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Wanderkehraus 2001, Rossalm (1084m)

Karawanken

Seinen Gedanken nachhängend, der Panflöten- und Gitarrenmusik des Heinz Erlach, der Steirischen Harmonika des Franz Pischelsberger lauschend, beschenkt mit einem kleinen Fläschchen eines Gesundheitstrunkes der Mary Fugger und einer Foto-CD mit Bildern der vergangenen Wandersaison von unserem Digitalfotograf Peter Balicic, sitzen 22 Naturfreunde in der warmen und urgemütlichen Stube der Rossalmhütte.
Aber zurück zum Anfang der Geschichte — Wie alle Jahre bildet das Wanderkehraus den Jahresabschluss der Wandersaison. Walter Glantschnig, Hansi Schleicher und Ernstl Zeichen, unsere Wanderreferenten, haben schon Tage vorher mit den Vorbereitungen begonnen. Drei Kilo Schweinsbraten, einige Kilo Rotkraut, Semmeln, Limo und Mineral, Bier und Wein wurden eingekauft und am Freitag von der Scherpatruppe, Ernstl Zeichen und Co., in Rucksäcke verpackt auf die Rossalm geschleppt, natürlich nicht ohne vorher einen Einkehrschwung bei der Jasna (Gh. Sticker in Kopein) gemacht zu haben. Die Heimkehr vom Transport hat sich dann etwas verzögert, weil einige angeblich die Orientierung verloren haben, näheres ist der Redaktion leider nicht bekannt.
Samstag war es dann soweit. Etwas nach 12 Uhr marschierten nach kurzer Beratung ob es konditionell zu schaffen ist, zehn Wanderer - Walter eins und zwei, Peter, Heinz, Mike, Franz, Gerhard, Hubert, Christian und Rene vom Vorplatz des Gh. Matschnig weg. Über Oberschlatten der Autobahn entlang wandern wir den ersten Häusern von Kanin entgegen. Alle sind natürlich schon voller Erwartung ob Mary und Inge ihr Versprechen wahr machen werden und uns auf die Rossalm begleiten werden. Fugger Rudolf jun. erwartete uns schon und Mary kam auch gleich mit einem Stärkungstrunk entgegen. Ein kurzer Trinkspruch (Prost dem edlen Spender) und ein langgezogenes hmmm.... der schmeckt - haben einige schon den zweiten eingeschenkt — na Prost! Peter schaut schon durch die Optik der Digitalkamera und schießt ein Erinnerungsfoto nach dem anderem. Eine kurze Betrachtung des Sommer/ Winterkamelsteines ( jener vor dem Haus Fugger liegende Konglomeratfels) schreit plötzlich der Franz auf „ Rudl host kann Most?“ Rudi nickt kurz und verschwindet im Keller, kehrt nach kurzer Zeit mit einem vollen Krug des gegorenen Apfelsaftes wieder. Franz und Gerhard verkosten auch gleich — man sieht`s, er schmeckt. Mary sagt uns das sie mit der Inge von Kopein auf die Alm kommen werden und der Rene schaut schon auf die Uhr und sagt: „Burschn mir mirsn weiter“ — schad ich hob noch so an Durst ( Gerhard). Nix mehr — weiter geht’s! Es geht wirklich weiter — langsam setzt sich die Gruppe wieder in Bewegung und wir marschieren über die Polana Richtung Arrichwand. Mike und Franz sind heute unsere Spitzenreiter, vor allem der Mike hat überhaupt keine Probleme — was so ein Konditionstraining mit der Annemarie ausmacht, nur weiter so, lästern die in der Gruppe am Schluss gehenden.
In der Zwischenzeit sind der Hansi, Ernstl und die anderen von Kopein losmarschiert, sind wahrscheinlich schon in der Hütte und heizen die Öfen ein, damit wir in eine behaglich warme Stube einkehren können. Peter, Heinz und Rene beschäftigen sich noch mit dem fotografieren von Rauhreif, während die anderen bereits den letzten steilen Anstieg überwunden haben und im Nebel verschwunden sind. Heute liegt die Nebelobergrenze wesentlich höher (ca. 1200 Meter). Gestern, als wir die Verpflegung herauf getragen haben und zur Hütte kamen, konnten wir auf ein Nebelmeer im Villacher Becken und im Gegendtal blicken. Schade, auf eine Fernsicht müssen wir verzichten.
In der Stube umgibt uns wohlige Wärme, Rudi, unser Oberheizer, legt noch einige Holzscheite in den Ofen damit das Feuer nicht ausgeht und es den ganzen Abend behaglich warm bleibt. Da lästert doch wieder einer zum Pepe hinüber: „ja Pepe wos is den mit dir, hom sie die als Oberhaza obgsetzt?“ Da Pepe murmelt was vom Holzholen und schiebt einen Keil Brot in seinen Mund. In der Zwischenzeit sind Mary und Inge aber auch Heinz, Hannes, Robert und Edi eingetroffen, sozusagen die Mannschaft ist komplett. Franz holt seine Harmonika, Heinz seine Gitarre und Panflöte und gleich gibs eine zünftige Hüttenmusi. Die Mary verteilt ihre mitgebrachten Präsente mit dem Gesundheitstrunk und ehe wir uns versehen haben, sind die ersten Fläschchen schon geleert. Als nächste Überraschung präsentiert uns der Peter seine eigens für diese Veranstaltung zusammengestellte Foto-CD „Wanderrückblick auf das Jahr 2001“. Gleich wird die Coverhülle unter die Lupe genommen, jeder versucht sich auf einem der vielen kleinen Bilder zu entdecken. Die Inge zaubert aus ihrem Rucksack noch eine große Packung „Merci“ hervor. Für die gelungenen Überraschungen möchte ich der Mary, Inge und dem Peter nochmals herzlichst „Danke“ sagen.
In der Zwischenzeit werkt der Küchenchef Hansi und seine Gehilfen, diesmal gleich ein neuer dabei - der Christian, schon fleißig fürs Abendessen. Die Speisekarte sieht folgender maßen aus: Schweinsbraten mit Serviettenknödel und Rotkraut. Hier möchte ich mich bei den daheimgebliebenen Frauen, Maria und Fini recht herzlich für die Vorarbeiten bedanken. Unser Küchenteam hatte es um vieles leichter, weil ja Serviettenknödel und Schweinsbraten schon vorgekocht bzw. gebraten wurden. So konnte das Küchenpersonal am Geselligsein auch wesentlich mehr teilhaben. Ihren prüfenden Blicken ist aber schon gar nichts entgangen, auch nicht das der Pepe heut verdächtig still ist.
Es wird Zeit zum Abendessen, Inge hilft dem Hansi in der Küche beim aufportionieren, Heinz und Walter servieren, es wird still in der Stube — jeder ist mit dem Essen beschäftigt. Zwischendurch ein lobendes Wort dem Küchenchef und seiner Mannschaft „ausgezeichnet“ meint der Pepe, „Walter gib dem Edi noch an Nochschlog, er schaut heit so hungrig aus“. Gerhard erzählt in der Zwischenzeit dem Heinz F. von seinem Küchendienst beim Hansi: „Heinz, schmeckt da des Kraut“ ? Heinz: „Ja, sehr gut“, Gerhard: „ Wast eh, ich wor mit die Finger drin, im Packl“! Nach dem Essen gibt’s noch einen Verdauungsschluck, gespendet von Toni. Auch ihm so wie allen anderen Ungenannten Spendern ein herzliches „Dankeschön“. Einigst wird das Geschirr abgewaschen, unser Wanderreferent, Walter werkt fast wie zu hause, teilt ein und wäscht selber ab, ehe es dann zu gemütlichen Teil übergeht. Heinz und Franz haben ihre Instrumente aufgenommen und aufgespielt. Es dauert nicht lange, da tanzt auch schon der Rene mit der Mary und der Walter W. mit der Inge. Es ist zwar viel zu wenig Platz, tut aber der guten Laune keinen Abbruch. Bei der Damenwahl wird auch noch der Hansi zu einem Tänzchen geholt. Auf das haben die Fotografen natürlich schon gewartet. Peter, Heinz, Franz und Hubert versuchen eine gute Fotoposition zu finden um einen Schnappschuss zu landen.
Mary und Inge wollen noch am Abend nach hause gehen und bereiten sich langsam auf den Heimweg vor, packen ihre Rucksäcke und verabschieden sich bei allen. Walter, Fritz und Peter begleiten unsere beiden Mitwanderinnen noch bis zur Forststraße nach Kopein.
In der Hütte wird es ruhiger, alle lauschen der Panflötenmusik vom Heinz und hängen ihren Gedanken nach, bald verschwinden die ersten auch schon in ihren Schlafsäcken. Drei oder vier halten bei Kartenspiel Nachtwache, ehe sie in dem Morgenstunden des nächsten Tages doch noch vom Schlaf übermannt werden und auf der Ofenbank einschlafen.
Kaffeegeruch weckt die letzten Langschläfer, ehe nach dem Frühstück sich zwei Wandergruppen auf den Weg Richtung Ferlacher Spitze bzw. Graue Wand unterhalb des Türkenkopfes auf den Weg machen. Peter und Walter W. schließen sich unserem Jäger Franz P. an und wollen auf die Ferlacher Spitze. Dichter Nebel lies in der Nacht herrliche Rauhreifgebilde entstehen und wenige Zentimeter Schnee ließen eine Spurensuche zu. Franz, unser Jäger gab uns Biologieunterricht wie man es sich vorstellt, zeigte die Spuren vom Marder der ein Eichhörnchen verfolgt, vom Fuchs und Krähe, von Hirsch und Gemse.
Hubert, Heinz und Rene nahmen eine leichtere Wanderung in Angriff, ihr Ziel war zuerst die Schnattlerhütte und dann über die neu angelegte Forststraße zur Grauen Wand. Vorerst ging die Wanderung durch den nebelverhangenen Hochwald. Erst auf der Anhöhe unter der Schnattlerhütte lichtete sich der Nebel und die Sonne brach durch. Welch herrliche Aussicht, die Karawankenkette, die Karnischen Alpen, Hohen Tauern, Nockberge, Sau- und Koralm, ein Rundumblick wie man es sich nur erträumen kann. Die Täler liegen vor uns eingehüllt mit einer Nebeldecke, nur die Bergspitzen sind die Wegweiser.
Zur Mittagszeit sind wir dann alle wieder in der Hütte versammelt und es wird fleißig von den Erlebnissen und Ausblicken erzählt. Peter zeigt auf seiner Digitalkamera auch gleich seine Schnappschüsse und lässt natürlich die Neugier walten. Es ist auch noch Besuch gekommen, Otti und Toni haben einen Spaziergang zu uns herauf gemacht.
Nach dem Mittagessen und zusammenräumen der Hütte ging es dann wieder in alle Richtungen heimwärts.
Wir hoffen, dass das Wanderkehraus allen gefallen hat, wenn ja, erzählt es weiter, wenn nein behaltet es für Euch, denn im nächsten Jahr wollen wir wieder mit dabei sein.

Berg Frei !

(Bericht von Rene Hafner)

weitere Photos: Peter's Photoarchiv

Rossalm Hütte
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