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Narzissenwiese Illitschalm

Karawanken

Tour: Parkplatz Greuth Lutzmannbrücke (554m) - Weg 674 / Großer Suchagraben - Illitschalm (1020m) - Kapellenberg (1226m) - Illitschalm - Parkplatz Greuth Lutzmannbrücke

 

Fredl, heit san jo kane 1000 Höhenmeter! Wos tuast denn du do?“, meinte Walter, als wir uns am Matschnig Parkplatz in Rosenbach zur nächsten Wanderung trafen. An diesem Samstag stand in Form einer „A“-Wanderung der Besuch der Narzissenwiese auf der Illitschalm am Programm. Trotz des gerade erst verschwundenen Winters fanden wir viele weiße Narzissen auf der Almwiese vor. Es war ein Besuch wert. Für die einen gab es anschließend auch noch eine Besteigung des Kapellenberg (1226m), während es für die anderen noch eine „Wanderung“ zur Turmalpe (1168m) gab.
In einigen Autos ging es die kurze Strecke hinüber nach Maria Elend, wo wir uns bei der Lutzmannbrücke in Greuth einparkten. Mit dabei waren diesmal natürlich Rene als Wanderführer, dann Walter, Pepo, Monika, Mike, Andrea, Brunhilde, Fredl, Mary, Inge, Anna-Christine, Sigrid und Heinz. Neu waren Helga, Romana & Franz, bzw. Wilma & Gerd, und Ingrid & Ernst. Ach ja, und ich (="Thomas)" durfte auch nicht fehlen. Gemeinsam ging es zuerst den Graben des Großen Dürrenbach (bekannt auch als Großer Suchagraben) hinein. Gleich daneben, also östlich der Großen Muschenig, liegt der Kleine Suchagraben. Für viele ein Graben wie jeder andere, also nichts besonderes. Was aber die wenigsten wissen: Durch diesen Kl.Suchgraben verlief einmal die Grenze zwischen Österreich und Frankreich. Nämlich damals, als Napoleon noch Europa erobern wollte und seine Truppen über den Maria Elender Sattel ins Kärntner Land einfielen. Kann man sich heute kaum mehr vorstellen, aber „des wor domols holt a ondare Zeit“.
Vorne gab die Jugend den Ton an, und Rene konnte sich nur mit Mühe durchsetzen (erinnere siehe falscher Weg gegangen). Es war nämlich „seine“ Wanderung, also eine dieser „A“-Wanderungen. Was eigentlich wirklich hinter dem „A“ steckt, wissen nicht einmal die Verantwortlichen so ganz genau. Offiziell ist es eine Wanderung für „Alle“, deswegen „A“. In der Praxis ist es schon viel mehr. Das Interesse an solchen Wanderungen nimmt nämlich stark zu. Davon konnte ich mich heute überzeugen. Die Wanderungen haben etwas Besonderes an sich. Kein Drill, kein „Foahr ma“, keine 1000 Höhenmeter, keine 5 Uhr Treffpunkte, usw. Stattdessen: Hauptsache wir treffen uns, wo wir gehen ist nicht so wichtig, kann auch mal wesentlich länger dauern als angeschrieben, lustig is es, und bei der Anfahrt darf man sich auch schon mal verfahren. Die Wanderungen breiten ein Flair der Gemütlichkeit aus. Toll. Und Rene „managed“ das alles noch im alten Stil. So wie man Wanderungen schon immer gemacht hat. Da gibt es keinen Vorgeher, keine Aufpasser, keine Verantwortung, keine Schlusslichter, die wie ein „Putztrupp“ zurückgefallene Wanderer aufsaugen und wieder an die Hauptgruppe heran bringen. Nein, das gibt es bei den „A“ Wanderungen nicht. Vielleicht kommen deswegen Rene’s Wanderungen so gut an. Ja, und wenn das Ziel eine Narzissenwiese ist, dann kann ja wohl nichts mehr schief gehen.
Pepo fiel heute besonders gut auf. Er konnte endlich seinen neuen originalen Lederhosenträger ausprobieren. Selbstverständlich eine Maßanfertigung. Vorbei sind die Zeiten mit den alten regenbogenfarbigen, namenlosen Hosenträgern. Die neuen Modelle sind Pepos ganzer Stolz. Dafür hat er auch gespart (ist deswegen einen Abend zu Hause geblieben, Anmerkung der Redaktion). „Hobn zwor aniges gekostet, oba man gönnt sich jo sonst nix. Prost!“, meinte der Pepo später zu uns. Er ist und bleibt ein Original unseres Vereins. Gemütlich erreichten wir nach 1 ¾ Stunden die Illitschalm. Als die Narzissen uns um die Kurve biegen sahen, versteckten sich noch einige als nicht aufgeblühte Knospen. Die wollten sich sicher unsere naturfreundlichen „Plaudereien“ ersparen. Als ich in der Wiese lag und meine Jause gerade gegessen hatte, da lehnte ich mich mal zurück in die Arme der Natur. Ich sah weiße Blumen, ein paar blühende Kirschenbäume, Karawankenvorberge und rote Wanderhosen. Wenn wir Wanderer nicht so laut gewesen wären, hätten wir nur die Sprache der Natur gehört, nämlich das Tratschen der Narzissen, das Zwitschern der Vögel und die Begrüßung des Frühlings.
Inge und ich gingen noch auf den Kapellenberg, während der Rest sich für die nahe Turmalpe entschied. Unsere Wanderung war es wert, denn am Weg zum Gipfel hatten wir schöne Blicke in die umliegende Landschaft. Wir konnten sogar den Matschnig in Rosenbach sehen. Die Sicht am Gipfel selbst war wegen der vielen Bäume leider zum Vergessen. Wir brauchten hin und zurück etwa 55 Minuten, während die anderen für die kaum einen Steinwurf entfernte Turmalpe hin und zurück fast 2 Stunden brauchten. Ich verstand die (Wander-)Welt nicht mehr. Was haben die getan? Mussten sie sich erst den Weg durch den Wald suchen? – Ach ja, es war ja eine der typischen „A“-Wanderungen des Rene. „Früher amol wor do noch Weg“, kann es bei ihm schon mal heißen. Und Gemütlichkeit ist sowieso die oberste Devise. Da muss ich noch Umdenken lernen.
Mit Inge warteten wir 1 Stunde in der Narzissenwiese. Herrlich auch der Blick in die Karawanken Vorberge, mit Matschacher Gupf, Sinacher Gupf, Singerberg (dazwischen Freiberg), Matzen, Hochobir und Kleinobir (stehend v.l.n.r., Anmerkung der Redaktion). Und zwischen Amerika und einem kleinen Häuschen im Wald neben der Almwiese genossen wir die Stille und das angenehme Frühlingslüftchen auf unserer Haut. Bis der Rest wieder kam. Dann war es vorbei mit der Stille der Natur. Und da nun erste dunkle Regenwolken aufkamen, machten wir uns sobald auf den Abstieg. Ich sammelte noch Moose und Karawanken-Steine ein, als auch schon ein paar Regentropfen „Hallo“ sagten. Mike gestand uns unterwegs, dass er heute „Urlaub“ von seiner Firma (= sein Zuhause) bekam. Und so durfte er trotz mäßigen Wochen-Training auf seinem „Heimradl“ diesmal doch mitgehen.
Nach der kurzen Rückfahrt kurvten wir wieder im Gh Matschnig ein. Monika überraschte uns mit einer Geburtstagsrunde. „Host a bisserle a Pech doss ma heit so viele san“, meinte Pepo zu ihr. Als dann Brunhilde noch eine Runde drauflegte, verschlug es auch dem Pepo die Sprache. Und da offenbarte sich ein weiteres naturfreundliches Detail der Rene’schen Wanderplanung. Er plant seine Wandertermine immer nach den Geburtstagen potentieller Wanderkandidaten. Als Obmann sitzt er ja quasi an der Quelle. Und so wurde die heutige Wanderung terminlich primär nach den Geburtstagen und sekundär nach der Blütenzeit der Narzissen geplant. A nit von schlechten Eltern, da Rene. „Wenn i bis auf Nocht nix iss, kriag i am Abend erst nix obe“, meinte der Pepo und biss genüsslich in seinen Toast. Wir blödelten über eine 70plus-Wanderguppe, die vielleicht der Fredl übernehmen könnte. Der Wandertag ging seinem Ende zu und wir schließlich nach Hause. Schön wars. Da waren wir uns einig. Ein Dank dem Rene für seine Ideen und seine Bemühungen. Berg frei!

(Bericht von Thomas)

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