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Monte Sart (2324m)

Julische Alpen

Was war das für ein ereignisreiches Wochenende in Kärnten! Der Villacher Kirchtag, das Beachvolleyball Turnier in Klagenfurt, ein volles Fußballstadion, und .. eine tolle naturfreundliche Wanderung unserer Ortsgruppe in Italien. Unsere heutige Bergtour war ein Ereignis, nämlich im positiven Sinne. Ziel war der Monte Sart (2324m), der westlichste Gipfel der Kanin Gruppe in den Julischen Alpen. Unser Ernst hatte die Idee, und mit dem Wetter hatten wir unser Glück des Tages.

Die Seilbahn von Sella Nevea hinauf zur Gilberti Hütte fuhr erst um halb 9 Uhr, und der Preis für Berg- und Talfahrt kostete moderate 10 Euro pro Person. Bevor wir die Schipiste rauf und wieder runter gehen würden, bevorzugten wir lieber die bequeme Kabinenfahrt. Ernst führte die 12 köpfige Gruppe vorne an, ich bildetet hinten den Abschluss. So gingen wir die ersten 150 Höhenmeter hinauf in den Bila Pec Sattel, wo wir im Schatten einer Ruine zum ersten Mal unser Tagesziel sahen. Es sollte aber noch ein weiter Weg bis hinaus zum Bivacco Marussich und der Forchia di Terrarossa werden. Dieser wurde als breiter Steig für Materialtransporte im Ersten Weltkrieg durch eine großartige Karstlandschaft erbaut und erleichterte uns heute das Fortkommen. Wir wurden zwar anfangs von flotten Kanin Bergsteigern mit ihren Klettersteig Ausrüstungen überholt, doch das machte uns nichts.

Auf der Karte schaute unsere Tour nicht allzu schwer aus. Eh nur 600 Höhenmeter, und nur 7 Kilometer. Doch in der Praxis war es anders. Der Weg zog sich in die Länge, und so brauchten wir die vorgeschriebenen 3 Stunden bis zum Gipfel. Getrödelt hatten wir dabei nicht. Lange Zeit ging es einfach so dahin, erst der letzte Anstieg wurde anspruchsvoller. Insgesamt war der Weg aber interessant genug. Einerseits die tolle Aussicht in die umliegenden Berge, andererseits die nahe mächtige Kanin Nordwand. Am schönsten fand ich aber die vielen Blumen unterwegs, welche in vielen Farben, Formen und Größen auf uns warteten. Man müsste ihnen Aufmerksamkeit schenken, und sei es nur durch einen Fotoapparat. Sie benötigten in der kargen Felslandschaft nur wenig Platz, Erde und Wasser, und strahlten doch in voller Blüte und mit viel Freude ins Blumenglück. Welch ein Ereignis!

Der Anstieg zum Monte Sart war felsiger als zuvor, aber nicht wirklich schwer. So manch einer glaubte sich schon am Gipfel, als wir den Vorgipfel  (2319m) erreichten. Doch noch war der Hauptgipfel nicht erreicht und so mussten wir noch einen felsigen Grat bewältigen. Dafür war die Gipfelpause für Ernst T, Maria, Monika, Gerlinde S, Sabine, Markus, Gotthard, Erich, Gerlinde M, Elly, Brigitte und mich (=Thomas) verdient. Toll auch der Blick hinüber zum Montasch, und erst von heroben merkte man wie hoch heroben die auf 1500m Höhe sich erstreckende Pecolalm liegt. Man konnte sogar bis zum Gemüsemarkt nach Udine sehen, wenn es nur nicht so diesig gegen Süden gewesen wäre. Aber zumindest schimmerte das Meer am Horizont.

Unser alpiner Horizont des Tages lag aber wieder im Angesicht der mächtigen Kanin Nordwand, und so begaben wir uns auf den gleich langen Rückweg über die Sella di Grubia o Peravo und die Sella Bila Pec zum Rifugio Gilberti. Unterwegs machte ich noch einen Blick ins Bivacco Marussich (9 Schlafplätze). Zum Schmunzeln fanden Erich, Ernst und ich die Bitte an der Tür Innenseite: „Man bitten schliessen wollen“. Google Translate hätte es auch nicht besser gemacht. Gegen halb 4 Uhr nachmittags erreichten wir unser Wanderziel. Eine tolle Tour bei gutem Bergwetter ging zu Ende. Die Abfahrt in den orangen Kabinen war nur mehr Formsache, und der Einkehrschwung in der Cregnedul Hütte eine Mammutaufgabe für die italienischen Kellner in ihrem piano Stil. Bis der letzte sein Bier bekam war der Cappuccino schon weg. Wir verabschiedeten uns schließlich auf der Alten Grenze und jeder kehrte mit seinen Erinnerungen an die heutige Wanderung nach Hause. Mir hat es gefallen, an diesem ereignisreichen Wochenende. Anderen hoffentlich auch. Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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