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Silvesterwanderung 2001

Nockberge

Tour: Vassacher See (521m) - St.Ruprecht (515m) - Weg 13 - Kirche / Oswaldiberg (963m) - Gasthaus Oswaldiberg (940m) - Weg 13 - Rodelbahn - Vassacher See

 

"Silvestertag 2001 – der letzte Tag des Jahres. Es war nicht nur die letzte Wanderung des Jahres, sondern auch der letzte Tag des Schilling." Es hieß Abschied nehmen von jener Währung, die nicht nur Generationen von Österreichern begleitet hat, sondern auch uns Wanderer in all den Wandergeschäften und in all den Wanderjahren auf all den Wanderbergen. Ab und zu Mal hieß es umwechseln in Tolar oder Lire, doch meistens kamen wir mit dem guten alten Schilling aus. So auch in diesem Jahr, wo alle Wanderungen zur Zufriedenheit aller absolviert wurden. Auch die heutige Tour auf den Oswaldiberg. Ein 963 m hoher Aussichtsberg im Wanderherz von Villach, also quasi vor der Haustür von uns allen.
Wer waren diese 8 Silvesterwanderer? – Walter, Hansi U., Mary und Inge, Heinz E., Christine und Fredl, und Thomas trafen sich am Parkplatz Vassacher See. Mit dem Silvestersekt im Rucksack ging es zuerst von Kleinvassach auf den Feldern oberhalb von Zwischenbergen bis nach St.Ruprecht. Dort wartete schon der Weg Nr.13 auf uns, auf dem es jetzt (etwas steiler) bergauf ging. Über 400 Höhenmeter mußten bewältigt werden. Der Föhn von gestern hatte den meisten Schnee wegschmelzen lassen, und der Temperatursturz von 11 Grad über Nacht aus Wasserlacken kleine Eisflecken gezaubert. Und das am letzten Tag des Jahres! Doch wir schafften auch diese Hürden und erreichten bei Sonnenschein den Gipfel.
Höhepunkt Nr.1 war die herrliche Aussicht vom Turm der Bergkirche. Doch zuerst hieß es 5 Schilling Eintritt zu zahlen, ohne die sich die Drehtür nicht öffnete. Mit der ersten 5-Schilling Münze in der Hand und dem Euro im Kopf versagte ich beim Öffnen der Tür. Nach dem Lesen der Bedienungsanleitung und der zweiten 5-Schilling Münze, erreichte auch ich den Aussichtsturm. Vor uns lag das Panorama der ganzen Karawanken, und Walter gab uns eine sehr detaillierte Beschreibung des Bergpanoramas. Danke! Über Petelin, Kathreinkogel und Ossiacher Tauern reichte unser Blick zum verschlafenden Ossiachersee. Wuchtig ragte die Gerlitze auf, und weiter im Norden der Wöllanernock. Und zwischen Dobratsch und Mittagskogel ragte aus der zweiten Reihe der Kamm der Julier empor. Vom Mangart über Jalovec, Mojstrovka und Prisojnik reichte der Blick bis zum Razor und der Skrilatica. Und über uns verdrängte die Wintersonne die letzten Wolken des Jahres 2001.
Zeit nochmals das Jahr 2001 kurz Revue passieren zu lassen. Was hatten wir nicht alles geleistet! Mit der Schneeschuhwanderung am Steinberg hat es angefangen, dann schummelte sich der Ferlacher Spitz hinein, wir mühten uns am Vierbergelauf ab (und einer soll dabei eingeschlafen sein), ehe der Porezen den Reißkofel ersetzte. Am Eisenhut fror man sich die Wadel ab, überraschte der Storzic die Begunjscica, ehe wir Dank Reisepass dem Greifenberg und unseren steirischen Freunden unsere Ehre gaben. Am Cima del Lago spielte das Wetter noch mit, am Almkirchtag lachte das Herz und am Sonnblick erreichten wir mit 3105m das Dach des heurigen Wanderjahres. Zur Zeit des Höhentief im September trotzten in den Lienzer Dolomiten 8 Naturfreunde dem Wintereinbruch, dem leider der Monte Peralba zum Opfer fiel. Aber wir wären nicht die St.Jakober Naturfreunde, wenn wir nicht einen (Ersatz-)Berg parat hätten: die Rjautza, ein 1789m hoher Berg Grashügel im Angesichte der Vertatscha. Am Cimone del Montasio war die Vernunft stärker als der Nebel, ehe auf der Roßalm (traditionell) Wein, Sauerkraut und Gesang wichtiger waren als in den nahen Wäldern der Karawanken herumzustampfen. Und heute der Berg des heiligen Oswald, um nochmals ins Wanderjahr zurückblicken zu dürfen.
Höhepunkt Nr.2 war der Silvestersekt von Inge vor der Kirche, wo schon die ersten Highlights von 2002 angepriesen wurden. Nach dem Gipfelphoto fanden wir uns im Gasthaus wieder, wo für die letzten Schillinge heiße Getränke und belegte Brote im Angesichte des Karawanken-Panoramas konsumiert wurden. Der Abstieg nach Vassach war nicht mehr so steil, und auch nicht mehr so lang. Nach ca. 3½ Stunden erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt am zugefrorenen See. Den Heiligen Oswald (und seinen Berg) hatten wir hinter uns gelassen, wie auch das Wanderjahr 2001. Vor uns lag nicht nur die Heimreise, sondern auch ein neues Wanderjahr 2002 und der Euro. Ob die Euro-Umstellung in der kleinen Bergkirche am Oswaldiberg bis zum Neujahrstag - also Morgen - auch schon abgeschlossen sein wird, bezweifelte ich. Und Morgen wird es heißen: "Neujahrstag 2002 – der erste Tag des Jahres. Es ist nicht nur der Anfang eines neuen Wanderjahres, sondern auch der nächste Tag des Schilling." Zumindest in der kleinen Bergkirche am Oswaldiberg!

(Bericht von Thomas)

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