit einer Zerrung im Oberschenkel. Erika ist die Ehefrau vom Fritz und kennt somit unsere Aktivitäten schon seit langem. Nach der Silvesterwanderung war es heute ihre erste offizielle Wanderung in unserer Gruppe. Ich hoffe es hat ihr gefallen, und sie wird sicherlich noch öfters bei uns mitgehen. (Hoffentlich geht auch der Fritz wieder bei unseren „Grashügel“ Wanderungen mit, Anmerkung aus der Vergangenheit) „I muaß mi verteiln“, meinte Pepo und vollführte einen kleinen Druckausgleich neben einer Fichte. Zur Mittagsstunde rasteten wir auf der sonnigen Gusenalm. Es war ein herrliches Platzerl, mit einer wärmenden Sonne auf der Haut, einem Stück Wurst im Magen und einem tollen Panorama vor den Augen. „I hob jo de Mary schon long nimma g’segn“, meinte Gerhard als Mary mit der Schnapsrunde zu ihm kam. Nichts hatte sich über der Winterpause geändert. Die Qualität unserer Wanderung war erhalten geblieben.
Apropos Qualität: Ein Blick hinter die Kulissen zeigt mir, dass diese mittlerweile einen hohen Standard in unserer Ortsgruppe hat. Das Wanderprogramm wir heutzutage ohne Zettelwirtschaft, Lineal und Taschenrechner meist an einem Abend ausgearbeitet. Beschränkten sich früher die Touren auf die nähere Umgebung, kommen wir heute weit im Kärntnerland und über die Grenzen hinaus herum. Und es gelingt uns immer wieder neue gelungene Tourenvorschläge dem interessierten Naturfreund anzubieten. Heute gehören digitale Wanderkarten, Höhenmesser, GPS Geräte, nagelneue Schneeschuhe, Goretex Jacken, Windstopper Handschuhe, Opa’s persönliches Jausenbrettl oder eine Schnapsflasche zur Standardausrüstung in unserer Gruppe. Wir sind auch im Internet vertreten, haben Photo DVDs und Wanderberichte, einen Rückblick des abgelaufenen Wanderjahres auf DVD, bieten mehr Touren an als alle anderen Kärntner Wandergruppen und freuen uns immer wieder über neue Teilnehmer. Toll, dass es uns gibt!
Pünktlich um 13 Uhr drängte Walter aufs Weitergehen. Sprach er in der Pause zuvor noch vom Modewort „Entschleunigung“, wurde er jetzt wieder der „Treiber“ genannt. Auch da hatte sich nichts geändert. Über die Kapelleralm ging es nun im Windschatten des Goldeck Gipfels wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer heutigen Tour. Christine S lud uns im Ghf Seetal zu ihrer Einstandsrunde ein, wo wir den gelungenen Wanderauftakt ausklingen lassen konnten. Die meisten setzten die Nachbetrachtung noch ein paar Stunden im Gh Matschnig fort, wo weitere Runden gezahlt wurden. (Ein Danke allen Einladenden, Anmerkung vom Club der roten Hosen) Bis zum nächsten Mal, Berg frei!

(Bericht von Thomas)

Goldeck
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