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Keeskopf (3081m)

Schobergruppe

Tour: 1.Tag: Parkplatz Gradenalm (1655m) - Gradenmoos (1900m) - Adolf Noßberger Hütte (2488m)
2.Tag: Adolf Noßberger Hütte (2488m) - Abzwg Niedere Gradenscharte (2796m) - Keeskopf (3081m) - Adolf Noßberger Hütte - Gradenmoos - Parkplatz

 

Aller Anfang ist schwer. So auch dieser Neubeginn zur heutigen Naturfreunde Wanderung. Für mich war es nach einer längeren Pause die erste Wanderung seit Ende März, welche uns auf den Keeskopf (3081m) in der Schobergruppe führte. Für andere war es der erste 3000er in ihrem Leben. Und für viele war es die erste richtige g’scheite Bergtour in diesem Jahr, denn der bisherige Sommer meinte es nicht gut mit uns Bergsteiger.

Wir trafen uns also um 14 Uhr in Rosenbach. Geplant war eine 1½ Tage Tour, damit wir am Freitag gemütlich hinauf fahren und den Anstieg zur Adolf Noßberger Hütte (2488m) bewältigen konnten. Am Samstag erfolgte dann der Gipfelanstieg und der Weg zurück zum kühlen Bier ins Tal. Ursprünglich war ja von den Verantwortlichen eine 1-Tages-Tour geplant gewesen, weil wir schon genug 2-Tages Touren im Programm hatten. Doch in einer unserer üblichen 3:1-Abstimmungen wurde die gemütlichere Variante beschlossen. Und im nachhinein: Es war die richtige Entscheidung. In einem Tag hätten wir bei einer Fahrzeit von 4 Stunden und einer Wanderzeit von ca. 10 Stunden uns schon um 4 Uhr Früh treffen müssen. Da wären dann die meisten zu Hause geblieben.
So hingegen entschlossen sich gleich 19 Wanderer die heurige 3000er Tour in Angriff zu nehmen – nämlich Walter, Hansi, Ernstl, Pepo, Hansi G, Gerhard, Mary, Monika, Franzi, Gerda, Ernst M, Kerstin, Andy, Fritz, Peter, Walter W, Peter K, Christine R, Monika Z und Thomas (="ich)." Die Steirer kurvten erst ab Mittag von Graz ein, um dann gleich nochmals 145 km hinauf ins Mölltal nach Putschall zu fahren. Schon auf der Fahrt hinein ins Gradental fielen die ersten Regentropfen, und es war verdächtigt dunkel in den Bergen. Es donnerte und keiner wusste, wann der Regen so richtig anfangen würde. „Wos moch ma?“, vernahm ich von Walter. „Nichts wissen“, sagten mir die ahnungslosen Gesichter der anderen. Kaum erst angekommen, meinte Walter schließlich: „So. Wenn ihr fertig seids... Gemma.
Ich hatte heute zum ersten Mal in diesem Jahr meine 3er Bergschuhe an (hochalpine steigeisenfeste Schuhe, Anmerkung der Redaktion). Dazu kam ein extra schwerer großer Rucksack, inklusive Steigeisen, Karabiner, Reepschnüre, großer Schlafsack, etc. Alles was man halt nicht unbedingt braucht für so eine Tour. Dafür vergaß ich normale Socken, Schlapfen, eine Freizeithose, etc. Ich wollte für die 4000er Woche in der Schweiz trainieren. Mein Rücken auch. Fritz dachte sich selbiges, und hob seinen schweren Rucksack auf den Rücken. Wir marschierten von der Gradenalm hinein und den ersten Anstieg hinauf zum Gradenmoos.
Da es immer wieder zum Regnen begann, hieß es Rucksackregenschutz raus und Regenjacke an. Verärgert über mich selbst blickte ich zu Gerda, Gerhard, Hansi G & Co, die einen Regenschirm (Knirps) mit hatten und sich viel leichter taten. Dies deswegen, weil ich meinen Knirps erst kurz vor dem Treffpunkt aus dem Auto genommen hatte. Man lernt nie aus. Für Gerhards Schirm war es auch ein Anfang: Seit der legendären 3-Tages Tour auf der Saualpe (1999) hatte er den Schirm schon immer im Rucksack, doch bei unserem Wetterglück fast nie in Verwendung. Heute konnte sich dieser über einen naturfreundlichen Einsatz freuen. Bei Walter und Hansi schaute die Welt schon wieder etwas anders aus, denn „mit an Regenschirm geht man nit in die Berge“. Vielleicht ändert sich diese Haltung noch. Franzi war übrigens auch verärgert über sich, denn auch er hatte heute seinen Knirps aus dem Rucksack genommen. Er war sich sicher, dass wir ihn nicht brauchen würden.
Am Gradenmoos ging es flacher das Tal hinein, ehe der zweite steilere Anstieg auf uns wartete. Obwohl wir ursprünglich den rechten, leichteren Weg hinauf nehmen wollten, gingen vorne die Steirer den linken, steileren Weg hinauf. Letztendlich war es egal. Denn der jetzt stärker einsetzende Regen hätte uns auf beiden Varianten gleich nass gemacht. Es war leider kein Fotografierwetter. Und ich spürte mittlerweile meinen Rücken. Der Rucksack Tragriemen schnitt mir oben auf der Schulter ein. Da ich meine Phototasche umgehängt hatte, wollte ich nicht dass sie nass wird. Also „versteckte“ ich sie unter meiner Regenjacke, sodass sie vor meinem Bauch lag. Ich war zu faul, die Tasche hinten hinein zu geben. Ich sah fast wie eine schwangere Frau aus. Nun konnte ich aber den Hüftgurt meines Rucksacks nicht mehr schließen, und das ganze Gewicht meines Rucksacks lag auf der Schulter. Dazu Regen von oben, eine anlaufende Brille, eine feuchter werdende Hose, kein Bier, die Schuhe passten nicht wie gewohnt, nasser Fels im Anstieg, etc – irgendwie war ich nicht gut drauf. Franzi nahms lockerer und er meinte: „I bin so froh, dass es heit regnet. Weil wenn i nit froh war, täts a regnen.
Dann wurde es wieder flacher, und bis zur Hütte sollte es nur mehr eine ½ Stunde dauern. Der Regen hörte auf, ich tratschte mit Walter, Christine R und Monika Z, und vor uns ragte nun die mächtige Spitze des Keeskopf auf. Auch die Adolf Noßberger Hütte kam zum Vorschein, und wir freuten uns auf das Abendessen. Adolf Noßberger (1881-1946) stammte übrigens aus Wien und war nicht nur der Erbauer der Hütte, sondern auch einer der Mitbegründer der Höhenwege in der Schobergruppe. Vor 4 Jahren waren wir schon im Nachbartal und besuchten die Wangenitzseehütte und sein Petzeck, und vielleicht schauen wir mal in den nächsten Jahren in einem weiteren Seitental dieser Berggruppe vorbei. Kurz vor der Hütte schaute nochmals der Regen vorbei, doch mittlerweile war es mir egal.
Die meisten hatten sich schon ihr Bett gesucht. Nur der Pepo begab sich zuerst in die Stube zu seinem Bier. Das „Wo werde ich heute Nacht schlafen?“ ging er erst viel später an, als es in der Hütte dunkel wurde und die meisten von uns schon schliefen. Da einige Frauen im letzten Moment ausgefallen waren, hatten wir noch ein Bett in den beiden Frauenzimmern frei. Hart aber fair wurde unter der Verantwortung um dieses eine Bett gelost, gekämpft und argumentiert, ehe Hansi als Sieger hervor ging. Er durfte heute Nacht mit Mary und Monika in einem Zimmer sein. Walter, Ernstl und ich hatten das Nachsehen. Doch wir trösteten uns mit einem Achterl Wein bzw. eine Portion Käsespätzle. Beim Letzteren hatte ich das Glück. Andy, Walter W, Fritz, Peter und Peter K bestellten gleich eine ganze (große) Pfanne voller Käsespätzle, und da ich zufällig an ihrem Tisch saß und eine Gabel einfach so herum lag, durfte ich mitessen. Fritz machte uns das Leben noch schmackhafter und packte sein Kernöl aus (gehört übrigens auch zur Standardausrüstung eines hochalpinen Trainingsrucksacks, Anmerkung der Redaktion). Dazu gab es eine Kürbiscremesuppe mit untergetauchten Kürbiskernen vom Hüttenwirt Roland. Leider waren dem Wirt die Spätzle ausgegangen, und so hatten andere das Nachsehen. „Walter, die Käsespätzle san wirklich guat“, hallte es durch den Raum. Zwei „Niederlagen“ an einem Abend können auch so manch einer Verantwortung mal passieren. Mahlzeit!
Der Hüttenabend brach an. Wir bestellten nun ein Getränk nach dem anderen, und Natalie und Magdalena servierten uns diese. Natalie hat es aus dem Ruhrgebiet hierher verschlagen und Magdalena aus der Obersteiermark, unweit des Grimming. Auf der Suche nach etwas Schmackhaften stellte Ernst M fest, dass die kleinen runden Kekse in der Glasflasche 2 Euro kosteten. „Do sauf i lieba“, meinte er zu mir und wir stießen mit einem Achterl Rotwein an. Und am Nebentisch stellte Monika Z fest, dass der halbe Verein aus dem Glantschnig Clan bestand. 4 Brüder sind auch unter uns Wanderer nicht zu übersehen. Monika Z war ein Neuling in der Gruppe. Ich sah sie heute zum ersten Mal, und so musste ich mich gleich mal um sie kümmern. Also: Sie ist schon viele Jahrzehnte in den Bergen unterwegs und hat vom Klettern bis zu Grashügelwanderungen schon einiges gemacht. Sie ist prinzipiell sehr sportinteressiert und (er)lebt dies auch in ihrer Familie. „Hauptberuflich“ ist sie beim Villacher Alpenverein unterwegs, doch nach einem „Jobwechsel“ wird sie zu uns Naturfreunde überwechseln. Christine R hat ihr schon einiges über uns vorgeschwärmt und jetzt ist sie mitgegangen und da es ihr gefällt und das Angebot ihr entspricht, möchte sie bei uns weiter mitgehen. Eigentlich sind (fast) alle so zu den Naturfreunden gekommen. Den meisten hat es auf Anhieb gefallen, und deswegen sind sie heute noch dabei. Die Gruppe wächst und wächst, und neue Persönlichkeiten bereichern immer wieder den Clan.
Der Abend schritt voran und ein Tisch wanderte zum Anderen. So saßen wir alle zusammen, und Andy und Franzi sangen ein paar Kärntnerlieder. Walter erfuhr erst heute, dass Kerstin im gemischten Chor Rosegg singt. Seid Jahren wünscht er sich Sänger/-Innen in seinem „Familien Clan“, doch erst heute erfuhr er, welch Talente er schon hat. Mit „Walter, du bist mein Mentor“, gab es endlich ein Kompliment für ihn an diesem Abend. „Oba da Franzi is mei Muse“, setzte sie sofort nach. Fritz bekam von all dem nicht viel mit, denn er „frisierte“ sich eine ½ Stunde. Er hielt sich heute meist in der 3.Reihe auf, und war viel zu ruhig für unsere Begriffe. Da saßen ein paar Oberösterreich am Nebentisch, und er gerne mit ihnen. Unser Wirt Roland redete dafür auch mit uns und so erfuhren wir, dass er pro Saison weit über 800 kg herauftragen muss. Für Mathematiker unter uns sind das 33 schwere Aufstiege mit ca. jeweils 25-26 kg am Rücken. Im Prinzip geht er jeden 4.Tag, denn er muss Eier, Milch und sonstiges herauf holen. Größere und schwerer Sachen (Bier) werden per Luftpost herauf gebracht, denn die Hütte ist eine Hubschrauberversorgerhütte. Materialseilbahn gibt es keine. Mir fiel da mein heutiger Aufstieg ein und wie ich wegen jedem kleinen Wehwehchen am Rücken mich ärgerte. Nimm dir ein Beispiel, Thomas!
Na ja. Hüttenwirt möchte ich nun wirklich nicht werden, denn bei der Abrechnung vergaß ich die Suppe zu bezahlen. Dann war Schluss mit lustig und um 22 Uhr setzte die Bettruhe ein. Die Hütte war voll und andere wollten schlafen. Als Pepo endlich sein „mittiges“ Platzerl gefunden hatte und das Fenster geöffnet war, schliefen wir ein. Gute Nacht!

Samstag, 6:22 Uhr. Ein neuer Tag brach an. Draußen lachte bereits die morgendliche Sonne vom blauen Himmel. So wie im Wetterbericht angekündigt, gab es nach den gestrigen Nachmittagsgewitter heute den versprochenen schönen Tag. Dass er so schön beginnen würde, überraschte sogar mich. Frühstück war um 7 Uhr. Keine Minute früher. Nicht, weil man die Wanderer ärgern wollte, sondern weil Hüttenwirt Roland um 4 Uhr aufstand und Brot backen musste. Das dauerte halt. Und so freuten wir uns über Kaffee und Tee bzw. Marmeladebrote oder Wurst-Käse-Brote. Hansi hatte auch Hunger, biss hinein, und ... Sein erst gestern provisorisch geklebter Schneidezahn brach ihm erneut ab. Ärgerlich! Es schaute aus wie nach einem Box Kampf. Schnell wurden Gerüchte laut und man munkelte unter den Wanderern. Eben Naturfreunde Smalltalk. Was war heute Nacht im Damenzimmer wirklich passiert? Welchen „Kampf“ hatte er und mit wem? Es war im Zimmer auffällig ruhig gewesen. Von Mary und Monika erfuhren wir, dass sie sich nicht einmal getraut haben zu atmen, nur damit sie Hansi nicht aufwecken würden.
De Schneehühner legen heier nix“, meinte Pepo zum Frühstück, weil er vom Hüttenwirt keine Eierspeise bekam. Ernst M gab einen „Geist“ in seinen viel zu heißen Tee. Kerstin brauchte etwas länger für die Morgentoilette und kam mit „Morgen, und so“ als eine der Letzten in den Raum. Peter und Walter W machten uns klar, dass die gestern gesehene Felsspitze nicht der Keeskopf sei. Laut GPS und Wanderkarte muss es der Berg daneben sein. Wir glaubten es ihnen schon fast, ehe Hüttenwirt Roland die Bergwelt um die Noßberger Hütte wieder in Ordnung brachte und den Keeskopf Gipfel bestätigte. Katze Lady lief spielend unter den Tischen herum. Für sie war unsere große Wandergruppe eine willkommene Abwechslung. Die Saison war bisher schlecht, und es hat bis jetzt nur tröpferlweise Gäste in der Hütte gegeben. Da sind dann 19 Naturfreunde schon eine Seltenheit. Und wir sowieso. Wir machten uns zum Abmarsch fertig, und so gingen manche noch schnell aufs Klo. „Wenn mi mei Alte grantig mocht, greif i zu ana Geign“, kam Franzi singend aufs WC. Walter saß schon daneben, und so konnten sich beide trotz Trennwand unterhalten.
Der Anstieg war geprägt vom schönen Photowetter und kleinen Naturfreunde Gruppen. Ich ging mit Hansi G, Gerhard und Mary, und wir suchten schöne weiße Steine. Die sollen angeblich Energie verbreiten, doch wir fanden weder die Steine noch die Energie. Als wir beide an der Abzweigung zur Scharte angekommen waren und sich Peter und Fritz im Gipfelbereich bereits überlegten wie sie das Seil spannen sollten, kam Walter von hinten hervor geeilt und meinte: „Thomas, konnst du zruck gehn. Da Gerda geht’s nit guat“. Mary gab mir noch ihre Kreislauftropfen und schon machte ich mich ohne Rucksack auf den Weg zu ihr. Hansi war bei ihr geblieben, denn sie hatte eine Kreislaufschwäche erlitten. Ihr Herz klopfte zu stark. 5 Tropfen und „ein bisserl Zeit“ reichten, und Gerda war wieder ganz die Alte. Ich trug ihren Rucksack bis zur Abzweigung, wo wir die nötigen Sachen in meinen Rucksack umpackten und sie dann ohne Gepäck am Rücken weiter ging. Es war mehr eine psychologische Hilfe, die wir ihr geben konnten. Hansi ging dann vor ihr und gab das Tempo vor. „Hansi geht harmonisch“, gestand uns Gerda später.
Im felsigen Aufstieg verstaute ich auch ihre Stecken und ließ dabei meine Kameratasche liegen. Als ich drauf kam, musste ich erneut absteigen. So kam ich doch noch zu meinem Training, auch wenn es mir unter anderen Bedingungen lieber gewesen wäre. Als ich als Letzter aufstieg, suchte ich Hansi und Gerda vergebens, denn sie hatten inzwischen die Anderen eingeholt. Monika Z und Christine R gingen mit Walter ihr Tempo hinauf und da war das Fritzsche Seil ganz zum Schuss eine große Hilfe. Geschafft! Alle waren oben. Das Panorama war herrlich und wir erfeuten uns an den 8 Gruppenphotos, die wir von uns machen ließen. Bei dieser Prozedur ist mir fast mein Fuß eingeschlafen. Im Norden erhob sich die mächtige Glödis vor uns, daneben der Hochschober. Der Blick ins Debanttal mit seiner Lienzer Hütte war beeindruckend, und dort hinten tauchten die Spitzen von Klein- und Großglockner auf. Den Rest muss man gesehen haben.
Pünktlich um 10:30 Uhr stiegen wir wieder ab. Ich ging wieder mit Mary und Gerda, und versuchte ihnen einen steigbaren Weg hinunter zu zeigen. Mary ist durch ihre Sehbehinderung eingeschränkt und man muss sich um sie kümmern. Heute gestand sie mir dass sie weiche Knie hat und die Angst vorm Abstieg größer war als sonst. Erst als sie wieder mit Stecken gehen konnte, wurde es besser. Gerdas Rucksack war wieder gefunden und mit Hansi G ging es nun hinab zur Hütte. Einen Gipfelstempel des Keeskopf gab es dort nicht, und Hüttenwirt Roland hatte vom „Gipfel der Freundschaft“-Buch, aus dem wir die Tour hatten, auch noch nichts gehört. Wir stärkten uns mit einer Suppe. „Da Walter hot gsogt, kennts eich ruhig Zeit losn“, meinte Gerhard und holte sich ein nächstes Bier. Ich vertilgte den Rest meiner Jause und bemerkte die ersten Wolken über dem Petzeck. Wir quatschten über dies und das, und alle einigten sich darauf, dass wenn man bei den Naturfreunden mitgeht, dann soll man keinen Termin im Anschluss haben. Ich erinnerte mich an die 3000er Tour von vor 2 Jahren (Ankogel), als ich im Anschluss einen Termin hatte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Kurz vor 13 Uhr ging es am Wiener Höhenweg (= der andere Aufstiegsweg) hinab. Noch schien die Sonne, doch der Keeskopf war nun immer mehr von Wolken umgeben. Erneut ging ich bei Mary, und alles passte. Erst unten bei der Abzweigung, als wir nur mehr flacher zum Gradenmoos hinausgehen mussten, ließ ich mich wegen mehr Input für den Bericht zurückfallen. Gerda ging weiter mit Mary. Und jetzt passierte genau dass, was eigentlich nicht passieren sollte. Mary wurde es kurzzeitig schwarz vor den Augen und sie musste sich hinsetzen. Eine weitere Kreislaufschwäche hatte sich in unsere Gruppe hineingeschwindelt. Gerda gab ihr etwas zu trinken. Sofort waren mindestens 8 Wanderer da und halfen. So trug ab jetzt Peter ihren Rucksack hinunter zum Auto. Und Mary fand ihre Tropfen nicht, denn die waren wahrscheinlich ganz unten im Rucksack.
Was war passiert? – Mary erzählte mir, dass sie heute Nacht fast nicht geschlafen hatte. Durch die Müdigkeit war der Kreislauf geschwächt. Mir fiel aber auch auf, dass die neue Frisur wichtiger war als die vor der starken Sommersonne schützende Kappe am Kopf. Getrunken hatte Mary auch nicht viel und statt einer Pause am Abstieg zum Anziehen einer Jacke, machte sie dies lieber im Gehen. Vielleicht war es eine Kombination von allen, warum Mary und Gerda heute Probleme hatten. Man sollte keine Bergtour unterschätzen, und schon gar keinen 3000er. Eines hat aber der Tag gezeigt: In der Gruppe wird die Kameradschaft groß geschrieben und jeder hilft den anderen. Es wird immer bessere und schwächere Bergler geben, doch nur durch Kameradschaft, Hilfe und Erfahrungen kann die Gruppe funktionieren. Walter weiß das und kann stolz sein über das Erreichte.
Kurz vorm Parkplatz ärgerte uns wieder der Regen und das gestrige Wetter schien sich zu wiederholen. Wir fuhren aber zurück und auf der Rückfahrt erzählte uns (= Kerstin und ich) Franzi viel über das Leben mit Tieren in einer kleinen Landwirtschaft, während Gerda sich zurücklehnte und schlief. In unserem Auto war es überhaupt nicht langweilig. „Siegst, a Bier hob i trunkn, und de Schmerzen san weg“, meinte Pepo beim Matschnig. Die Tour auf den Keeskopf konnte bei schönem Wetter beendet werden. Alle waren froh, endlich wieder einmal gemeinsam eine Bergtour in diesem so verregneten Sommer unternommen zu haben. Aller Anfang ist schwer. Berg frei!


(Bericht von Thomas)

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