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Hochtristen (2536m)

Kreuzeckgruppe

Die Kreuzeckgruppe – einsam, weniger bekannt, abgeschieden, lange Touren, aber trotzdem schön, reich an Motiven, wanderbar, Natur pur. Die Hochtristen (2536m) ist einer seiner Gipfel. Von der Emberger Alm (1755m) ist der Berg in einer naturfreundlichen Rundtour schön zu erreichen. Und so führte ich heute 12 St.Jakober Wanderer auf den Hochtristen Gipfel.

Wir trafen uns bei schönem Wetter an diesem Samstag Morgen, doch wie all die Tage mussten wir auch heute jederzeit mit Gewittern rechnen. Vom Almparkplatz ging es zuerst mal steil hinauf auf den Naßfeldriegel, wobei jeder interessante Gespräche fand. Die Fernsicht war nicht so gut, da es ziemlich diesig war. Doch trotz der dunklen Wolken hielt das Wetter. Vorbei ging es am kleinen Schigebiet, welches im Sommer ein Eldorado für Paragleiter ist. Dafür ist die Emberger Alm weit über die Grenzen Kärntens bekannt, als Ausgangspunkt für Wanderungen weniger. Vom Naßfeldriegel sahen wir zum ersten Mal unser heutiges Ziel. Wie ein mächtiger Koloss lag die Hochtristen vor uns, felsig, steil, mit Grasflächen durchsetzt. „Wie sollen wir da hinauf kommen?“, wird sich so mancher gedacht haben. Bis zum Gipfel war es noch ein weiter Weg. Zwischen Rottörl und Sensentörl querten wir den Gipfelsüdhang, wobei zwei kleine versicherte Seilstellen nicht mal Franz Schwierigkeiten bereiteten. Da war das letzte Stück zum Gipfel schon etwas anstrengender weil ausgesetzter, doch alle schafften es mit Bravour.

Für mich als Wanderführer war es wieder ein schönes Erlebnis, wenn alle erfolgreich bis zum Gipfel heraufkommen. Zeitlich gesehen waren wir mit 2:04 (Wander-)Stunden super schnell unterwegs. Nur um eine Minute langsamer als auf den übergenauen gelben Tafeln es angeschrieben war. Gipfelzeit ist Jausenzeit, worauf sich alle freuten. Blicke in unsere Umgebung zeigten uns im Norden die Grafische Tristen aufleuchten, weiter westlich das Scharnik. Im Süden war die Sicht etwas besser, und da stach vor allem der Reißkofel hervor. Nah, felsig, abweisend. Im Südosten musste man schon genau hinschauen, um den Dobratsch mit seinem Sender erkennen zu können. Leichter war es da mit dem Goldeck und den anderen Latschurgruppe Gipfeln nahe Spittal. Wir kamen nochmals auf ein trauriges Ereignis in dieser Woche zu sprechen, denn unser langjähriger Wanderfreund Franzi P hat uns leider dieser Tage für immer verlassen. Sein „Jo Dirndle …“ oder sein Akkordeon Spiel wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. In einem stillen Gebet nahm ich selbst nochmals Abschied von ihm. Berg frei, da oben über uns!

Nach einer ¾ stündigen Gipfelrast inklusive mindestens fünf Fotos waren wir bald wieder unter beim Sensentörl, von wo es nun leichter hinüber zum Zwei-Seen-Törl ging. Nun ein erster Blick ins Gnoppnitztal und die östliche Kreuzeckgruppe. Vor uns lagen die beiden Bergseen, der eine größerer als der andere. Und just in diesem Abstiegsmoment blies man am nahen Schwarzstein die nächste Polka an. Es war eine interessante Stimmung, quasi eine Frühshoppenwanderung. Mit musikalischer Untermalung (Marschmusik) zu wandern erlebt man auch nicht alle Tage. Am Schwarzsteintörl beließen wir es bei einer kurzen Pause, so richtig Lust auf die fremde Gipfelmesse hatte keiner. Schnell aber lang ging es nun in vielen Serpentinen hinunter bis zur Kaserleiten Alm, wo schon eingekühlte Bier auf die Kirchtagsleute warteten. Uns wurde ein im kalten Bergwasser gekühltes Freigetränk (Bier, Limo) angeboten, doch wir lehnten ab. War es der nicht vorhandende Durst, die fehlenden Becher oder der von allen vermisste Gerhard?

Ein letztes Mal ging es am breiten Forstweg bergauf, ehe wir nur mehr hinunter zur Emberger Alm wandern mussten. Inklusive vieler Gegensteigungen kamen heute schon einige Höhenmeter zusammen, sagen wir 953 Hm. Eine stolze Leistung in 4:37 reinen Wanderstunden. Traditionell ging der Nachmittag bei einem Einkehrschwung auf der Alm zu Ende. Das Essen war gut, der Radler sowieso und die Stimmung auch. Naturfreundezeit ist Wanderzeit! Das steht irgendwo geschrieben. So ging eine weitere erfolgreiche NF Wanderung zu Ende. Wir fuhren wieder heim und ließen die Hochtristen einsam, etwas bekannter, abgeschieden, aber trotzdem schön, reich an Motiven und wanderbar zurück. Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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