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Tschekelnock (1892m)

Gailtaler Alpen

Tour: Windische Höhe (1110m) - Hadersdorfer Alm (1709m) - Tschekelnock (1892m) - Hadersdorfer Alm - Windische Höhe

 

Es gibt viele Aussichtsberge, aber den Tschekelnock (1892m) in den Gailtaler Alpen kennen nur die wenigsten. Seit diesem Samstag ist er auch für die Naturfreunde St.Jakob im Rosental ein Begriff. Oder zumindest für jene 20 Bergler, die sich zur nächsten Frühjahrswanderung Mitte Mai eingefunden haben.
Walter fiel „Bein“-bedingt heute leider aus, und so kurvten Thomas, Franzi P, Pepo, Andy, Ernst T, Anita T, Hansi G, Gerhard, Andrea, Mike und Anna-Christine vom Matschnig bis nach Nötsch. Dort warteten zufällig Hansi, Ruth, Monika, Werner, Kerstin, Gerda und Gabi, und gemeinsam ging es noch hinauf zur Windischen Höhe (1100m). Und als uns noch der Fredl und Christine E über den Weg liefen, waren wir komplett. Voll adjustiert ging es nun die knapp 800 Höhenmeter hinauf. Meist steil im Wald, und einigen war das Tempo sichtlich zu hoch. Dabei ging ich vorne so langsam wie nur irgendwie möglich. Na gut, der Pepo trieb vorne das Tempo etwas an, aber in so einem Fall lässt man ihn vorne einfach laufen und konzentriert sich auf sich selbst. Ich musste nur deswegen vorne bei ihm sein, damit er nicht die entscheidende Abzweigung versäumt und am falschen Weg nach oben geht. Mir ist dies vor 4 Jahren passiert, und ich wollte dies der Gruppe heute ersparen.
Sehr viel weiß nicht mal ich über den Tschekelnock. Er ist nur ein Mosaikstein unter den Gipfeln der Gailtaler Alpen, und mit seinen 1892m nicht gerade der Höchste. Von der Windischen Höhe ist er leicht erreichbar und mutet überhaupt nicht imposant aus (im Unterschied zum nahen Dobratsch). Doch erst vom Gipfel lernt man seinen imposanten Rundblick erst so richtig zu schätzen. Man erblickt unter anderen die Julischen Alpen mit Triglav und Mangart, die Friulanischen Alpen, die Karawaken, die Karnischen Alpen bis zu den Sextener Dolomiten, die Gailtaler Alpen bis zum Reißkofel, Dobratsch, Latschur und Goldegg, Reißeck- und Kreuzeck-Gruppe, die Hohen Tauern, die Nockberge und das Gailtal mit Hermagor und dem Pressegger See. Und eigentlich würde sich der Berg eine größere Bekanntheit verdient haben. Nur im Sommer wird er als „Berg der Schafe“ genutzt, und da kann es schon mal ganz schön riechen auf der Gipfelwiese.
Nach 2/3 der Strecke erreichten wird die schön gelegene Hadersdorfer Alm (1709m). Es war der erwartete Rastplatz, auf den wir uns schon so gefreut hatten. Wir suchten die Bänke auf und verzerrten unsere Jause. „De hot de Frau Gerhard gmocht“, meinte dieser im Scherz. Seit einem halben Jahr ernährt sich der Gerhard jetzt viel bewusster. Früher hat ihm die Jause vielleicht mehr geschmeckt, doch heute ist sie anders zusammengestellt. Abwechslungsreicher, mehr Kohlenhydrate, weniger Fett. Ich nutzte die Gelegenheit zum Fotografieren, damit wir beim nächsten Diaabend auch etwas zu sehen bekommen. „Wos host den du do für a Wurst?“, meinte daraufhin Hansi G zu ihm. „Was i nit. I hob (im Gschäft) anfoch umegegriffn”, bekam er vom Hausmann Gerhard als Antwort. Ich glaube, die Pause gefiel allen sehr gut. Anna-Christine bemerkte, dass wir uns mit 9:9 recht gut an die Quotenregel hielten. Auch wenn es 11 Männer und „nur“ 9 Frauen waren, letztendlich ist es eh egal. Schließlich vereinigten sich wieder Katholiken, Altkatholiken und Lutherianer, und gemeinsam ging es weiter hinauf zum Gipfel.
Schon nach wenigen Metern stolperte Kerstin über ein Handy, welches herrenlos neben dem Weg lag. Weiter ging es, vorbei an unzähligen Schneerosen in den Farben weiß bis rosa. Der Weg zog sich noch ganz schön in die Länge und so erreichten wir nach 2 ½ Stunden den Gipfel. Auch wenn das Wetter nicht so gut war und für den Nachmittag Regen angesagt war, konnten wir doch die gute Aussicht vom Gipfel genießen. Und davon hat der Berg auch seinen Namen. Bereits 1524 wurde er als Tschegkhen erstmals urkundlich erwähnt. Genauso wie der Grazer Hausberg, der Schöckl, leitet sich sein Name vom slowenischen Wort „èekalo“ oder „èekelj“ (dt. „Wachtberg“) ab. Also ein Aussichtspunkt zur Beobachtung der Umgebung.
Frisch wurde es im kühlen Wind. Dass der Mike noch immer nichts aus der Saualpe Wanderung von 1999 gelernt hatte und statt mit einer Goretex Jacke lediglich mit seiner NF Jacke auf 1900m stand, überraschte mich im negativen Sinne. Schließlich kam noch ein Mann im Sonntagsgewand herauf, der ein Handy suchte. Er war froh als sich Kerstin meldete, denn das hat ihm viel Ärger erspart. Schön war auch das traditionelle Gruppenphoto, welches die Geschlossenheit der Gruppe demonstrierte. „Jetzt hob ma amol den ondaren nit mit, und jetzt tuast du schon wieda treiben!“, meinte Hansi in Anspielung auf Walter zu Pepo, als dieser sich schon auf den Abstieg machen wollte. Der Pepo war gestern zu Hause geblieben (statt im Gasthaus), und deswegen hatte er heute überschüssige Energie. Man munkelte auch, dass er das Bier schon von oben roch und deswegen wieder ganz vorne im Abstieg sein wird.
Und auf diesem befanden wir uns nun auch wieder. Diesmal ging es ohne Pausen bergab. „Bin i do heit in Trance aufe gegongan?“, meinte Anna-Christine, denn sie konnte sich an so manche Stellen im Weg nicht mehr erinnern. Pepo verlief sich auch mal im Gebüsch. Unspektakulär erreichten wir wieder die Windische Höhe, wo wir uns ins Wirtshaus zu ein paar Getränken einfanden. „I möcht jo mit 60 a noch frisch bleibn“, meinte Gerhard und „prostete“ mit Hansi G eine Runde Bier an. Hansi bekam diesmal seine Torte, auf die er sich schon so gefreut hatte. Seine Freundin Ruth bekam davon nicht viel mit, denn er bestellte sie quasi „hinter ihrem Rücken“. Die Zeit verlief viel zu schnell. Für mich war es die letzte Wanderung vor einer längeren Pause. In Summe eine gelungene Wanderung auf einen ziemlich unbekannten Berg namens Tschekelnock. Ich hoffe, die Verantwortlichen werden noch viele gute Ideen haben und weitere „Überraschungsgipfel“ ausgraben. In diesem Sinne: Berg frei!

(Bericht von Thomas)

Gipfelphoto
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