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Wanderkehraus 2006, Rossalm (1084m)

Karawanken

Mit einem untypischen Bild beginnt der heurige Wanderkehraus auf die Rossalm. Treffpunkt war beim Gasthof Matschnig um 12:00 Uhr. Alle sind um die Theke versammelt; nur einer fehlt — Gerhard! Mit einem lächelndem „ I loss ma heit amol Zeit “ betritt er kurz später den Raum. Anwesend sind Walter, Arnold, Klaus, Franzi, Werner, Gerhard, Kerstin und zum ersten Mal dabei Rosi. Mit den schlimmsten Befürchtungen wagt sie sich doch mit uns auf die Rossalm, um bei viel zu warmen Temperaturen für diese Jahreszeit das Wanderjahr ausklingen zu lassen. Diese 15°C sind auch schuld daran, dass ich mich im Laufe des Marsches ständig wundere, wie es Rosi in der Schihose nur aushält. „ Du bist ja um Hormonjahre jünger “ klärt sie mich deshalb auf und geniest die Wärme.

Mit unserem neuen/alten Wanderführer Franzi geht es ab Richtung Kanin zur Mary, wo wir erstmals den neuen Steingarten, von dem schon das ganze Jahr gesprochen wurde, bewundern. Wie jedes Jahr werden wir mit köstlichen Broten, Glühmost und Schnaps verköstigt, wobei Gerhard bald feststellt, dass wir den Peppo heuer beim Essen und Trinken würdig vertreten. Der muss nämlich auf seine Gesundheit achten und darf sich in der Kuranstalt Bad Schallerbach verwöhnen lassen, wobei wir vermuten, dass er lieber bei uns verweilen würde.

Nachdem Mary mich dann auch noch mit einem großen Zettel versorgt hat, beginnt schon das Rätselraten, was ich denn damit vorhaben könnte. Bald stellt sich heraus: ich bin der neue Schriftführer. Ich wage es erstmals in Thomas´ Fußstapfen zu treten, weil ich feststellen musste, dass es in einem Jahr mit so vielen erfolgreichen und schönen Wanderungen nur 4 Berichte im Internet zu finden gibt. Das darf es doch nicht geben, oder?

Nach fast einer Stunde ständigen Druck vom neuen Wanderführer (von Walter geschult) verlassen wir schweren Herzens Kanin. „ Mannschaft und Gerät vollzählig “ stellt Klaus noch schnell fest, bevor er sich als Schlusslicht zur Verfügung stellt. Diese Funktion wurde ihm jedoch später zum Verhängnis, weil das Gerücht aufkommt, dass „ die Banker nicht so viel Kondition haben und deshalb hinten bleiben “. Werner hat jedoch gemeint „ Wer daham nit so viel zum Redn hat, redet halt da doppelt so viel und kann deshalb nit schneller gehen “. Damit hat er auf unsere 2 Jünglinge angespielt, die ihre Frauen leider zu Hause gelassen haben mit dem Vorwand, sie müssten am Wochenende arbeiten. Ulli und Doris, wir werden das nächste Mal bei euch nachfragen, ob das wirklich stimmt!

Unterwegs vorbei an der Arichwand wurde die nächste Frage diskutiert: sollen wir zum Wasserfall gehen oder direkt auf die Rossalm? Nachdem aber aufgrund des wenigen Regens kein Wasser sondern nur der Felsen zu erwarten war, blieb die Antwort nicht lange aus. Kein Wasser — kein Wasserfall — also kein Umweg.

Die ständigen Zwischenfragen wie lange wir denn noch gehen müssen wurden unterdessen von Franzi mit einem souveränen „ a Stund gemma noch “ beantwortet. Diese eine Stunde wird uns auch später noch einmal begegnen.

Bei der Ankunft auf der Rossalm erwarten uns schon Monika, Ernsti, Ruth, Hansi, Walter W., Franzi P. und Eugen, die schon etwas früher von Kopein aufgebrochen sind. Gehard begibt sich rasch auf die Suche nach Getränken und stellt fest „ A Bier wea i jetz — muaß i lei aufpassen, dass i ka Gulaschdosn dawisch, weil da sind so viele Bröckerln drinn. “ Unser Wanderführer und der Reservistenwanderführer (Walter) dürfen sich bei Tee (ohne Rum) stärken und die Stimmung steigt trotz Vorbereitungen für das Abendessen weiter an.

Walter, Arnold, Franzi und Ruth greifen dem Koch (Hansi) unter die Arme indem sie sich bei Zwiebelschneiden betätigen. Klaus erhält den Befehl „ Jetz arbeit amol! “ vom Hansi und beginn gleich darauf mit dem Austeilen der Servietten. Auf die Frage, wieviel Zeit bis zum Essen noch verbleibt erhalten wir wieder die obligatorische Antwort: „ a Stund noch.

Und nach einer Stunde sitzen alle mit gutem Appetit und ohne Stimme bei Krainer, Sauerkraut und Brot. Damit wir die Schmankerln aber auch sehen und nicht nur schmecken können, wird vorher noch das Licht eingeschalten — schließlich und endlich beginn es zu dämmern und das romantische Kerzenlicht reicht nicht mehr ganz aus. Noch geblendet von der Helligkeit vernehmen wir schon wieder eine Stimme aus dem Hintergrund „ Die Stimmen warn so schön, oba die Gsichter dazua...! “.

Nach dem Essen wird dann rasch der Geschirrspüler eingeschalten — Walter, brav hast das gmacht — und Teile der Küchenbrigade (Hansi, Ruth, Ernsti & Moni) helfen noch rasch beim Abtrocknen. Aber danach wird relaxt — zumindest bis um 20 Uhr noch 2 hungrige Seelen ankommen. Hannes und Lama-Robert gesellen sich zu uns. Als auch sie dann verköstigt sind, beginnt der gemütliche Teil: es wird getratscht, getrunken und getanzt. An dieser Stelle ein DANKE an den Herren mit dem Faltenradio (Franzi P.), der auch diesmal unseren Tua-niea-tänzer Klausi nicht zur rhythmischen Bewegung im ¾-Takt bewegen konnte. Dafür durften wir den Watschenplattler vom Franzi bewundern.

Und weil die Stimmung zu später Stunde doch gar sehr ausgelassen wird, muß Klausi von Rosi eine Rüge entgegennehmen: „ Tua dei spätpubertäres Gebiss (Zahnspange) aussa, damit wieda gscheida werst!

Obwohl der Abend sehr lustig ist, wird die Runde zunehmend kleiner, bis schließlich die letzten um ca. 2 Uhr — ich war ja wie immer schon lange im Bett — zur Ruhe gehen, nicht alle jedoch den 1. Stock gefunden haben.

Der Sonntag beginnt überraschend früh. Um 7 Uhr sitzen einige schon bei Reindling und Kaffee in der Küche und versuchen die Augen offen zu halten. Ich muß rasch feststellen, dass ich Tag 2 noch nicht begonnen habe (schrift-technisch gesehen natürlich), erhalte darauf aber die Frage, „ Wieso, hast noch nix getrunkn heit? “ Als ob wie Wanderer trinken auch würden? Wir leben doch nur von Bergen und frischer Luft!

Der kurze Vormittags-Spaziergang führt uns dann zur Puschnighütte auf der Arichwand. Von dort ist der Ausblick über Kärnten sehr schön. Wir überblicken Villach, das Rosental, das Gailtal, das Gegental und haben ferne Sicht bis auf die Koralm. „ Ein schöner Platz für ein Wochenende “ wird allgemein festgestellt. Walter jedoch denkt eher an unsere Truppe und hätte Angst vor ev. Abstürzen bei nächtlichten WC-Besuchen, wie er dann vernehmen lässt.

Zurück bei der Hütte geniesen wir die Sonne und freuen uns schon wieder auf´s Mittagessen. „ Heite gibt´s `alles mögliche´ zum Essen — das kummt noch über die Liotta! “ stellt Walter bald fest. Bis dahin trinken der Eine oder Andere noch ¼erl Wein oder ein Bier. Nur dem Klausi scheint überhaupt nichts zu schmecken. „ Oba heit sauft da Klausi nix. Miaß ma ihm das Feierwehrkappl aufsetzn! “ meint Werner dazu . Aber pflichtbewusst wie er ist, denkt Klaus schon an die Heimfahrt. Sehr brav!

Um 13:50 Uhr beginnt der Abschied und somit der Abstieg über die Arichwand wieder zurück Richtung Rosenbach. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen wir zurück auf den lustigen Aufenthalt in der Hütte und lassen unseren Gedanken freien Lauf. In der Führerebene wird wenig gesprochen und hin und wieder hört man von den hinteren Gehern ein Lachen. Schließlich kommt mitten aus der Unterhaltung von Gerhard ein lautes „ I hob gedocht, ihr redets von Weiba! “. Woraufhin Rosi kontert: „ Red gscheida von Sachn, von de du was vastehst! “ Aber Gerhard, man muß nicht alles im Leben verstehen!

Durch Kanin bekommen wir von den Ortskundigen noch eine kleine Führung und treffen schließlich um 15:40 Uhr beim GH Matschnig wieder ein. Beim Abschlussgetränk muß Gerhard dann feststellen, dass er heuer zwar erstmals Tupperdosen für die Reste mitgenomen hat, diese aber leider wieder ungefüllt mit nach Hause bringt. Ja, heuer waren besonders hungrige Wanderer mit auf der Rossalm — und da Peppi war überhaupt nicht mit. Das ist schon eine eigenartige Erkenntnis.

(Bericht von Kerstin)

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