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Teufelsgraben, Sternberg (725m)

Raum Velden

Tour: Bhf Velden (467m) - Teufelsgraben - Kranzlhofen (544m) - Saissersee (593m) - Abzwg Oberjeserz (698m) - Weg 2a - Ruine Hohenwart (805m) - Sternberg (725m) - Weinzierl (485m) - Marter

 

Anderle, dei Heimat is ...“ – Ja, die Heimat hat uns Naturfreunde wieder. Start in die neue Wandersaison 2007. Nachdem wir im vorigen Jahr die Wanderwelt östlich von Velden erkundet hatten (Römerschlucht, Forstsee), freuten wir uns heuer auf eine Runde westlich von Velden, mit den Highlights Teufelsgraben, Saissersee, Ruine Hohenwart, Kirche Sternberg und einer Überraschung.

Dos erste Mol dass a Glantschnig vurne is“, witzelte man von hinten. Gemeint war Sandro, der Sohn von Hansi G, der heute das erste Mal dabei war und gemeinsam mit Hündin Niki die meiste Zeit vorne den Weg bestimmte. Überraschenderweise hatten sich 20 Naturfreunde zu dieser „kurzen“ Wanderung gefunden, die eigentlich eher als eine der längsten in unsere (Wander-)Geschichte eingehen wird. Mit dabei waren: Hilde, Milli und Niki, Pepo, Andi, Inge und Mary, Ernst und Ingrid, Ernstl und Monika, Walter, Franzi P, Gerhard, Isabella, Sandro und Hansi G, Christine S, Franzi M, Klausi und ich (="Thomas)." Nicht mit dabei waren: der Rest!

Schon kurz nach dem Start überraschte uns (und ihm selbst) ein Klingeln in einem Rucksack: Pepo’s Handy gab ein kräftiges Lebenszeichen. Doch Pepo lehnte die Einladung zur Arbeit ab und setzte die Wanderung mit uns fort. Schon nach wenigen Minuten gingen wir den Teufelsgraben entlang, der sich zwischen Sonnental und dem Zentrum Veldens erstreckt. Angenehm kühl war es, denn tags über konnten wir wieder mit sommerlichen Temperaturen um die 25 Grad rechnen. Traumhaft schönes Wetter war an diesen Apriltagen über den Alpen. Wir „unterwanderten“ die laute Autobahn und erreichten Kranzelhofen mit seiner Kirche und dem schönen Karawanken Panorama im Hintergrund. Nach einer kurzen Pause ging es quer durch den Wald zum Saissersee, wo wir alle zu einer ersten Pause zusammen warteten. Nur Klausi und Ingrid kamen nicht, denn Letztere hatte ihre Sonnenbrille verloren. Ich nützte die Zeit für erste Photos mit meiner neuen Digitalkamera, denn der nächste Vortrag über die NF Wandersaison kommt bestimmt.

Danach ging es über Oberjeserz und dem Waldweg 2A relativ unspektakulär bis zur Ruine Hohenwart. Zeit mal ein paar Gedanken zu einem anderen Thema zu machen: Wie entsteht eigentlich so eine Wanderung? – Nun, zuerst mal wird eine Idee aufgeschnappt. Entweder aus Wanderbüchern, von Freunden oder beim Blick auf die Karte. Dann schaut man, wo man interessante Ziele (Gipfel, Kirchen, Burgen, Wasserfälle, Gasthäuser, ...) mit einbauen kann, dabei aber trotzdem im naturfreundlichen Zeitrahmen von 3 bis 8 Stunden bleibt. Voller Optimismus gehen dann 4 Verantwortliche ins „Hearing“, wo jeder seine Ideen einbringt. Dort wird diskutiert, gestritten, argumentiert, zerredet und schließlich demokratisch in einer 3:1 Abstimmung die Wanderung beschlossen - oder auch nicht. Und mit etwas Glück ist dann eine Wanderung wie die heutige Sternberg Runde im Wanderprogramm.

Manchmal kommt es aber ganz anders. Man muss nur die Tour bei ein paar Mitgliedern der Wandergruppe vorbeiführen, und schon wird man zum Einkehrschwung eingeladen. (Ein Danke an Klausi und Ulli, Anmerkung der ganzen Gruppe). Doch zuerst ging es von der Wanderjause auf der Burgruine mit seiner herrlichen Aussicht zum Mittagskogel hinüber zur Kirche Sternberg. Dort gab es Bier, Suppen, Kaffee und eine Besichtigung der im Jahre 1285 erstmals erwähnten Kirche Sternberg. Der heilige Berg war aber schon in keltischer und römischer Zeit besiedelt. Die romanische Pfarrkirche wurde im Barock umgebaut und erhielt erst 1820 die Zwiebelhaube am Turm. Ingrid’s Brille war inzwischen wieder gefunden, doch die „Kurzsichtigkeit“ der Naturfreunde blieb bestehen. So musste die Speisetafel unabsichtlich verstellt werden.

Gonz zuföllig“ kehrten wir schließlich in Weinzierl zu einem feurigen Cilli con carne ein. „Hansi tua aufpassn, wennst an Tschick onzündn tuast“, meinte Gerhard nach dem ersten Löffel. Unsere Gastgeber hatten keine Kosten und Mühen gescheut. Wir residierten wie Könige auf einer herrlichen Terrasse, mit Blick auf den bewässerten Garten und den Karawanken im Hintergrund. Es war lustig und ich kam mit dem Schreiben der Sprüche nicht nach. „Konnst eh olles schreiben, da Mike konn eh nit lesn“, vernahm ich von links. „Du kennst oba vül Leit“, meinte Pepo. „Na, net Leit, Fraun“, schob Walter ein. Ich erfuhr dass es oben am Sternberg 2x im Jahr Kirchtag gibt, doch für uns war heute Nachmittag bereits Kirchtag. Rasch wurde allen Verantwortlichen klar, in Zukunft öfters mal eine Wanderung bei einem Naturfreund Haus vorbei zu führen. Gott sei Dank wohne ich in Graz!

In 5 Minutn is Abmarsch“, erinnerte uns Walter, denn in Summe hatten wir heute schon 3 Stunden Pausen hinter uns. „Jo, geh“, war die einzige Reaktion darauf. Keiner wollte aufstehen und weiter wandern. Nicht mal Mike, der um 10 kg leichter in die heurige Wandersaison ging. Nach dem dritten Cilli Teller fiel dem Gerhard nur mehr eins ein: „Wird’s an Kläscha mochn und mi werds zareisn“. Keine Angst! Solange es genügend Bier zum Abkühlen gab, brauchten wir uns um Gerhard keine Sorgen machen. „In 5 Minutn is Aufbruch“, probierte es Walter kurz vor 15 Uhr nochmals. Erneut gab es keine Reaktionen von de Leit! Doch dann mussten wir uns trotzdem verabschieden, bedankten uns bei den Gastgebern und machten abschließend noch das obligatorische „Gipfelphoto“ im Garten. Am Rückweg nach Velden gab es noch einen herrlichen Blick vom Marterl am Kleinen Sternberg auf die Veldner Bucht. Nach 7 ¾ Stunden war die „kurze“ Wanderung vorbei. Manchmal kommt es anders als man es geplant hat. In diesem Sinne: Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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