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St.Pauler Stiftswanderweg

Lavanttal

Tour: St. Paul – Ruine Rabenstein – Kasparstein (841m) – Martinikogel (841m) – Schlangenvilla –

Wh Kasbauer – Gedenkstätte zu den Weltkriegen – Kirche am Josefberg (685m) –

Johannesberg (611m) – St. Paul

 

Abschlusswanderung der Naturfreunde St.Jakob / Rosental des Jahres 2006. Diesmal wanderten wie im schönen Lavanttal, genauer gesagt in die Region St.Paul. Zwischen dem Stift St.Paul und der Drau „bastelte“ ich vor 2 Jahren eine Wanderung um die Burgruine Rabenstein, die Hügel Kasparstein (841m) und Martinikogel (841m), und die Bergkirchen St.Josef und Johannesberg. Die Tour bekam von mir den Titel „St.Pauler Stiftswanderweg“, und es wurde eine typische Herbstwanderung mit viel Hochnebel zu Beginn und strahlendem Sonnenschein zum Schluß.
12 Naturfreunde (Walter, Monika Martina, Franzi M = Mike, Brunhilde, Mary, Pepo, Anna-Christine, Peter K, Walter W, Klausi, Christine S und Thomas) trafen sich beim Matschnig in Rosenbach, und nahmen auf direkten Weg (A2) bzw. indirekten Weg (Klagenfurter Stadtgebiet) die 90 km lange Anfahrt in Angriff. „Host an Red Bull trunkn?“, meinte Brunhilde zum Mike, als dieser voller Energie sich schon auf den Startschuß zur Wanderung freute. Unser Franzi ist sicher der „Comeback Mann“ des Jahres (zumindest in der kleinen Welt unserer Naturfreunde Ortsgruppe, Anmerkung vom Rest), der es geschafft hat, wieder fit zu werden und heuer bei vielen Touren mitging, wo er vor ein paar Jahren nicht mal dran denken durfte. „Super Franzi, tadellos!“, dachten sich alle.
Vom Stift St.Paul ging es bei Hochnebel rasch aus der Stadt hinaus. Der erste Abschnitt der Tour war dem Mittelalter gewidmet, und so ging es gegen Süden fast 300 Hm hinauf zur Burgruine Rabenstein. Sie wurde im 11.Jh. erbaut und diente zum Schutz des Klosters im Tal. Die Besitzer wechselten mehrmals oben und unten, also auf der Burg und im Kloster, doch es war stets die geistliche Macht allgegenwärtig im weltlichen Herschertum. Nicht so bei uns Naturfreunden, denn da sagt nur die Verantwortung, wo es lang geht. Also suchte ich vorne den Weg, während Walter hinten aufpasste, dass niemand verloren ging. Etwas verloren in der Welt von heute wirkte der verlassene Hof Weißegger, der idylisch mitten im Wald lag. Die hohen Nadelbäume wirkten wie ein großer Zaun um den Hof. Wir spazierten weiter im wunderschönen Buchenwald und wirbelten die vielen Blätter am Boden auf. Ein herrliches, fast kindliches Gefühl.
Dann kam der zweite Abschnitt der Tour, nämlich die „Bergetappen“. In zwei steilen Auf- und Abstiegen ging es je 100 Hm hinauf auf den Kasparstein (ohne Gipfelkreuz) und den Martinikogel (inklusive Kreuz, aber verfallen). Manche schnauften nun ganz schön. Die Berge mußten sein, denn nur flache Wanderungen sind auch nicht immer erwünscht. Vor 2½ Jahren, als ich die Tour vorging, hatte ich sehr schöne Tiefblicke von oben hinunter zur Drau, doch heute war alles leider nur grau in grau. So schön der goldene Herbst auch sein kann, wenn man unter der Nebeldecke bleibt, ist es weniger spannend. Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben, und so bekamen wir später ab dem Abstieg vom Martinikogel doch noch besseres Wetter präsentiert. Zuvor noch die Gipfelpause, die wir bei der unbewirtschafteten Martinikogelhütte (ÖAV Wolksberg) erlebten. „I nimm no ane. Auf dos steh i”, meinte Franzi M zu uns, und holte sich eine Mini-Kokoskuppel vom Pepo. Es sind die kleinen Sünden des Tages, die uns so menschlich machen. In dieser Pause verwechselte Franzi auch mehrmals den Namen unserer Monika, die ihn heuer immer wieder zum Wandern motivierte und zum Trinken aufforderte.
Martina ging im Abstieg vorne, Walter rutschte einmal im Sturzflug aus, ich suchte die Drau, und für alle ging es bergab. „Merkts ihr denn übahaupt, dass de Sun aussa kummt?“, meinte Walter zu uns. Die zweite Hälfte der Wanderung wurde zu einer schönen Herbstwanderung mit Sonne, blauem Himmel und prächtigen Farben in der Natur. Den Weg 306A ging es nun nördlich der Drau am Fuße der beiden Hügel wieder zurück, vorbei an der Schlangenvilla (verlassener, unvollendeter Bau) und am ehemaligen Wh Kasbauer. Bei einer kleinen lustigen Pause gelang mir auch ein Photo von Walter und Pepale, die im Brüder-Look mit ihren roten Hosen, weißen TShirts und Apfel bzw Bier in der Hand auf einem Holzstamm saßen. Wer was in der Hand hatte, war jedem klar. „Pepo schluckn, jetzt geht’s weiter“, meinte Klausi und wir wanderten gemächlich durch den Herbstwald.
Es folgte der letzte Abschnitt unserer Wanderung, der religiöse Teil. Zuerst kamen wir an einer Gedenkstätte für Gefallene im 2.Weltkrieg vorbei (auch Rottensteinerkreuz genannt). Dann ging es hinauf zur Josefskirche, die ziemlich versteckt im Wald liegt. Der große Kirchturm begeisterte mich schon damals, auch wenn von den beiden Bergkirchen das Innere nicht besichtigt werden konnte. Später folgte noch die kleinere Johanneskirche, ehe es ins Wirtshaus ging. Im Vorfeld meinte ich, es gibt unterwegs leider keine Einkehrmöglichkeit. Zu meiner Überraschung gab es neben der Johanneskirche doch noch ein Gasthaus. „Bei uns sogns net, dass ma wos vagessn hobn, sondern glogn“, meinte Walter zu mir. Egal. Fast jeder genehmigte sich ein Getränk, manche brauchten einen Kaffee, andere eine Suppe und wenige ein belegtes Brot. Mit Andacht essen und trinken war angesagt. Später kam noch der pensionierte „Chef“ in die Stube, und erklärte uns die Bedeutung des Calmus. Auch wenn wir nicht Nervenkrank waren, wurde eine Runde bestellt.
Das Laub fiel wie Schneeflocken von den Bäumen und ich versank in winterliche Gedanken. Schon wieder neigt sich ein Wanderjahr dem Ende zu. Wie auch diese Wanderung! Auf der Rückfahrt besuchten wir noch schnell die Autobahnkirche in Dolina, ehe wir beim Ghf Matschnig vor verschlossenen Türen standen. Trotzdem ging sich noch ein „Ausweich“-Achterl im Graben aus. Was nur die wenigsten wußten: An diesem Abend wurde schon das Wanderprogramm für 2006 zusammengestellt. So sans, de Naturfreunde! Immer aktiv, immer bemüht und immer dabei. Hoffentlich sind auch nächstes Jahr wieder alle dabei. Berg frei!

(Bericht von Thomas)

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