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Wanderkehraus 2003, Rossalm (1084m)

Karawanken

Nach dem Motto „Alle Jahren wieder“ wurden schon Tage vorher die ersten Vorbereitungen getroffen. Unser „Hüttenwirt“ und „Drei Haubenkoch“ Hansi Sch. hat schon alle notwendigen Einkäufe getätigt, der Ernstl Z. und seine „Sherpas“ haben gestern bei strömenden Regen die Verpflegung, fester und flüssiger Natur, bereits auf die Rossalm-Hütte getragen, so stand einem gemütlichen Wanderkehraus nichts mehr im Wege.
Nachdem ja die Teilnehmer aus allen Himmelsrichtungen zusammenkommen, wurde die Wanderung so aufgeteilt, dass eine Gruppe aus Rosenbach und die zweite Gruppe aus Kopein auf die Rossalm wandern sollen.
Unser Wanderreferent Walter kann diesmal sein Bausstelle erst etwas später verlassen, so obliegt die Führung ab Rosenbach, mir (Rene). Um 11.30 Uhr war ich bereits bei unserem vereinbarten Treffpunkt, Vorplatz Gh. Matschnig, es ist noch kein Mitwanderer da - denkste, Rucksäcke lagern bereits vor der Eingangstür zum Matschnig, so führt es auch mich in die Gaststube. "Jo, schauts, da Rene is jo ah schon do", hörte ich den Gerhard rufen, noch ehe ich ihn erblickt habe. Da saßen sie nun, der Gerhard, der Walter W., der Peter, der Christian und der Fritz bei Bier, Tee, Kaffee und Limo. Nach der Begrüßung hatte der Gerhard, der stets irgend welche Sprüche auf Lager hat — „Rene , das gfreut mi, dass Du uns heit führn werst, wast, da Walter hat immer so eilig, oba wonn gemma zur Mary, ich hob schon so an Durst!
In der Zwischenzeit sind auch die Gerda, Kerstin, Gabi, der Werner und der Mike eingetroffen, so war die Rosenbacher Runde fast komplett. Abgesagt haben leider der Thomas, unser Tourenberichtschreiber und die Christine, sie ist leider erkrankt. Unterwegs, in Kanin, werden noch die Mary und die Inge zu unserer Gruppe hinzustoßen. Walter gibt mir das von Thomas für unseren „Guten Geist der Wandergruppe“ vorbereitete Geschenk, wir werden es Mary noch zuhause überreichen, denn wir wollen doch nicht Wasser, in Form eines großen Bildes, auf die Roßalm tragen.
So machen wir uns auf den Weg, nicht ohne noch vorher das Gruppenfoto für Peters Homepage gemacht zu haben. Über die Bahnanlage Richtung Kuhn und weiter zur Autobahnüberführung, auf unseren sogenannten „Maryweg“ geht’s weiter nach Kanin. Noch ehe wir den ersten Kilometer zurückgelegt haben, eilt der Walter immer wieder einige Schritte voraus und schießt Erinnerungsfotos, wie bepackt wir daher kommen. Nur Gerda stellt fest, das Mike den kleinsten Rucksack trägt und der Rene bepackt wie für einen Wochentour ausgestattet ist.
Flotte Sprüche vom Christian, Gerhard aber auch der Kerstin, lassen die Zeit wie im Nu vergehn und wir sind bei der Mary angekommen. Rudi, erwartet uns bereits und die Mary kommt mit einem großen Topf Glühmost bei der Tür heraus, hier ist vorerst Pause angesagt. Mary bringt noch ein großes Tableau übervoll mit Speck-, Wurst- und Sasakabroten, jetzt weiß ich, warum der Gerhard so eilig gehabt hat — er hat den Braten gerochen.
Aber auch wir hatten diesmal für die Mary eine Überraschung, Thomas hat das Bild mit dem Wasserfall auf der Koralm vergrößert und wir dürfen es ihr überreichen als kleines „Danke“ für Ihren Gipfel-Einsatz, sprich Gipfelgeist. Heute soll es noch mehrere Überraschungen geben, das wird langsam allen klar, denn die Mary hat auch einige Geschenke für Wanderreferent und Wanderführer vorbereitet, die sie aber erst auf der Hütte verteilen will.
Schneller als gedacht waren die Brote und auch die fünf Liter Glühmost weg, die Mary zum Abmarsch startklar. Die Inge ist noch rasch vorbeigekommen um „Hallo“ zu sagen und einen guten Aufstieg zu wünschen. Sie wird erst gegen Abend, von Kopein aus, auf die Roßalm nachkommen. Wir verabschieden uns vom Rudi und gehen zügigen Schrittes über die Polana bis zum Wasserfall nebst der Arichwand. Dort machen wir kurz Rast, bestaunen das fallende Wasser und rätseln wie hoch der Wasserfall wohl sein mag. Letztendlich einigen wir uns auf die Höhe von ca. 25 bis 30 Meter. Glücklich über den Anblick der ersten Schneerosen nehmen wir unsere Rucksäcke wieder auf und setzten die Wanderung fort. Der Werner entdeckt neben dem Weg einen alten schon morschen Wurzelstock und sieht darin schon gleich den weitaufgerissenen Schnabel eines Riesenvogels.
Als Wanderführer hat sich inzwischen der Mike hervorgetan, der Rene tratscht die ganze Zeit mit den Frauen, vergisst auf den Weg, so musst halt der Mike vorgehen, aber er macht das ausgezeichnet. Nicht einmal, seine ihm ewig nachhängenden, Konditionsprobleme treten auf, wie man so hört, hat er sich der Nordic Walking Gruppe angeschlossen und marschiert jeden Samstag fleißig mit.
Die Straße von Kopein ist erreicht und wir trotten den steilen Aufstieg zur Hütte hinauf. Oben angekommen werden wir mit Harmonikaklängen empfangen. Der Franz P. hat die steirische Harmonika umgeschnallt und spielt uns einen Willkommensgruß entgegen. Die Maria, die Monika, die Ruth, der Ernstl, der Pepe, der Walter und natürlich der Hütten-Hausherr, der Hansi kommen um uns zu begrüßen, herzlicher kann ein Empfang nicht sein.
Die Stube ist angenehm warm, der neue Ofen strahlt Wärme im Übermaß ab und wir können unsere nassen Kleider gleich zum Trocknen aufhängen. Wir machen es uns hinter den Tischen gemütlich. Fotos von den verschiedenen Wanderungen werden herumgereicht, Erinnerungen wachgerufen und auch der Schmäh kommt nicht zu kurz. Den Gerhard seine zweite Hälfte, der Hansi, ist diesmal ausgefallen, dafür sitzt aber der Christian an seiner Stelle. Leider bekommen wir von den „Lach- und Sachgeschichten“ nur wenige Details mit, so werden wir zumeist nur durch Lachanfälle des Gerhard und Christian von unseren Gesprächen abgelenkt. Die Nachzügler, die Inge, der Heinz, der Fredl und auch der Hannes sind inzwischen eingetroffen. Letzterer hat sogar noch Nachschub mitgebracht, ein dreifach Danke, nochmals.
In der Küche werden von Monika, Ruth, Maria, Ernstl und Küchenchef Hansi, unter der Oberaufsicht von Walter, bei 34,8 Grad, bereits die letzten Vorbereitungen fürs Abendessen getroffen. Für uns sind diese Temperaturen nicht geeignet und da wir aus Platzmangel auch nicht helfen können, flüchten wir vor die Hütte um unsere Köpfe ein wenig mit frischer Luft abzukühlen. In der Küche werden schon der Schweinsbraten, die Serviettenknödel und das Rotkraut aufportioniert und der Walter serviert gekonnt. Gerda, Gabi, Kerstin, Werner und Rene verkosten das von Monika selbst gebackene Brot. „Hmm ... wie das schmeckt — wenn ich glei aufhörn könnt!“ In der Runde ist es still geworden, alle sind mit dem Essen beschäftigt, gelegentlich hört man einen schweren Seufzer und den Walter rufen: „Wer will einen Nachschlag?“ „Wenn sich ka andra meldet — ich, bitt schen“, ruft der Pepe.
Unserem gesamten Küchenteam möchten wir „Danke“ sagen, „es hat uns sehr gemundet.“ Das Geschirr verschwindet wieder in der Küche und wir hören unseren Oberaufsicht-Abwäscher rufen „Franzi, spiel amol wos, vielleicht geht des Abwaschn donn schnella vor sich.“ Der Franz greift zur Steirisch und spielt den Schneewalzer und einige andere Stückln, von denen wir leider keinen Text können um mitzusingen - so summen wir einfach mit.
Inzwischen ist auch die Küche wieder aufgeräumt und alle versammeln sich in der Stube um weiteren Ereignissen zu harren. Unser Wanderreferent Walter erzählt von den schon für nächstes Jahr geplanten Touren, ehe Marys großer Auftritt kommt, von dem selbst der Wanderreferent nichts ahnte. Wir hatten ja bereits die Vorbereitungen gesehen, das da einige Geschenkspakete in fotogener Bildgestaltung auf dem Tisch aufgebaut wurden. In Versreimen erzählt Mary von unserem Wanderreferenten, das er die erst „Rote Hose“ noch heut in Ehren trägt und er in diesem Jahr verflixt oft bei den Wanderungen gefehlt hat — es zwickt und zwackt auch ihn das Alter schon. So haben sich die Mitwanderer nun ausgedacht und ihm eine neue Rote Hose zugedacht. Damit`s im Knie, ihn nicht so sehr mehr reißt, auch gleich was zum einreiben dazugesteckt, drauf ein flottes Spücherl noch geschrieben, schon fertig ist die Zauberei.

Heut sog ma „Donk schen“ dem Wondareferent,
der mit uns ollweil de Berge auferennt.
A de Wondaführa, de uns begleitn,
möchte ma a klane Freude bereitn.
Und jetz gemas on
und nehma amol den Walta dron.
Die Wondahosn vom Walta, des is klor,
kimt holt a schon in de Johr.
Steigt er auf de Olm, klettert hin und her
do krochts schon gwoltig, des is a Maleur.
Mia hom schon Ongst, dos sie is zrissn
setzt er sich amol in die Wiesn.
Mocht er an Zucka zvül, jetz tuats losn,
steht er schon do in da Untahosn.
A de Forb von da Hosn, des is klor,
is a niama des wos sie amol wor.
Jetzt homa uns holt olle gedocht,
der konn sich fein schoman, wenn’s rundherum krocht.
So leg ma holt unsere Centlan zom,
damit ma a Gschenkerl für ihn hom
Die Hosn soll da Freude bereitn
und die weiter in die Berg begleitn.
Zarissn, zafledat, gstopft und zafronst,
dos wor die Olte, die Neie is gonz.
A on die Bergführa und den Fotografn homa gedocht,
und a klans Gschenkal mitgebrocht.
Eire Hosn san noch wie nei,
desholb homa fia eich a Hemdl dabei.
Losts eich nit teischn, denn ans is gwiss,
dos da Inholt a ondara is.
Jetz heama oba auf mit da Litanei
und wünsch ma eich ollen: „Berg frei“.


Auch die Wanderführer und Mitorganisatoren wurden von der Mary mit kleinen Geschenken bedacht- „Liebe Mary und Helferinnen, was wären unsere Wanderungen ohne Euer Dazutun — halb so schön, Danke für Euer Dabei sein“. Aber auch wir haben nicht auf unseren Guten Geist vergessen. Nachdem Mary bei jeder Wanderung einen Tropfen edlen Wassers mitbringt, so für unser Wohlergehen sorgt, haben wir für Sie ein Büchlein mit edlen Mixturen und Ansätzen gefunden, das noch mit dem Sprüchlein versehen, und Ihr hier nun übergeben.

„Ein Berggeist hat`s Ihr einst geflüstert,
Naturfreund auf den Bergeshöhen,
ein Schluckerl, edlen Wasser`s gerne trinken.
Fortan, nahm Mary stets ein Flascherl mit,
gefüllt mit feinsten Edeltropfen.
Ist der Gipfel dann erreicht,
Hände sich zum Gruße finden,
Berg Frei, erklingt`s aus aller Munde —
drauf ein kleiner Schluck, des edlen Tropfen
und fertig ist das Gipfelritual.
Drum, liebe Mary danken Dir,
Naturfreund und auch Gipfelstürmer,
für all die Tropfen edelster Natur.“


Somit waren nun alle Überraschungen gelungen, Franz hatte schon die Steirische aufgenommen und spielte drauf los. Noch ehe sich der Rene versah, stand die Kerstin schon vor ihm und forderte ihm zum Tanz auf, was sich dieser natürlich nicht zweimal bitten lies. Lange ging es noch sehr lustig zu, aber, desto später der Abend wurde, umso ruhiger wurde es in der Hütte, nacheinander verschwanden die Gestalten in ihren Schlafsäcken. Der Hannes hat sich im Lager verirrt und schlief nun auf Kerstins Platz, hätte wohl gerne gehabt, dass auch sie schlafen geht. Leider nein, Kerstin, Maria, Christian und Gerhard hatten Nachtwache bis ....... !
Als Frühaufsteher entdeckte ich dann, dass die Bärenhöhle (Schlafplatz unter dem Vorratstisch) besetzt war. Vorerst war nicht zu erkennen wer diesen Platz dem Lager vorgezogen hat, später, als der Duft von Kaffee durch die Hütte zog, kam langsam und noch ganz schlaftrunken ein Kopf hervor. „Guten Morgen Kerstin“, schallte es durch die Stube. Eine gute Tasse Kaffee und Bochaca ( Reidling, gefüllt mit Rosinen) von der Gerda, weckte auch die letzten Geister auf.
Am Vormittag unternahmen Gerda, Gabi, Walter W., Werner, Heinz und Rene noch eine kleine Wanderung zur SchnattlerHütte und unter den Türkenkopf. Über Nacht waren hier heroben einige Zentimeter Schnee gefallen, so hatten wir wenigsten eine Spur von nahen Winter. Walter hat fleißig Fotos für Peters Wanderchronik geschossen und wir konnten wenigsten einige Momente durch die Nebellöcher die Landschaft zu unseren Füssen erkennen. Den Weg 607 ging es dann wieder zur Hütte zurück, wo bereits das Mittagessen vorbereitet wurde.
In der Zwischenzeit ist auch unser Alt-Wanderreferent Toni Kircher und seine Gattin Otti, sowie unser „50 Jahre Naturfreundemitglied“, Herr Direktor Hermann Haselsteiner mit seiner Gattin zu uns gekommen. Diesmal, hat die Familie Haselsteiner den leichteren Aufstieg von Kopein genommen, nicht wie im Vorjahr, die steile Variante bei der Aichwand herauf.
In der Küche geht schon recht geschäftig zu, die Gulaschsuppe, mit zusätzlich beigefügten Einlagen, wie Speck, Bohnen und Pfefferoni ist schon fertig, Küchenmeister Walter serviert auch schon die ersten Teller. Leise löffeln alle die Gulaschsuppe in sich hinein, man hört fast keinen Ton, zwischendurch ein „Assan, hob ich mir schon wieder die Zungn vabrennt“ — „wenn so gierig eine schauflst, bist selba schuld!“ Dann wieder der Walter „Wer will noch ahn Nachschlog“ Der Pepe schreit schon wieder „Ih“ und futtert weiter, zwischendurch einen Schluck Bier, zur Kräftigung für den bevorstehenden Abstieg.
Gestärkt machen sich dann alle an die Arbeit, die einen in der Küche beim Abwaschen, die anderen räumen die Stube und das Lager auf, ein paar stehn vor der Hütte und rauchen die letzte Zigarette vor dem Abstieg. So hat auch die letzten Minuten jeder was zu tun ehe es heißt Abschied nehmen, bis zum nächsten Jahr. Mit ein wenig Wehmut , dass es schon wieder vorbei ist, geht’s dann Richtung Kopein und Rosenbach. Die inzwischen geschrumpfte Rosenbacher Runde kehrt noch beim Matschnig ein, lässt bei einem Kaffee oder Tee, nochmals die zwei Tage Revue passieren und mit einem „Berg Frei“ geht’s dann nach hause.

(Bericht von Rene)

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