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Schneeschuhwanderung Kosmatitza (1659m)

Karawanken

Die Kosmatitza. Ein unscheinbarer Karawanken Vorgipfel. Nicht sehr viele Wanderer gehen auf den nur 1659m hohen Gipfel hinauf. Der Berg steht im (winterlichen) Schatten seiner großen Nachbarn namens Kosiak und Vertatscha, und wird wahrscheinlich deswegen oft übersehen. Über ihn verläuft sogar der KGW (Kärntner Grenzlandweg), doch nicht mal weit herumgekommenen Wanderern ist er ein Begriff. Wäre da nicht die nette Ogrisalm, wären wahrscheinlich nicht mal wir auf seinem Gipfel (ohne Gipfelkreuz) gestanden. Heute wollte ich meinen Naturfreunden dieses idyllische Platzerl bieten, und teilweise gelang es auch.

Die Vorzeichen standen schlecht. Ausgeschrieben war eine Schneeschuhwanderung, doch seit vielen vielen Wochen hatte es nicht mehr geschneit. „Den Schnee konnst heia suachn“, hieß es schon den ganzen Jänner. Und in den letzten 14 Tagen seit meiner Erkundungstour ist auch der kümmerliche Rest weggetaut. Schade. Trotzdem entschied ich mich die Schneeschuhe am Rucksack mitzunehmen, denn vielleicht gab es 600 Hm weiter oben doch noch ein bisserl mehr weißes Nass als herunten im Bodental. Ich hatte mich geirrt und hätte lieber auf jene NFler horchen sollen, die keine Schneeschuhe mitnahmen. Man lernt nie aus. „Aber wenigsten Stöcke sollen die Leute mitnehmen!“, gab ich zu bedenken. Im Winter muss man immer mit rutschigen Stellen rechnen. Viele waren auch dieser Meinung und froh im steilen Gelände etwas mehr Sicherheit zu haben. Nur unser Gerhard braucht die nicht, und so schleppte er sie umsonst am Rucksack mit. Vielleicht sollte ich das nächste Mal mehr auf ihn hören.

Der Schnee war nicht das einzige negative Vorzeichen dieser Winterwanderung. Auch das Wetter sollte sich ändern. Vorbei die schönen sonnigen Tage der letzten Woche. Regen war angesagt. Doch wir hatten Glück, denn der Tag begann noch mit schönem sonnigen Wetter. Erst in der letzten Wanderstunde kam Bewölkung auf. So bot sich uns heute ein herrliches winterliches Panorama. Zuerst ging es ja auf einem Forstweg über den Ogrisbauer hinauf zum Kamm, von wo sich uns ein Blick in den Strugarza Graben und die Nordwände des Kosiak und der Kosmatitza bot. Herrlich die erste Verschnaufpause. Dann der etwas anspruchsvollere Teil des Weges, welcher im Sommer „a gmate Wiesn“ ist. Als wir wieder aus dem Wald kamen und die Ogrisalm mit der Hütte vor einem erschien, mit blauem Himmel und einem herrlichen winterlichen Bergpanorama im Hintergrund - einfach ein Genuss! Es war jener Moment, den ich den gekommenen Naturfreunden bieten wollte. Und es war gelungen. Gut, dass alle - Rene, Rene jun, Walter W, Monika, Franzi M (genannt Mike), Sepp, Georg, Riki, Gerhard, Werner, Mary, Rosi, Lydia, Renate, Filipp und ich (=Thomas) - auch noch die restlichen 100 Hm hinauf zum Gipfel gingen, und von dort die Fernsicht nach Osten (Hochobir, Koschuta) genießen konnten. Auf das Gipfelständchen wurde verzichtet, denn „unsa Gerhard muas vorher a Kistn Bier trinken, bevur er singan konn“. (Originalzitat, Anmerkung von ihm selbst)

Die Gipfelpause erlebten wir auf der Ogrisalm, sitzend in der Wintersonne und anlehnend an die alte Hüttenaußenwand. Die Jause schmeckte und der Schnaps ebenso. Zum Schluss kam eine junge Wanderin vorbei und bekam auch einen Schluck. Gerhard war der Glückliche zum Überbringen der Schnapsflasche, und er gestand uns später, dass heute das erste Mal ein Naturfreund unserer Ortsgruppe bei einer Wanderung verlorengegangen wäre, ja wenn…. Aber halt nur im 2.Konjunktiv. Am Abstieg hielten es meine Schneeschuhe am Rucksack nicht mehr aus. „Wir wollen runter“, jammerten sie mir in die Ohren. Und so zog ich demonstrativ für den nächstjährigen Diaabend (Foto) die Schneeschuhe an um der heutigen Tour wenigstens ansatzweise einen Stempel aufzudrücken. Walter W folgte mir später und so genossen wir mal kurz die Vorzüge des anderen Winterwanderns. Die Märchenwiese war nicht mehr so interessant, da wir nach 4 ½ Stunden schon müde wurden. Und der restliche Weg zu den Autos war geprägt von einem eisigen dreckigen Waldweg. Das war’s.

Es war heute wieder eine sehr homogene gute Truppe. Tolle Wanderer, alle konditionell gut drauf. Da macht das Wandern viel Spaß. Auch ohne Schneeschuhe J. Die Tour ließen wir beim Matschnig ausklingen, was mir besonders gut gefiel, da hier vieles angefangen hat. Mit der Winterwanderung im Jänner und der Schneeschuhwanderung im Februar startet unsere Ortsgruppe wie immer in die neue Wandersaison. „Die Suppe war gut, aber die Nachspeise war besser“ - dass konnte natürlich nur unser Mike beurteilen. Zum Abschluss erfuhren wir noch, dass unser Gerhard einen „grünen Daumen“ hat. Nicht nur beim Blumen gießen in seiner picco bello sauber aufgeräumten Wohnung, sondern auch in seinen Freizeitaktivitäten: Er geht gerne mit uns Naturfreunden wandern. Ein besseres Kompliment kann man für die Mühen und Aufwände einer Wanderprogramm Erstellung nicht bekommen. Das gibt der Verantwortung Kraft und Bestätigung zum Weitermachen. Wir freuen uns schon auf die nächste Tour. Bis dann: Berg frei.

 

(Bericht von Thomas)

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