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Ferlacher Horn (1840m)

Karawanken

Tour: Franzbauer (1008m) - Weg 639 - Ferlacher Horn (1840m) - Eselsattel (1175m) - Franzbauer

 

"Berg frei", so begann an diesem letzten Samstag im September 2002 um 9:24 Uhr unsere Naturfreunde Wanderung auf das Ferlacher Horn (1840m). Im wahrsten Sinne des Wortes am Gipfel, denn erst dort traf ich den Rest der Truppe. Als Ersatz für den Mölltaler Polinik zauberte Walter gestern abend diese Tour aus dem Ärmel, und nach dem vielen Regen und Schnee der letzten Woche auch gleich einen Tag voll Sonnenschein (garniert mit ein paar harmlosen Wölkchen) dazu.
Lieber Polinik! – Dort oben dominierte 70 cm Neuschnee, und so wurde die Ersatztour auf das Horn südlich von Ferlach am Freitag abend geboren. Dabei konnten nicht einmal 10 lästige Naturfreunde Anrufe Walter vom genüsslichen Löffeln seiner Fridattensuppe abhalten. Was tut man nicht alles für seine Freunde! Auch ich tat etwas für eine Freundin, denn ich lieferte für Veronika ein paar Schuhe Samstag Früh in Völkermarkt ab. Deswegen fuhr ich erst Samstags um 6 Uhr in Graz weg, um mit über 1 Stunde Verspätung auf die anderen den Weg 639 vom Franzbauer in Angriff zu nehmen. Für mich ging es in 1¼ Stunden im Eiltempo (und ohne Pausen) hinauf zum Gipfel, während die anderen etwas gemütlicher in ca. 2 Stunden hinauf wanderten.
Liebes Ferlacher Horn! – Dort oben traf ich dann die 11 Naturfreunde Walter, Ernstl, Hubert, Inge, Mary, Gerhard, Hansi G., Fritz, Peter, Heinz und Gerda, die laut Programm um 6 Uhr beim Matschnig starteten. Eingewärmt in ihren Goretex Jacken wurde mein Erscheinen mit Applaus honoriert. Es war - so glaube ich - das erste Mal, dass ich auf einem Berggipfel mit Applaus begrüßt wurde. Die Naturfreunde der Ortsgruppe St.Jakob i. Rosental machten es möglich!
Lieber Fritz! – "Was machst denn du da herobn?", fragte ich ihn, denn normalerweise geht der Fritz ja seit der Rjautza nicht mehr auf einen „Grashügel“ wie diesen. Doch in den turbulenten Zeiten wie diesen, wo wir politisch Kopflos und im Kopf voller Termine sind, werden Grashügel zu felsigen Bergen und ein Hörnchen nahe Ferlach anstandslos als 100% Ersatz für einen mit Schnee bedeckten 2784 m hohen Polinik in Kauf genommen. Die Zeiten ändern sich. Also drehte der Uhrzeiger seine weiteren Runden, ich überholte beim Jausnen den Walter, verlor durch Fritz’ Stolperei meine halben Trinkreserven, und bewunderte wie all die anderen die weiße Pracht auf über 2000m in den umliegenden Bergen am nahen und fernen Horizont.
Liebe Uhrzeit! – Es war schon 10 Uhr vorbei, da dachten einige schon an den Abstieg (ein Dank an die Kälte!). Über den Weg kann man nicht viel berichten, denn der war leicht und heute kein Thema. Die Aussicht war super, und die Wanderung an sich nichts besonderes. Trotzdem wurde wie immer viel gelacht, und noch mehr geblödelt. Peter machte mich darauf aufmerksam, dass der Fritz seinen Rucksack selbst packt und somit kein Wohnzimmer samt Bad und Küche mehr im Rucksack hat. Walter war froh, heute mal wieder mit uns mitgehen zu dürfen. Ernstl träumte noch immer von seinem neuen Auto, und der Hubert schon von der bevorstehenden Wanderreferent Prüfung 2003. Gerda, Inge und Mary stärkten den Rest mit einem Stamperl der Marke Eigenbau, und die Steirer Fritz und Peter verewigten den Rest auf 14,3 Millionen digitalen Photo-Pixel. Gerhard scherzte pausenlos und meinte schlicht "Schaut’s, a so a klana Berg bringts a." (PS: Demnächst sicher als Spruch auf einem seiner unzähligen TShirts zu finden. Anmerkung der Redaktion.)
Liebes Ferlach! – Du liegst da unten am Fuße deines Horns, und bist als zweit südlichste Stadt Österreichs mit deinem Ferlacher Büchsenmuseum über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Slowenen kennen dein Horn eher als Gerloutz, und die Urlauber eher durch die nahe Tscheppaschlucht. Zu dieser wollten wir aber nicht, denn nach Baumschlägerungsarbeiten führte uns der schmale Steig hinüber zum Eselsattel. Am Weg dorthin, kurz vor dem Verlaufen, trafen wir einen Wege-Markierer, mit dem wir ein paar rot-weiss-rote Worte plaudern konnten. Als Gerda doch noch vom Weg abkam bzw. nicht gleich den kürzesten Weg nahm, war Walter schnell mit einer Bemerkung zu Wort. Doch sie konterte. "Lieber Walter, ..." Der Rest ist bereits Geschichte.
Liebe Autos! – Bringt uns wieder heil nach Hause. Dachte sich zumindest (fast) keiner. Zuerst nützten einige noch einen kurzen Abstecher zu einem Aussichtsbankerl am nahen Franzbauer. Ich wollte von diesem auch einen Honig mitnehmen, läutete höflich an, und wurde darüber aufgeklärt, dass man hier in diesen Gegenden einfach ins Haus hineingeht (anstatt anzuläuten). Doch die Haustür war abgesperrt, und so steuerten wir ohne Honig das einzige Gasthaus im ehemaligen Bergbauort Waidisch an. Es war nur ein Zwischenstopp auf unserer Gasthaus-Tour zum Matschnig.
Lieber Matschnig! – Die Biere standen schon am Tisch (zumindest gedanklich), als wir in Sigrid’s Gasthaus Platz nahmen. Die „Matschnig-Pizza“ wurde zwar schon im Ofen für uns gebacken, doch Ivi konnte mit dem Naturfreunde-Begriff „Matschnig Pizza“ nichts anfangen. Also. Dabei handelt es sich um jene in 8 Ecken geschnittene Hauspizza, die mit Wurst, Käse und Champignons zubereitet wird, und ... einfach gut schmeckt. Es geht ja ein Gerücht um, dass wir die einzigen sind, die diese Pizza beim Matschnig konsumieren. Na ja. So sind halt Gerüchte nun mal. Einfach nicht dran glauben, nur wegschauen. Die Pizza schmeckt auch ohne Gerüchte.
Liebe Naturfreunde! – Was nun beim Matschnig folgte, kannte ich nur mehr aus meiner tiefsten Vergangenheit. 2-3 Stunden lang wurde der Tag „aufgearbeitet“. Zuletzt hatte ich dies am 6.Juni Juli vor 84 Tagen das letzte Mal erlebt. So lange war ich schon nicht mehr beim Matschnig gewesen. Es wurde über die Entwicklung der Truppe seit ihren Anfängen erzählt, und was sich dabei so alles getan hat. Begonnen hat alles mit Walter, als er eines Tages allein zu einem Treffpunkt einer Naturfreunde Wanderung kam. Heute gab er offiziell folgendes zu Protokoll: "I moch olles, oba könnan tua i nix." Treu diesem Motto baute er eine Truppe auf, in der jeder so seinen Platz und seine Rolle hat. Der eine halt ein bisserl mehr, der andere (noch) ein bisserl weniger. Heute sind wir stolz auf unsere Errungenschaften. Was wäre der nächste Schritt? – Eine Pilgerreise zum Jakobsweg nach Spanien? Einmal auf den griechischen Olymp hin und zurück? Oder eine Naturfreunde Wanderung auf einen 6000er?
Lieber Buchhalter! – Es wäre höchste Zeit, dass du nicht immer so einen Blödsinn schreibst. Den kann eh keiner mehr lesen. Einen schönen Herbst, Euer Thomas.

(Bericht von Thomas)

Gipfelphoto
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