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Schneeschuhwanderung Capella Zita (1515m)

Julische Alpen, Italien

Zum Vergessen“, war die heutige Naturfreunde Schneeschuhwanderung auf die Malga Rauna (1515m) mit ihrer Capella Zita in den Julischen Alpen sicher nicht, auch wenn der Winter es heuer nicht einfach meinte mit uns Schneeschuhwanderern. Zuerst gab es kaum Schnee, dann die erhöhte Lawinengefahr im Norden und in den letzten Tagen setzte sogar Tauwetter ein und ließ die eh schon dünne Schneedecke noch mehr dahin rinnen. Doch wir gingen trotzdem.

15 Naturfreunde namens Rene, Monika, Hansi, Ruth, Manfred, Evelyn, Hans R, Kerstin, Hannes, Werner, Christine E, Franzi M, Peter, Maria und Thomas trafen sich in Hart bei Fürnitz und reisten über die alte Grenze nach Italien an. Wir fanden genügend Parkplätze in Valbruna und nach dem Anlegen der Schneeschuhe machten wir uns auf den Aufstiegsweg Nummer 607. Zuerst ging es nur einen Forstweg hinauf, doch schon von Beginn an mit einer gewissen Steilheit. Für unseren „Mike“ war dies leider nicht das Beste und er tat sich bald schwer mit seiner Kondition. Je weiter es hinauf ging und je steiler es später am markierten Steig wurde, desto mehr kämpfte er. Doch er schaffte es. Gratulation an ihm und an Monika und Hansi, die ihm helfend zur Seite standen. Ich versuchte inzwischen vorne den Rest „einzubremsen“, um den Abstand nach hinten nicht zu groß werden zu lassen.

Im Laufe des Vormittags wurde auch das Wetter etwas besser und wir bekamen noch mehr Sonnenschein. Die Rauna Alm liegt nördlich des Jof di Miezegnot, dessen Überschreitung vielleicht eines meiner heurigen Wanderziele werden wird. Italienische Schneeschuhler sahen wir heute fast keine, nur zwei Alpin Carabinieri oder Bergwachtler oder sonstige Uniformierte. Normalerweise ist die Tour recht beliebt, gilt als reine klassische Schneeschuhtour (mit 700 Höhenmetern), nur heute gehörte die Alm hoch über Valbruna uns allein. Herrlich der Blick vom Gipfel hinüber auf die Karnischen Alpen (Monte Cocco, Starhand, Oisternig), weiter dahinter der Dobratsch, ganz draußen der Mittagskogel, und im Osten die Julier namens Monte Lussari und Cima del Cacciatore. Eigentlich eine tolle Winterlandschaft, ja wenn nur etwas mehr Schnee wäre.

Das Jammern kannst vergessen“, lernt man schon im Kindergarten und so muss man mit dem auskommen, was man hat. Das galt auch für die Jause am „Gipfel“. „Wos i im Mogn hob, brauch i nimma obe trogn“, meinte jemand und biss in sein Jausenbrot. Ich musste nochmals an unser Gipfelphoto vor der Kapelle denken. Die Capella Zita stammt aus dem 1.Weltkrieg und wurde zu Ehren der letzten Kaiserin von Österreich von heimischen Soldaten erbaut, als das Kanaltal noch zum Kaiserreich gehörte. Lange blieb sie in Vergessenheit, thronte hoch oben über dem Kanaltal, ehe man sie in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts mehrmals renovierte. Diente sie einst den Soldaten, wird sie heute von Wanderern besucht. Ich hoffe, dass man weder die Kapelle noch die damit verbundenen menschlichen Schicksale vergessen wird und der Platz auch noch vielen jüngeren Generationen als Mahnmal an eine längst vergessene Zeit dient.

Nicht vergessen werden wir hoffentlich auch den gestrigen Diaabend der Ortsgruppe und an die leider von uns Wanderer für immer gegangenen Naturfreunde der letzten Zeit. Sie haben mit uns in den Bergen gelebt, und nun haben sie diese geliebten Berge für immer verlassen. Aber sie werden auf uns herunter schauen, uns zur Seite stehen und Unvergessen bleiben. Nur denken müssen wir noch selbst. Und so vergaß so mancher von uns etwas schon bei der zweiten Tour im heurigen Jahr. Während es bei mir die Sonnencreme war, ließen andere ihre Sonnenbrille zu Hause oder unten im Auto liegen.

Um 13 Uhr begaben wir uns auf den Abstieg und erreichten nach 1 ¼ Stunden wieder unsere Autos im Tal. Durchaus zufrieden konnten wir die heurige Schneeschuhwanderung beenden und den Nachmittag bei einer Pizza & Co im Ristorante an der Grenze ausklingen lassen. Ich hoffe, allen etwas Neues gezeigt zu haben. Ein neues Wanderplätzchen nahe der Heimat, ein Stück Zeitgeschichte und den letzten Rest des Winters. Eine Woche später hätten wir die Tour nur mehr ohne Schneeschuhe machen können. In diesem Sinne viel Erfolg im heurigen Wanderjahr, Touren die man nicht so schnell vergisst und ein herzliches Berg frei für 2012.

 

(Bericht von Thomas)

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