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Hüttenwanderung Gerlitzen (1909m)

Nockberge

Tour: Kanzelhöhe – Steinwenderhütte (1473m) – Hinterbuchholzer Hütte (1507m) – Stifterboden (1675m) – Gh Pacheiner (1875m) – Gerlitzen Gipfelhaus – Pöllinger Hütte (1656m) – Kanzelhöhe

 

Treffpunkt Autobahn. An diesem Samstag Morgen entschieden wir uns erst unter der Autobahnbrücke Villach Ossiachersee, wohin wir heute wandern gehen würden. Der Regen im Mölltal gab der Ersatztour für den Polinik eine Chance, und so holten wir heute die Gerlitzen Hüttenwanderung vom Mai nach. Es wurde sicherlich kein Highlight der Saison, aber aufgrund der wetterlichen Umstände noch das Beste was wir machen konnten.

Die Anfahrt war diesmal kurz, aber dafür teurer: 5 Euro Maut verlangte der Automat für die Auffahrt von Treffen hinauf zur Kanzelhöhe. Der Parkplatz ober der Seilbahn wartete schon auf uns, und so machten sich Walter, Ernstl, Monika, Walter W, Christian W, Hansi G, Gerhard, Klausi, Ulli, Arnold (ohne Doris), Werner, Kerstin, Helmut (vulgo Herbert), Gerda, Rosi, Christine R, Veronika, Renate und Thomas auf den Weg hinauf zum Gipfel. Hätten andere von unserer geänderten, leichteren Wandertour gewusst, wären sicherlich noch mehr mitgegangen. Auf den ersten 400 Hm hinauf zum Gipfelhaus waren heute die Höhenmeter versteckt, denn der restliche Weg ging meist bergab. Zu unserer guten Laune und den lustigen Sprüchen gesellte sich ein hartnäckiger Nebel. Wir mussten aufpasse, nicht jemanden zu verlieren. Vorne entschied Ernstl den Hauptweg auszugehen und Abkürzungen links liegen zu lassen, hinten bekam Walter mit den Nachzüglern nichts davon mit und kürzten den Weg ab. So geschah etwas ganz seltenes in unserer Wandergruppe: Statt zwei große Gruppen und viel Luft dazwischen, blieben wenige Rosentaler und noch viel mehr Auswärtige auf einer Gehzeit von 1 Stunde relativ knapp zusammen. Welch ein naturfreundliches Wunder! Ein Dank dem Nebel.

Thomas, bleib so wie du bist“, vernahm ich von Ulli. „Na, jo nit stehn bleibn. Immer besser werden“, fügte Rosi schnell hinzu. Mir fiel ein, dass ich wieder 1 Jahr älter geworden bin. Da es heute meine letzte NF Wanderung in diesem Jahr war, muss der Jahresrückblick schon in den Oktober fallen. Oft war ich heuer nicht mit von der Partie. Dabei fing das Jahr sehr gut. Die Schneeschuhwanderung am Goldeck strahlte vor lauter Sonne und auch am Hohen Gallin war der Frühling nah. Den Lauf über 4 heilige Berge gönnten sich nur 4 Naturfreunde, währenddessen im Frühjahr einige Wanderungen abgesagt werden mussten. Ab dem Golz (im Juni) ging es wieder bergauf, ehe der Somdogna (Hitzetour, Kreislaufprobleme) einen klassischen Fehler der Verantwortlichen aufzeigte (zu später Treffpunkt 8 Uhr!). Der Prisojnik wurde zum Publikumsmagnet, und der Spielmann (Hohe Tauern) wich wetterbedingt dem Weinasch (Karawanken). Mitte August kam Sturm auf, und so zauberten wir nahe Bovec eine Tour im Krn Massiv, bei der die Aussicht von der unbekannten Veliki Baba zu einem Gipfelhighlight des Jahres wurde. Traumhaftes Wetter bei der 3 Tages Tour um die Hohe Warte und im Steirischen Hochschwab Gebiet, ehe Anfang Oktober sogar der Vollmond sich zu seiner Wanderung abmeldete. Und heute wieder Wetterpech mit einem geplanten Gipfel in der Kreuzeckgruppe. Schon einmal hatten wir den Mölltaler Polinik im Visier und mussten ihn absagen (zu viel Schnee). Auch das Scharik fiel dem Wetter zum Opfer. Noch nie waren die Naturfreunde St.Jakob in der Kreuzeckgruppe. Ein weißer Fleck auf unserer Ortsgruppen Wanderkarte!

Pause beim Ghf Pacheiner kurz unter dem Gipfel, ehe wir um 9:20 Uhr noch schnell ein paar leicht nebelige Gipfelhaus Photos machen konnten (Ein Dank dem lustigen Klausi, Anmerkung vom Rest). Weil wir nichts Gipfelpanorama hatten, machten wir uns bald wieder auf den Abstieg hinunter zum Stifterboden. Die älteste Holzhütte ging zurück auf 1923, zu einer Zeit als eine Wanderung auf die Gerlitze keine so lockere Angelegenheit wie heute war. Dann verschwand der Nebel und es kam der schönste Abschnitt der heutigen Tour durch einen herbstlichen Wald mit seinem Farbenspiel und kleinen Wiesenabschnitten dazwischen. Auf der größten Almwiese legten wir unsere Jausenpause ein, denn die Hinterbuchholzhütte war uns den weiteren Abstecher nicht wert. Diesmal saßen wir alleine weit verstreut, und der Respekt Abstand zwischen unseren Zwillingsbrüdern gab zu denken. Dass ich mich auf eine Ameisenstraße saß, hatte nichts mit meinem Alter oder Unvermögen zu tun, sondern diente der redaktionellen Berichterstattung: „Bei jeda Wonderung hob ma den Kompf daham“, vernahm ich von Klausi und Ulli. „I mog nit mitgehn. ... Warum muaß ma so früh aufstehn! ... I konn von der Floschn eh nit ausatrinkn. ... Mir is so kolt. ... Wo geh ma eigentlich heit hin? Gibt’s durt a Sunn?“ (Originalzitate) Zuerst die Ameisen, und etwas später Walter („In 3 ½ Minuten fohr ma weita“) verhinderten weitere Gedanken aus einem Wanderleben. „De longsoman solln schon amol vorausgehn, weil de Schnölleran kumman eh gleich noch“, warf unser Gerhard ein, als er gemütlich im Gerlitzen Gras lag. Ein echter Gegendtaler Bua!Vor der Steinwender Hütte gab es eine kleine Urabstimmung, und so gingen wir weiter zur Turner Hütte. „Schön war der Polinik!“, meinte Gerhard und stieß mit Hansi G auf ein verdientes „Prost!“ an. Ich lud zu einer Geburtstagsrunde ein, die erst später von Ulli verdoppelt wurde. Es gibt halt so kleine Gesetzmäßigkeiten in einem naturfreundlichen Wanderleben, von denen man nur schwer loskommt. Dass dachte sich auch Gerhard über seine neuen Wanderschuhe („De gfolln ma, meine neichn Schuh. De san gleich bei da Thekn stehn bliebn“). Auch wenn ein Wanderjahr schön langsam zu Ende ging und einige heuer nicht so oft dabei waren, so kann eines festgehalten werden: Nichts hatte sich geändert! Der Schmäh in der Gruppe geht einem ab, wenn man mal ein paar Monate nicht dabei ist. „Ich werde mich bessern“, nehme ich mir für nächstes Jahr vor. Wär auch schön mal andere wieder zu sehen. In diesem Sinne: Berg frei!

(Bericht von Thomas)

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