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Gipfelmesse und Almkirchtag, Kleiner Frauenkogel (1754m)

Karawanken

Es ist halb vier Uhr Früh, ich wache auf und hör draußen die Regentropfen aufs Fenster prasseln — was wird heute aus unserer Gipfelmesse, müssen wir sie verschieben. Tausend Gedanken stürmten mir in diesem Moment durch den Kopf. An Schlafen ist nicht mehr zu denken, so höre ich nur noch hinaus, ob der Regen nachlässt und wälze mich in meinem Bett von einer auf die andere Seite.

Um fünf läutete erstmals  das Telefon — was wird mit der Gipfelmesse, wird sie verschoben?  Ich schiebe die Entscheidung hinaus, verfolge den Wetterbericht.

Gott sei Dank, der Regen hat aufgehört und ich steh draußen und schau Richtung Frauenkogel — Ein Wolkenfenster gibt mir den Blick zum Kleinen Frauenkogel frei und die Entscheidung ist für mich gefallen.

Die Gipfelmesse und der Almkirchtag werden abgehalten.  Kurze Telefonate mit Midi, Hannes, Ernstl, Walter werden noch schnell erledigt und alles läuft seinen geplanten Gang. Zwei Tassen Kaffee hinuntergeschlürft, den gepackten Rucksack und die vorbereiteten Utensilien für die Bergmesse ins Auto und los geht’s Richtung Rosenbach.

Beim ehemaligen Gasthaus „Grabnwirt“  ist für mich die erste Station. Wie es sich im Laufe der Jahre eingebürgert hat, obliegt mir die Begrüßung der Wanderer  und gleichzeitig die Einweisung auf die Parkplätze. Zwei Autos stehen schon auf dem Platz bei der Wehranlage, die Wanderer unterhalten sich über das Wetter, weil es doch noch sehr unsicher scheint, schenken meiner Aussage, dass es heut schön sein wird, Glauben und nach der Übernahme der Lose für die nachmittägliche Verlosung, marschieren sie Richtung Frauenkogel los.

Inzwischen sind Monika, Franziska und Ernsti und Ernstl eingetroffen. Wir laden Sasaka, Brot, das inzwischen vom Hannes angeliefert wurde, die Kerzen und das Kleingeld für die Labestation am Berg ein und weiter geht die Fahrt für das Bergteam.

Für mich geht die Begrüßung der Wanderer weiter.  Inzwischen sind zahlreiche Wanderer eingetroffen, der eine macht sich Sorgen ob das Wetter wohl halten wird, der andere holt für seine Gruppe die Lose ab und der nächste sucht nach einer Mitfahrgelegenheit.

Walter, unser heutiger Wanderführer sammelt  die Mitwanderer, die den gesamten dreistündigen Aufstieg bewältigen wollen um sich. Maria und Peter, unsere Verstärkung für das Bergteam,  schließen sich an und brechen frohen Mutes auf. 

Ich darf noch einige Zeit meine Aufgabe als Begrüßungskomitee, jetzt bereits mit  Unterstützung vom Toni, ausüben. Die Wanderer die lieber eine holprige Auffahrt auf sich nehmen und eine Mitfahrgelegenheit suchen warten schon schwer auf den ersten Traktor um einen Platz zu ergattern. Endlich kommt einer und wie ich sehen kann, hat er noch Platz für  „Mitreisende“.  So halte ich ihn an frage ob er gewillt ist noch Passagiere mitzunehmen.  „Freilich, sind eh einige wegen dem Wetter ausgefallen. Schon hör ich das Brummen von weiteren Traktoren und kann endlich aufatmen, ich hab Platz für noch Wartenden die lieber mit dem Traktor auffahren als zu Fuß marschieren.

Inzwischen treffen auch die Sänger des MGV St Egyden ein.  Eine schwarze Limosine hält an meiner Seite und mit einem breiten Lächeln strahlt mich Peter, unser Diakon, an. „Sigst - ich hob jo gebetet, das heut ah schenes Wetter sein wird. Meine angemeldeten Mitwanderer hoben Angst wegen dem Wetter und desholb bin ich glei alan. Ich werd aber von do weg gehen, weil in zwa Stund bin ich locker obn.“  Peter ist unter den Berggehern bekannt, dass er ein recht zügiges Tempo vorlegen kann.  So schnürt er seine Bergschuhe und geht in lockerem Tempo los.

Jetzt ist auch  Hannes mit Traktor eingetroffen, er ist nämlich das Taxi für die Sänger, Aufsitzen heißt`s. Die letzten Wanderer die noch eine Mitfahrgelegenheit suchen werden auf den Traktoren verstaut, auch ich suche mir einen Platz und die holprige Fahrt geht los.

Unterwegs holen wir den einen und anderen Wanderer ein, mancher nimmt auch gern das Angebot zum Mitfahren an und steigt auf. Viele wollen aber den Aufstieg ohne zu Hilfenahme von Fahrmitteln bewältigen. So erreichen wir nach ca. einer Stunde die Babaalm von wo aus es nur noch zu Fuß weitergeht.  Mit dem Traktor haben wir auf dem Parkplatz die Wandertruppe mit Walter und Peter eingeholt. Bei denen sind schon manche Schweißtropfen über die Stirne geflossen. Wir schauen alle noch  frisch aus und machen uns nun gemeinsam mit den Wanderern an den weiteren Aufstieg.

Den Nebel haben wir hinter uns gelassen oder er ist verzogen, nur noch eine Hochbewölkung versteckt die Sonne und erleichtert unseren Aufstieg. Unterwegs ist die Kamera stehts bei der Hand, es werden einige Schnappschüsse gemacht.   Bald sind wir des Gipfelkreuzes ansichtig und ich bin erstaunt wie viele sich schon um das Gipfelkreuz bzw. die Labestation versammelt haben.

„Berg Frei“,   „Berg Heil“  so klingt`s von allen Seiten, Hände werden geschüttelt und auch manch ein Busserl vergeben.  Ich mach meine  Gipfelrunde  und  darf eine beachtliche Anzahl von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Gemeinde, so den Vizebürgermeister Guntram Perdacher, Gemeindevorstand Arnold Reichmann, Gemeinderäte Karl Fugger, DI Juritz Franz usw. auch viele Freunde aus dem benachbarten Slowenien  begrüßen.

Diakon Peter Granig bereitet sich in der Zwischenzeit schon auf den Gottesdienst vor, bespricht mit dem Chorleiter des MGV, Karli Kuchler, die zu singenden Lieder. Langsam versammeln sich die Bergwanderer um den Altar, der erstmals auf der Nordseite des Gipfelkreuzes steht, denn dort ist es diesmal weniger windig. Mir obliegt es nun die offizielle Begrüßung aller Anwesenden vorzunehmen, ehe der  MGV mit einem Begrüßungslied die Feierstunde  beginnt. Gedankenversunken folgen wir den Worten von Diakon Peter und lauschen den Liedern vom MGV St Egyden. Ich zieh mit etwas zurück, versuch das Geschehen  bildlich zu dokumentieren und hoffen den einen und anderen Schnappschuss zu machen. Nachdem der Gottesdienst zu Ende ist,  versammeln sich die Sänger ums Gipfelkreuz  und geben dort noch einige Lieder zum Besten. Als dann das Lied „Vom Rupertiberg bis in die Turia führt der Weg steil bergauf …………“ mit dem Solo von Karli Kuchler läuft es mir, wahrscheinlich auch noch vielen Anderen kalt und heiß über den Rücken.

Um die Labestation, geht es recht lustig zu, Moni und Franziska kommen beim Sasakabrote streichen gar nicht nach. Werner  mit der großen Brieftasche in der Hand schaut das ein Geld in die Kassa kommt und Ernstl und Ernsti schauen das die Verteilung von Limo und Bier nicht ins stocken gerät, weil wir die nicht verkauften Dosen wieder ins Tal schaffen müssen, nicht ohne eine kleine Reserve für die Abräumer versteckt zu haben.

Langsam wird es ums Gipfelkreuz stiller - die Letzten haben sich auf den Weg Richtung Tal gemacht, nur ich sitze noch immer auf der Bank und schau ins Tal. Ich genieße diesen ruhigen Moment und Erinnerungen an die Gipfelmessen vergangener Jahre kommen mir in den Sinn, an Freunde die leider nicht mehr dabei sei können oder nicht mehr unter uns weilen.

Dann wird es an der Zeit, dass auch ich ins Tal zum Almkirchtag komme, dort wird es jetzt schon rund gehen. Aber unten ist mit Midi, Otti, Helga, Kerstin, Seppl und Christian und all den Anderen ein gutes Team, die schon aus jahrelanger Erfahrung schöpfen. So nehme ich mir noch Zeit einen Kurzbesuch bei Theo seiner Hütte abzustatten. Eine lustige Runde sitzt heraußen und unterhält sich. Theo entdeckt mich als erster und ruft mir zu ich soll zukehren, worauf ich antworte: „Wos manst wohin ich grod geh — dos hab ih jo eh vurghobt“.  Ein kurzer Plausch, ein Stamperl Eigenbau und für mich geht schon wieder eiligst weiter. Flotten Schrittes marschier ich an der Babahütte vorbei bis zur Hahnkogelhütte. Dort fährt gerade das letzte Traktortaxi talwärts, so steig auch ich auf  nutze die vielleicht etwas raschere Art der Talfahrt. Unterwegs überholen wir zahlreiche Wanderer die zum Almkirchtag unterwegs sind.

Dort angekommen sind wir alle überrascht, dass neben den Wanderern so viele Besucher aus dem Tal zu unserem kleinen Bergfest gekommen sind. Es hat ja schon Tradition und wir haben schon seit einigen Jahren mit der Musik „Die Rasburger“ eine heimische Gruppe verpflichtet, die ja auch gleich ihren Fanclub mitbringt. Was uns natürlich sehr freut. 

So durfte ich gleich mal wieder eine Runde drehen und alle hinzugekommenen begrüßen. Unter Ihnen Bürgermeister RegRat Heinrich Kattnig, Vizebürgermeister Robert Hammerschall, unseren Landesvorsitzenden Gerald Loidl und seine Begleiterin Alexandra, die Mitglieder  der Dorfgemeinschaften Maria Elend und Schlatten, Alt-Vizebürgermeister Gerhard Mikula mit seiner Familie und noch viele alte Freunde die es diesmal nicht auf den Berg geschafft haben.

Bei meinen Freunden an der Labestation schau ich auch gleich vorbei und bin neugierig wie das Geschäft läuft. Der Seppl steht am Bierkühler und füllt einen Becher nach dem anderen, -„Rene wenn’s so weiterlaft kenn ma zufrieden sein“-. Christian und Rene jun. bei der Limo und an der Kassa sowie Helga, Midi und Christian am Griller können nicht klagen. So kann ich beruhigt zu unserer Waldtheke, bei der Otti und Kerstin, auf einen Kaffee zukehren. Dort ist es derzeit noch etwas ruhiger, ein Kaffee und ein Reindling wird aber so zwischendurch schon ganz gerne geholt. Früher einmal waren es die Liköre und Schnäpse die für den Umsatz sorgten, heut ist es eher der Kaffee und der Reindling oder ein Kuchen — wie sich die Zeiten ändern.

Mit der Monika kann ich inzwischen die Sachpreisverlosung für die Wanderer vorbereiten und unseren Bürgermeister und  den Landesvorsitzenden der Naturfreunde um einige Grußworte bitten, dem Sie  natürlich sehr gerne nachkommen. Bei der Verlosung der „wanderbaren“ Sachpreise unterstützen Sie uns auch recht tatkräftig. An unsere Kleinsten haben wir noch einige Naturfreunde-Schildkappen verteilt, damit auch sie richtige Naturfreunde werden.

Die Sachpreisverlosung ist flott vonstatten gegangen und der Tanzboden ist für die Bewegungshungrigen wieder freigegeben. Ulli, Pepe und Seppi unsere „Rasburger“ machen wieder zünftige Musik, der Tanzboden voll und auch bei unserer „Waldbar“ kommt langsam Bewegung auf.

Über dem Karawankenhauptkamm zieht eine  finstere Wolke und einige Tropfen scheuchen die ersten Besucher auf, die eiligst ihren Rucksack schultern und Richtung Tal losmarschieren.

Jene, „die nicht aus Zucker sind“, heben  ihre Tische samt Getränke auf und suchen untern den Fichten Schutz und unterhalten sich dort recht munter weiter.

Die „Rasburger“ verabschieden sich, spielen das letzte Musikstück, die Sonne blinzelt wieder durch die Wolken, der Abend naht aber unaufhaltsam und so müssen auch wir uns langsam vorbereiten die „Zelte“ des Almkirchtags abzubauen.

Bis zum nächsten Almkirchtag  -  Berg Frei!

 

(Bericht von Rene)

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