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Staff (2217m)

Gailtaler Alpen

Tour: Sattlegger (1095m) - Schafalm (1408m) - Buchebenhütte (1532m) - Staffeck (1945m) - Staff (2217m) - Abzwg (1917m) - Gusenalm (1740m) - Tiboldbachgraben - Sattlegger

 

Vorletzte Wanderung in diesem Jahr 2008. Heute ging es auf den 2217m hohen Staff, einem der Hauptgipfel der Latschurgruppe (Gailtaler Alpen). Als Weg hatten wir den eher nicht so üblichen ostseitigen Steig vom Sattlegger Bauer über die Buchebenhütte und das Staffeck zum Gipfel ausgesucht. Obwohl das Wetter sich nicht gerade von seiner besten Seite zeigte (bewölkt, kalter Wind auf 2000m Höhe) wurde es doch noch eine interessante Wanderung auf einen eher nicht so oft begangenen Berg.

Der Staff hat eine außergewöhnliche Form. Auf der Nordseite bricht er mit einer steilen felsigen Wand ab, während seine Südseite vom Kamm im 46,748 Grad steilen Gelände schräg abfällt und Gras bewachsen ist. In den Karawanken nichts außergewöhnliches, denn da wäre er nur einer von vielen. In den Gailtaler Alpen jedoch besticht seine Form und er ist vom unteren Drautal schon weit und klar erkennbar zu sehen. Wir machten uns (noch bei Dunkelheit, Anmerkung des letzten September Samstag) auf die Anfahrt zum letzten Bauernhof hoch über Stockenboi, von wo wir um viertel 8 Uhr zur Wanderung aufbrachen. Zuvor mussten wir erst 4 Autos verparken, was gar nicht mal so leicht war. Erst durch das Nachfragen bei den Besitzern hatten wir die Gewissheit und konnten beruhigt zur Staff Wanderung aufbrechen. Mit dabei waren Monika, Walter W, Klausi, Werner, Gerda, Christine S, Tschempe, Manuela, Helmut, Christine R, Peter & Maria, Roland & Veronika, Gerlinde und ich (="Thomas)."

Gleich zu Beginn ging es etwas steiler durch den Wald nach oben. Als wir das steilere Stück auf einer Schafalm auf 1408m verließen, schien der Staff noch in weiter Ferne zu sein. „Würden die von uns angegebenen 7 Stunden Gehzeit reichen?“, dachte ich mir. Nun ging es flacher auf einem Forstweg weiter bis zur Buchebenhütte (1532m), wo wir eine kurze Trinkpause einlegten. Wir waren eine Stunde unterwegs und die Gruppe hielt erfreulicherweise recht gut zusammen. Nur einer hatte heute etwas Knie Probleme und fiel im Anstieg mehrmals zurück. Aus dem Forstweg wurde schließlich ein Steig und je höher wir kamen, desto lichter wurde der Wald. An einem großen Plätzchen Eierschwammerl konnte Christine R nicht vorbei gehen. Am letzten Abschnitt vor dem Staffeck wurde der Steig etwas felsiger, doch für diese Truppe überhaupt kein Problem. Nach gut 2 Stunden hatten wir dem Kamm auf einer Höhe von 1945m erreicht. Vom Norden wurde es windiger, doch zum Glück gingen wir dem Kamm zum Gipfel auf der Südseite nach oben, sodass wir den Wind nicht allzu heftig spürten. Trinken und wärmere Bekleidung war angesagt.

Die letzten 270 Hm zum Gipfel gingen wir im Gras und sie waren problemlos. Ein Blick zurück nach Süden zeigte uns einen mit den Wolken kämpfenden Dobratsch. Je weiter südlich, desto schlechter war das Wetter. Im Norden war es besser und wir sahen auch sonnige Abschnitte. Einmal bot sich uns ein Blick in die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern, und zu erkennen waren Hohe Geisel, Liesgelespitz, das Tauerntal und irgendwo drunten im Tal Mallnitz. Mit dem Staff bezwangen wir einen weiteren neuen Gipfel der Ortsgruppe. Da man bei Wind schnell auskühlt, schlug ich vor die Gipfeljause auf später (z.B. Gusenalm) zu verschieben. Niemand hatte etwas dagegen. Nach Italien war die Sicht auch besser und im Westen schien es schon ein paar Auflockerungen zu geben. Waren wir zu früh am Gipfel? Auf den Wetterbericht kann man sich auch nicht mehr verlassen, denn die hatten ja ursprünglich für heute schönes Bergwetter angesagt. Es wurde kalt und so ging die Gruppe die Westseite des Staff wieder bergab. Nach einer kurzen Pause gingen wir alle hinunter in den Graben zwischen Kopasnock und Eckwand. Es war 11 Uhr und niemand wollte in dem Graben die Gipfelpause nachholen. Also gingen wir nochmals eine Stunde weiter bis zur Gusenalm, wo wir im Schutz der Hütte uns auf den Bänken niederlassen und endlich die Jause genießen konnten.

I hob nit gwußt, doss in an Eimer sovül Wossa eini geht“, meinte ich zu Gerda und deutete zum Brunnen, dessen Abfluss in einen Eimer (ohne Boden) ging. Die Gusenalm kannten wir schon von einer Schneeschuhwanderung vom Februar 2006 und wieder gefiel uns das Plätzchen sehr gut. Was mir heute so gut gefiel, war die Geschlossenheit der Gruppe. Bis auf eine Ausnahme gab es heute keine mehrere Gruppen Bildungen, wo die vorderen auf die letzten warten mussten. Und ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass wir sehr gut vorangekommen waren. Den Staff hatten wir in 3 Stunden erreicht, und jetzt fehlten uns nur 1½ Stunden bis zu den Autos. Um halb 1 Uhr gingen wir weiter. An einer Abzweigung wäre ich den Forstweg weitergegangen, da der markierte Weg laut Karte auf einem breiten Fußweg in den Tiboldbachgraben ging. Doch die gelbe Tafel der Wegmarkierung und das GPS Gerät des Walter W schlugen den schmalen Steig vor, und so ließ ich mich überzeugen. Es war letztendlich die richtige Entscheidung. Man sollte halt doch jede Wanderung komplett vorgehen.

Um 14 Uhr erreichten wir nach einer Gehzeit von gut 5½ Stunden unseren Ausgangspunkt. Wir waren um vieles schneller gewesen als gedacht. Ein Grund lag sicherlich in der Geschlossenheit der Gruppe. Ein Kompliment den Naturfreunden! Schwieriger gestaltete sich der Einkehrschwung nach der Wanderung. Die Hälfte wollte nach Rosenbach, was für die Villacher kein Ziel war. So wurde es wieder eine Kompromiss Lösung: Man kehrte halt zwei Mal ein. Egal. Die Staff Wanderung hat hoffentlich allen Beteiligten gut gefallen. Und in zwei Wochen geht’s schon weiter. Bis dahin: Berg frei!

(Bericht von Thomas)

Gipfelphoto
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