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Schneeschuhwanderung Tobitsch (1904m)

Nockberge

Tour: Tauchenberg / Hintermann (1256m) - Positzer Hütte (1516m) - Tobitscher Alm (1637m) - Forstweg - Hütte (1701m) - Tobitsch (1904m) - Hütte - Positzer Hütte - Hintermann

 

Das heurige Wanderjahr 2009 begann mit vielen Neuerungen für unser Team. Mehr Wanderungen werden von einer vergrößerten Führungscrew angeboten, das Wanderprogramm wurde mit „vielen Blumen aufpoliert“ und soviel Schnee wie heuer hatten wir schon lange nicht mehr. Da gelang es Monika und Ernstl ein wahres Gustostückerl einer Schneeschuhwanderung aus dem Ärmel Schuhen zu zaubern, nämlich die Tour auf den Tobitsch (1904m), hoch über der Afritzer Nordseite. Perfekter organisiert geht’s nicht mehr.

Nachdem wir heuer die rote Naturfreunde Blume als Bewertungssymbol für unsere Wanderungen ausgewählt hatten (eine Blume = leichte Wanderung, zwei Blumen = mittlere Tour, drei Blumen = schwere Bergtour, Details siehe ausführliches Wanderprogramm auf unserer Homepage), stand uns heute eine 650 Höhenmeter Schneeschuhwanderung mit bis zu 5 Stunden bevor. Wegen des anstrengenden Gehens im Schnee hatten wir sie mit zwei Blumen bewertet. Eigentlich eine klare Angelegenheit. Doch die Anfahrt aus Rosenbach begann mit einer negativen Blumen Bewertung. Oder anders ausgedrückt: etwas unverständlich (für einen Teilnehmer), etwas diskussionshaft (in einem roten Auto) und ganz normal (für den Rest der Gruppe). Wegen des begrenzten Parkplatzes beim Almgasthof Hintermann fuhren wir deswegen in 5 Autos zu unserem Ausgangspunkt in 1256m Höhe. Und so machten sich 19 „Blumenkinder“ namens Monika und Ernstl, Walter, Hansi und Ruth, Werner, Gerhard (ohne Zwillingsbruder), Anna Christine, Inge, Mary, Christine S, Rosi, Ernst, Horst, Gustl und Riki, Sepp, Georg und Thomas (="ich)" samt ihren Schneeschuhen auf den Weg hinauf zur Tobitscher Alm.

Schnee gab es nach 9 Italientiefs genug. Die Lawinengefahr befand sich auf Stufe 2 und der gesamte südseitige Aufstieg im Windschatten des Tobitsch, einem südwestlichen Ausläufer des Wöllaner Nock. Bei der Positzer Hütte machten wir unsere erste Kurzpause, ehe es über einen Forstweg in einer großen Schleife hinauf zur Tobitscher Alm ging. Im Frühling und Sommer erwartet dem Wanderer dort prächtige Blumenwiesen, nur am heutigen Faschingssamstag war davon nichts zu sehen. Ein Winterkleid soweit das Auge reichte. Apropos sehen. Auf einer weiteren Almhütte weiter oben sah Anna Christine ein Tier in einem Holzpflock, nur die restlichen Teilnehmer konnten ihrer Fantasie nicht folgen. „Des wor a gonz a normala Holzstomm“, meinte Gerhard später dazu und sprach allen aus der Seele. Das anfangs leicht bewölkte Wetter besserte sich zunehmend. Die Sonne meinte es gut mit uns. So wurde auch unsere Fernsicht immer besser, je weiter wir nach oben kamen. Hinter der Gerlitzen kam nach und nach die ganze Karawankenkette zum Vorschein, vom Dreiländereck bis zur Urslja gora. Erinnerungen wurden wach...

Der Forstweg schlängelte sich in flachen Serpentinen nach oben, und ich nützte die Gelegenheit für weitere Photos zum nächsten Diaabend. Den letzten Abschnitt zum Gipfelkreuz ging es querfeldein zwischen den Lärchen hinauf. Die Gipfelkuppe war abgeweht und der kalte Wind war nicht so arg als ich es mir erwartet hätte. Nach Norden sah man förmlich das Schlechtwetter in den Tauern hängen, während im Süden gutes Tourenwetter herrschte. Schnell umziehen, ein paar Gipfelphotos, die ersten „Berg frei“ des heurigen Wanderjahres und bald machten wir uns wieder auf den Abstieg. Was jetzt folgte war der eigentliche Genuss einer Schneeschuhwanderung. Frei nach dem Motto „Lei lafn losn“ konnte man die unberührten Hänge zum raschen Abstieg nützen. Im leichten Wippstil hüpfte man von einem Schritt in den anderen, und nutzte dabei den weichen Untergrund aus. Der Schnee war stellenweise ideal (pulvrig), manchmal auch etwas hart gefroren. Manche genossen es und waren bald unten, andere trauten sich nicht so richtig und mühten sich auf dem ungewohnten Untergrund. Manche machten viele Bilder, andere auch ein paar Video Clips. Hautsache lustig war es.

So kamen wir gut voran, denn wir kürzten mehrmals den Forstweg ab. Nach gut 4 Stunden (davon 47 Minuten Pause, Anmerkung der Statistik Abteilung unserer OG) war eine der besten Schneeschuhwanderungen der letzten Jahre geschafft. Monika und Ernstl hatten ein tolles, für viele noch unbekanntes Ziel gefunden. Einen Dank von uns allen! Natürlich hatten wir auch Glück mit dem Schnee und dem Wetter. Aber das gehört dazu. Bestens bewährt hatte sich die Änderung in unserem Tourenprogramm, indem wir kein fixes Ziel mehr angaben sondern erst spontan in der letzten Woche uns für ein geeignetes Wanderziel entschieden haben. Im Winter wohl eine Notwendigkeit. Wollen wir auch in den nächsten Jahren so fortführen.

Doch es gab auch andere Neuigkeiten im Jahr 2009. Als wir gemütlich um den großen Tisch im Almgasthof Hintermann saßen, wurden nach der guten Brettljause Lose gezogen. Das Glückslos fiel auf Riki, die heute zum ersten Mal mit von der Partie war und gleich einen großen Kärntner Reindling mit nach Hause nehmen konnte. Für die anderen gab es einen Biscuit Kuchen, mit Sahne und dekoriert mit einem Butterkeks und Goldbären. Alles hübsch verpackt. Es war eine feine Idee von Monika. Besonders nett fand ich es, dass sie auch die alten und jungen Wirtsleute beschenkte. Sie hatten zwar viel zu tun, doch mit 19 St.Jakober Naturfreunden kommt noch in jede Hütte Leben hinein. So ging eine tolle 2 Blumen Schneeschuhwanderung an diesem Februar-Samstag für uns zu Ende, während unten in der Stadt ein Umzug stattfand. Nur Blumen hatten wir heute keine gesehen. Die hätten wir nur bekommen, wenn wir beim Villacher Fasching mit unseren Schneeschuhen mitgewandert wären. Doch wir sind lieber in unseren Bergen. Berg frei!

(Bericht von Thomas)

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