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Vollmondwanderung Tobitscher Alm (1870m)

Nockberge

Tour: Parkplatz Plattwald (1411m) - Naturfreundehütte Trangonihütte (1667m) - Tobitscher Alm (1870m) - Trangonihütte - Parkplatz Plattwald

 

Endlich gab es wieder eine Vollmondwanderung! Viele hatten sich auf diese nächtliche Tour auf den Wöllaner Nock gefreut. Bis auf das Wetter, denn das hatte anderes im Sinn. Es bescherte uns Regen und versteckte den Vollmond hinter dicken Wolken. Trotzdem trafen sich 17 Naturfreunde am Parkplatz zu Treffen, um wenigstens einen Hüttenbesuch zu erstatten.
Rene kam mit seiner Truppe eine knappe ½ Stunde zu spät. Da war jede Ausrede zwecklos. Beim Walter würde es dies nicht geben, denn da reichen schon 5 Minuten um den Anschluss zu verlieren. Egal, ich nahm in Hansi's Auto Platz, genoss es mich mal zurücklehnen zu dürfen, und freute mich als einfacher Wanderer nach 2 Monatiger Pause wieder dabei sein. Vieles hatte sich inzwischen geändert, denn die halben Gesichter der heutigen Wanderung kannte ich noch nicht. In Afritz, als wir zur Trangonihütte abzweigten, stieg Rene aus dem Pace Car nochmals aus und wartete auf die restlichen vier Autos. "Ana föllt noch. Wer wor im letzten Auto?", meinte er zu Hansi, doch es kam kein 5.tes Auto mehr. Wir waren heute nur in 4 "Mannschaftstransportern" unterwegs. Hui, der Unterschied zwischen Walter's Bergtouren und Rene's A-Wanderungen wurde immer gravierender.
Als wir auf ca. 1411m Seehöhe weggingen, war ich der einzige in kurzer Hose. Der Rest, also Rene, Hansi, Monika, Mary, Brunhilde, Stefan, Hannes, Johannes, Anna-Christine, Arnold, Doris, Klaus, Ulli, Margit, Alexandra und Irmgard, traute dem Wetter nicht und ging in langen Hosen. Und schon nach kurzer Zeit begrüßten uns Regentropfen. Doch ein Naturfreund lernt (siehe Keeskopf Tour 2004, Anmerkung der Redaktion), und so packte ich meinen Regenschirm aus. Bevor ich in der Regenhaut dampfe, hilft ein Knirps bestens. Einige machen's vor, andere kopieren es. Eine ½ Stunde später war die Naturfreundehütte erreicht, und es fing stärker an zu regnen. Ok, kehren wir halt ein und warten den Drüberläufer ab. Insgesamt saßen wir 2 ½ Stunden in der Hütte, und vom Vollmond war noch immer nichts zu sehen. Eigentlich hätte der Wanderbericht entfallen müssen, denn über eine Wanderung gab es praktisch nicht viel zu berichten.
Doch auch in einer Hütte zeigen sich "gstandene Naturfreunde". Im wahrsten Sinn des Wortes. Bei einer Rene Wanderung hat man halt ein gelbes Naturfreunde St.Jakob T-Shirt an, während man bei Walter's Wanderungen das rote Naturfreunde St.Jakob T-Shirt an hat. Manche übertreiben es noch und haben dann auch eine rote Wanderhose an. Aber das ist eine andere Geschichte. "I wor mit mein kronk fertig", meinte Christine und musste mit den anderen mitlachen. Inzwischen hatten Pepe, der Chef der Villacher Naturfreunde OG, und seine Frau begonnen, ein paar Schnäpse zu verteilen. Kaiserschmarrn, Gemüsesuppen und Brettljause bzw. Jausenbrote wurden bestellt. Draußen regnete es immer mehr und die Uhr drehte auch ohne unsere Vollmondwanderung ihre Runden. "Ulli, jetzt gib ma den Teller her. - Na, i hob weniga drauf. - Jetzt gib ma den Teller her.", hörte ich von rechts. "De Dirndln bringan den Rene zum Schwitzn. Vier Fraun um di und du schwitzt. I hob nur zwa Fraun um mi und schwitz nit", notierte ich von links. "Wieso stehst du jetzt auf?", vernahm Pepe, als auf ihn ein Hüttenprost angestoßen wurde.
Später wurde es noch etwas informativer, als Pepe uns das Zaunringbraten erklärte. Ein schöner Brauch aus den Nockbergen. Diese Arbeit war noch bis vor 50 Jahren ein fester Bestandteil im bäuerlichen Jahresablauf auf den umliegenden Almen. Zäune wurden anno dazumal "gebraten". Die Bauern verwendeten Fichtenäste, die sie gestriefelt und auf offenem Feuer erhitzt, also gebraten, hatten, um daraus einen Ring zu formen. Die Zaunstecken wurden X-förmig aufgestellt und mit den Zaunringen in der Mitte zusammengehalten. Hielt jahrzehntelang und bombenfest, auch im Winter. Wenn der Zaunstecken unten abfaulte, brauchten sie nur diese austauschen, und der Ring war wiederverwendbar. Pepe klagte über die Arbeiten an so einer Hütte. Man hat viel zu tun, aber Ertrag bringt sie kaum noch. Zu abseits liegt heute die Hütte, und die Interessen der Wanderer haben sich geändert. Heute gibt es nur mehr 3 Naturfreunde Hütten in Kärnten: am Klippitzthörl, in der Koschuta und die Trangonihütte hier.
Um 22 Uhr packte uns doch das Gewissen. 1:5 war das Verhältnis Wandern zu Hüttenrast. Wir mussten etwas ändern, egal ob es regnete oder nicht, denn das wäre ein "Schlachtfeld für zynische Bemerkungen" zwischen Obmann und Wanderreferent gewesen. So gingen wir quasi als Abschluss noch in 1½ regenfreien Stunden rauf zur Tobitscher Alm und wieder zurück zu den Autos. Leider eine nicht ganz gelungene Vollmondwanderung, denn der kleine runde Planet am nächtlichen Juli Himmel zeigte sich heute nicht. Schade! Berg frei!

(Bericht von Thomas)

unterwegs bei Vollmond
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