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Vollmondwanderung Petelin (802m)

Raum Ledenitzen

Da war er wieder! Die Rede ist vom Vollmond. Rechtzeitig nach seiner In-den-Kernschatten-der-Erde-verschwindenden-Phase war er abends wieder in voller rundlicher Blüte am fast wolkenlosen Himmel über Pirk zu sehen, genau passend für unsere heurige Vollmondwanderung der Naturfreunde St.Jakob. Ziel war der 802m hohe Petelin, der Hausberg der Pirker und einer der Vorberge der Karawankenvorberge. Es wurde ein langer Abend, der mit einem Einkehrschwung der Marke „Es Schmeckt“ endete.

Warum treffen wir uns eigentlich so spät?“ Diese Frage ging mir im Laufe des Tages immer wieder durch den Kopf. Wahrscheinlich war es ein Copy&Paste Fehler bei der Programm Erstellung, denn sonst haben wir die Vollmondwanderung immer im warmen Sommer, wenn es später dunkel wird und wir uns um 19 Uhr treffen. Heute war der Winter nicht ganz so kalt, windstill und angenehm, und so spät im Jahr wird es früher dunkel und dann schaut der Mond auch schon mal früher vorbei. Wir hätten gut und gerne zwei Stunden früher starten können. Aber eigentlich war es ja egal. Hauptsache wir trafen uns. Diesmal waren neben Walter und Rene auch Peter & Maria, Franzi P, Rosi, Mary, Franzi M, Werner, Inge, Giacinto & Maria, Robert & Grace, Resi, Gustl, Juin, Ira, Christa, Claudia, Nadia, Hund Yuna und ich (= Thomas) dabei. Im Hintergrund arbeiteten Hansi & Ruth, Christine M und Max an der Überraschung.

Per Auto ging es von Pirk (Brezje) nach Buchheim zu Peters Domizil, von wo er uns über die selten begangene Ostseite des Petelin hinauf zum Gipfel führte. Es war für Dezember angenehm mild zum Wandern. Zu berichten gab es nicht viel, denn zu sehen gab es auch nicht mehr. Keine traumhafte Fernsicht, keine blühenden Wanderblumen, keine Schnapsschüsse aus naturfreundlichen Gesichtern. Und trotzdem waren alle gut gelaunt, denn gelacht und getratscht wurde viel. Nach einer ¾ Stunde erreichten wir den Top-of-the-Tour-Gipfel des Tages, und die Sicht über das Lichtermeer unten im Becken war es wert. Dort die Lichter von Villach, drüben das beleuchtete Velden, dazwischen die Kirche von Sternberg, unten die Lichter der Autobahnraststation Rosegg, und über allem der Vollmond.

Wir hielten die Pause kurz und machten uns bald wieder unter der Führung von Peter auf den Abstieg zur Humkirche, einem weiteren Juwel dieser nächtlichen Wanderung. Ich ging nun ein Stück vorne und wunderte mich, dass wir uns nicht vergangen waren. Nachts hilft dir auch eine Karte nicht viel. Ging es nun rechts oder links? „Wird schon pass’n“, meinte Maria zu mir und stärkte somit ihren Mann in der Entscheidung, den linken eingeschlagenen Weg zu gehen. Und es passte, wie uns die anschließenden Markierungen verrieten. Es wäre nicht das erste Mal, dass man sich am Humberg verirrt hätte. Auch bei sogenannten Wald-und-Wiesen-Wanderungen kann auch schon mal was schief gehen. Doch heute nicht! Denn wir erreichten die legendäre Humkirche (auch St.Christof Kirchlein genannt, Anmerkung aus der geistlichen Welt). Der spätgotische, holzschindelgedeckte Bau wurde 1486 erstmals urkundlich erwähnt, doch man fand auch römische Grabinschriften. Also wird sie schon sehr viele Vollmonde erlebt haben, und damit ist sie auch in der naturfreundlichen Welt von Bedeutung.

Jetzt fehlten nur mehr die letzten Meter hinunter zu Hansi’s neuer Terrasse, an der über ein Jahr eifrig gearbeitet wurde und die er heute offiziell einweihen wollte. Mit 22 Wanderer und einem Hund hatte er zwar nicht gerechnet, trotzdem war er mit seinem Team bestens vorbereitet und verköstigte uns alle mit seinen vielen Broten und Kuchen. Dazu gab es Punsch und Glühwein (warm) bzw. wer wollte auch ein Bier (kalt). Ersteres war Mitte Dezember im Freien mehr gefragt. An dieser Stelle ein großes „Danke!“ an Hansi und seinen Helfern im Hintergrund.

Toll war, dass heute über allem ein ständiger Begleiter wachte. Von unten schaute der Mond klein und rundlich aus und seine Helligkeit erweckte unser Gemüt. Doch wie schaut er von oben aus? Nun, leider mussten wir heuer von einem langjährigen, treuen Naturfreund Abschied nehmen. Er wird uns allen fehlen. Er weiß jetzt wie die Welt und der Vollmond von oben ausschauen. Und er wird uns auch in Zukunft auf all unseren naturfreundlichen Wanderungen begleiten, beschützen und in Erinnerung bleiben. So wie die heutige Tour. In diesem Sinne, ein vorweihnachtliches Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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