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Schneeschuhwanderung Bertahütte (1567m)

Karawanken

Verschiabts nit. Geht’s!“, dachte sich die heutige Schneeschuhwanderung, als sie uns zur winterlichen Wanderung hinauf zur Bertahütte begrüßte. Aufgrund der Schneeproblematik im heurigen Winter, der umstürzenden Bäume und des schlechten Wochenendwetters der letzten Wochen hatten wir die heurige Schneeschuhwanderung auf diesen Samstag verschoben, in der Hoffnung doch noch eine respektable Tour unternehmen zu können. So entschlossen wir uns kurzer Hand in der Nähe zu bleiben und dem Hüttenwirt Christian einen Besuch bei seinen kulinarischen Köstlichkeiten am Fuße des Mittagskogels abzustatten. Ich glaube, es hat alle überzeugt.

Der kummt nit. Fohr ma!“, meinte ich zu Rene, als ich beim Matschnig um 8 Uhr Früh die Teilnehmerliste durchging. Nur unser Gerhard fehlte, und keiner wusste warum. Ich packte den Zettel weg und gemeinsam fuhren wir hinüber nach Unteraichwald und hinauf nach Kopein, wo andere schon beim Parkplatz Azem warteten. Kurz nach halb 9 Uhr waren auch die letzten Schneeschuhe an den Wanderschuhen befestigt und wir konnten endlich mit der Stapferei im Schnee beginnen. Vorne gingen abwechselnd Ernstl, Monika und ich, hinten bildete meist Rene den Abschluss. Dazwischen begrüßten Sepp, Rosa, Kristan, Hannes, Werner, Rosi, Erich, Christine E und Christine G den Forstweg hinauf zur Hütte. Wir hatten Glück! Denn wir nutzten die von Christian’s Ski Doo gemachte Spur und konnten so leichter und bequemer hinauf wandern. Wir hätten uns ganz schön angeschaut, wenn wir eine Spur im frischen Neuschnee hätten ziehen müssen. Aber wahrscheinlich wären wir eh nicht die Ersten gewesen und hätten in einer anderen Spur nachwandern können.

Schreib nit. Wie ging‘s weiter?“, dachten sich diese Worte und so frage ich mich, was es vom langen 2½ stündigen Aufstieg mit seinen 760 Höhenmetern noch zu berichten gab. Anfangs gingen wir gemeinsam und kompakt, doch mit jedem Höhenmeter spaltete sich die Gruppe. Vorne gingen die schnelleren, die mehr Kondition hatten. Hinten ließ man es etwas gemütlicher angehen, naturfreundlich, ohne Stress, mit vielen Blumen-Fotos. Jeder so wie er konnte. Über 700 Höhenmeter am Beginn einer Saison sind recht viel. Ich hätte mir gewünscht mit einer kürzeren Tour zu starten. Doch die Versuchung war größer. Zum ersten Mal winkte eine Hüttenpause noch während einer Schneeschuhwanderung. Statt Jausenbrot und Saft erwarteten uns köstliche Gerichte und ein Kühles. Statt Wind und Kälte am Gipfel eine warme Stube und ein Sitzplatzerl am Tisch. Die Verlockung war groß, und wir nützten sie.

Red nit. Tua!“, meinte Rosi zu Rene, als er beim Einschenken des heißen Wassers aus dem Topf nicht gerade der schnellste war. Jeder hatte etwas zu Essen, alle waren froh angekommen zu sein, und das Glück gesellte sich zu uns. Der Schmäh lief, und es war schön wieder einmal unter Freunden zu sein. „Schneeschuhwandern is wie Vitamine sommeln“, hörte ich. Stimmt. Eine Wanderung im Winter ist nach den vielen Weihnachtskeksen und den „eingerosteten“ Muskeln eine wahre Genugtuung. Und Vitamine tun immer gut. Die braucht man. Die Crew in der Hütte brauchte bei so vielen Bestellungen auch ihre Übersicht. Und viel Vertrauen. Auch ins Material, wie Herd, Kochtopf oder Salz. Und auch das Rundherum musste passen, wie die Hütte. Denn auf dem Dach der 50 Jahre alten Holzhütte lag viel Schnee, der sich in all den Wochen seit Weihnachten Schicht für Schicht angesammelt hatte. Die nördliche Wechte am Dach schien bedrohlich zu sein und ragte schon einen Meter ins Freie. Wenn der Haufen hart gepresster weißer Pracht herunter kommt, kann es sein, dass man vom Fenster der Stube überhaupt nichts mehr hinaus sieht. Dann würde man nicht mal mehr die Fensterläden zu machen können

Grübl nit. Geht’s wieda.“, war das Motto kurz nach halb 1 Uhr mittags. Ein Blick auf den mächtigen Mittagskogel mit seiner stark verschneiten und eingewehten Nord bzw. Nordostseite zeigte uns, wieviel Schnee hier in den Karawanken gefallen ist. In Kärnten versanken dieser Tage und Wochen einige Gebiete im vielen Schnee, während er unten im Tal in der Februarsonne schon wieder dahin schmolz. Apropos. Noch schien die Sonne am heutigen Tag, doch zum Unterschied zum Aufstieg waren jetzt vom Gipfel über uns große Schneefahnen zu erkennen. Binnen einer Stunde war der angekündigte starke Wind am Hauptkamm der Karawanken aufgekommen. Ein Italientief war für morgen angekündigt. Es war ein föhniger Wind, denn die Temperaturen waren nicht kalt. Am Abstieg machten die einen oder anderen ein paar Abkürzer und so ging es fast wie in einer richtigen Schneeschuhwanderung querfeldein durch den Wald. Wir trafen auch einige bekannte (naturfreundliche) Gesichter im Aufstieg und begrüßten manche auch mit einem Kniefaller. Freundlich sind wir ja, die St.Jakober Naturfreunde

Hallo. Herschauen!“, meinte unser Fotograf Erich, denn zum ersten Mal machten wir ein Gipfelfoto am Ende einer Tour, also herunten im Tal.  Eine verkehrte Welt. Nein, es war nur der perfekte Abschluss einer recht schönen Schneeschuhwanderung. Ein Anfang war getan. Zufrieden konnten wir die Heimreise antreten. Wir hatten nicht nur vom heutigen Tag geredet, sondern ihn auch durchgeführt. Also gewandert. Mit den Schneeschuhen. In diesem Sinne: Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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