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Lubnik (1025m)

Julische Voralpen, Slowenien

Kumm z’ruck. Zeit zum Fotografieren host später a noch“, meinte Walter zu Rene, als dieser in Škofia Loka (dt. Bischofslack) sich auf die Suche nach Fotomotiven begab. Ein etwas anderes Comeback feierte ich am heutigen zehnten April-Tag, denn nach einem Jahr Abwesenheit ging ich heute mit 33 anderen Naturfreunden auf den Lubnik (1025m), einem Julischen Voralpen Berg westlich der alten slowenischen Bischofsstadt. Es wurden zwar nur 3½ Stunden Gehzeit auf einem mindestens 10 stündigen Wandertag, doch Hauptsache es blieb regenfrei, keiner übersah die vielen Kirchen in der Umgebung und jeder hatte Spaß daran.

Ein Comeback feierte auch Walters neue elektronische Erfassung der Teilnehmerliste, denn in diesem noch so kurzen Wanderjahr waren in den ersten 3 Wanderungen bereits über 120 Naturfreunde dabei gewesen. Ein Ortsgruppen Rekord! So standen auf seinem kleinen rosa Zettel die Namen Walter, Monika, Ernstl, Johannes, Kerstin, Werner, Brigitte, Rosi, Mary, Inge, Hansi G, Gerhard, Rene, Maria, Peter, Gerhard, Brunhilde, Mike, Roland, FranzI P, Christine R, Roswitha, Franz R, Gerlinde, Georg, Ruth, Milli, Veronika U, Walter W und ich (=Thomas). Als Neuzugänge wurden Claudia, Mary K, Renate und Filipp vorgestellt. Früher war die Auflistung in einer Zeile erledigt, heute brauchen wir einen ganzen Absatz dafür. Nur weiter so! Oder in Mike’s Sprache: „Super, tadellos!

Die Anfahrt erfolgte in einem 8-Auto-Konvoi bei leichten Regentropfen über dem Loiblpass, Trzic und Kranj, und Dank viel Übersicht und wohlgesinnter Ampelanlagen parkten wir verlustfrei im Stadtzentrum von Škofia Loka ein. Die Stadt liegt an der Sora, war Jahrhunderte lang ein geistiges Zentrum der Freisinger Bischöfe und glänzt durch eine nette Altstadt. Kurz nach dem Start (für alle Genauen um 8:47 Uhr, Anmerkung aus dem Touren Logbuch) passierten wir die Kapuzinerbrücke mit dem heiligen Nepomuk und wanderten am Stadtschloß vorbei. Ernstl bildete vorne die „schnelle“ Gruppe, während Walter hinten die „gemütlichere“ Truppe versammelte. Da ich mich nicht so recht entscheiden konnte, pendelte ich im Pingpong-Stil zwischen den Gruppen hin und her und konnte durch nette Gespräche wieder Fuß fassen. So erfuhr ich daß nicht nur Hansi S sondern auch Peter K einen Computer und eine Email Adresse haben. Die Welt wird Online – auch die der Naturfreunde!

I bin heit ohne Funktion“, ging es mir von den Lippen. Ich brauchte mich nur ums Schreiben dieser Zeilen konzentrieren und konnte die Tour genießen. Nach den bäuerlichen Wiesen und einem kurzen Waldstück wanderten wir ein Straßenstück entlang, ehe es wieder steiler nach oben ging. Die Höhe von Gabrovo erreichten wir nach einer Stunde, wo unsere geschulten Augen die Faže (dt. Krasbuschn) an einer Hausmauer sahen. Die gebundenen Baumäste haben ihren namentlichen Ursprung aus dem nahen italienischen Sprachraum (fascia = Binde). Einst war das Erlernen eines slowenischen Begriffs ein Ziel unserer Wanderungen, und brachte Begriffe wie craicic, počasno, vejča oder Wauchalan in unseren Wortschatz. Mit Faže feiert diese Tradition nach 7 Jahren ein Comeback!

Apropos feiern. Im nächsten Jahr wird die Ortsgruppe St.Jakob 30 Jahre alt. Damals, also zu Beginn der 1980er, ging Rene mit ein paar wenigen ein paar noch wenigere Touren in den nahen Karawanken. Heute gehen viele Wanderführer mit sehr vielen Wanderern auch weit entfernte Touren wie eben jene auf den Lubnik. Als wir nach 2 Stunden den Gipfel mit dem Dom na Lubniku erreichten, kam es für manche überraschend. „I hob gedocht, des is jo nur a Zwischenstation. Dabei san ma schon obn“, vernahm ich von einem Wanderer. Knapp 700 Höhenmeter hatten wir zurückgelegt. Noch während die erste Gruppe sich es in der Hütte gemütlich machte, kamen Walter und der Rest an. Bei Jota, Kava und Apfelstrudel fühlten sich alle wohl. „Wenn i nit wos trink geht überhaupt nix weita“, meinte Gerhard zu seinem Zwillingsbruder, und beide stießen mit einem Bier an. Alles war beim Alten geblieben. Wirklich alles?

Alles! Pünktlich um 12:30 verließen wir die Hütte, standen solange in der Kälte bis auch die letzten gezahlt hatten und versammelten uns 20 Minuten später zum Gruppenphoto. Es war nicht leicht alle vor die Kamera zu bekommen. Dann wurde mit einem (oder auch zwei) Gipfelschnäpsen angestoßen, ehe die Kälte uns doch noch vertrieb. Was wir heute leider nicht genießen konnten, war die Fernsicht. Kein Blick auf Škofia Loka und die angrenzenden Hügeln. Doch wir mußten schon froh sein wenigstens nicht vom Regen erwischt zu werden. „I hob jo glei gwußt dass ane fehlt“, bemerkte Walter schließlich noch kurz vor dem Abstieg, denn unsere Karawanken-Rosi versteckte sich auf dem Damen-WC. Nach Rosi’s Comeback ins Team gingen wir am Aufstiegsweg bergab. Spätestens jetzt konnten wir die vielen versteckten Kirchlein auf den nahen Erhebungen sehen. Es schien ein wahrhaft geistlicher Platz in den letzten Jahrhunderten gewesen zu sein. Schon bei der Herfahrt sahen wir größere Kirchen alleinstehend auf den Wiesen stehen.

Mit „Hannes, prost“ stieß Walter im Stadtcafe an, als wir uns im Vorgarten auf eine Creme Schnitte und ein Getränk niederließen. „Du tuast jo nur reden“, kam es vom anderen Tisch zurück. Hauptsache die süßen Kleinigkeiten schmeckten. Während Rene mit einem Tshirt bekleidet in den nahen Gassen herumfotografierte, ließen wir die 3 ½ Wanderstunden Revue passieren. „A nette klane Tour“ war das einheitliche Resümee. Mich freut es immer etwas Neues kennenzulernen. Wir waren heute in einem Gebiet fern ab der Heimat, wo man sonst nicht so schnell hinkommt. Und ich persönlich war froh wieder dabei gewesen zu sein. Es war meine Comeback Tour 2010. Weitere sollen noch folgen. Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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