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Wanderkehraus 2009, Rossalm (1084m)

Karawanken

Alle Jahre wieder“, so lautet der Ruf der Rossalm doch heuer unter einem ganz andern Stern. Diesmal stand nicht das Wanderkehraus sondern der 50-ste Geburtstag von unserem Wanderreferenten Walter Glantschnig im Vordergrund, den er wenige Tage zuvor gefeiert hat.

Tage zuvor wurden schon Vorbereitungen getroffen. Diesmal war nicht „Drei Hauben-hüttenwirt“  Hansi  der Vorbereitungschef sondern das Geburtstagskind Walter selbst, natürlich mit Unterstützung von „Drei Haubenhüttenwirt“.

Am Freitag haben fünfzehn Sherpas, ich glaub es waren so viele, unter Führung vom Geburtstagskind, die Verpflegung, sowohl fester und flüssiger Form, auf die Rossalm-Hütte getragen. Einer gemütlichen Geburtstagsfeier bzw. einem Wanderkehraus stand nichts mehr im Wege.

 

Die Teilnehmer des „Wanderkehraus“ kommen aus allen Himmelsrichtungen,  so hat es sich eingebürgert, dass ich (Rene) die Führung für die Rosenbacher Gruppe übernommen habe.

 

Um 11.40 Uhr war ich bereit bei unserem vereinbarten Treffpunkt, Vorplatz Gh. Matschnig, es ist noch kein Mitwanderer zu sehen. Rucksäcke lagern auch keine vor der Eingangstür zum Matschnig, so hielt ich Nachschau in der Gaststube. Jo, schaut, da Rene is jo ah schon do, hörte ich den Gerhard  rufen. Da standen sie  nun, der Gerhard und der Franzi bei Bier bzw. bei Kakao. Der Gustl kommt noch dazu, wie klein ist die Gruppe geworden – ja, mehr als vier Wanderer sind nicht angemeldet für den langen Weg über Kanin.

Nach der Begrüßung hatte der Gerhard, der stets irgendwelche  Sprüche auf Lager hat – „Rene, das gfreut mi, dass Du uns heit führn werst, oba zur Mary muss  ma  zukehrn!“

So machen wir uns auf den Weg, über die Bahnanlage Richtung Kuhn und weiter zur Autobahnüberführung. Auf dem so genannten „Maryweg“  ging´s nach Kanin. Mary ist leider nicht zuhause so werden wir schon  von  Rudi erwartet, hier ist vorerst eine Pause angesagt. Rudi holt gleich die Stampalan und wir verkosten seinen Eigenbau. „Gerhard werz noch an, jo freilich, weil auf an Fuß stehn konn ich net, aber besa noch zwa, weil donn geht’s leichta. Rudi, Prost und Danke für de Rundn“, jetzt muss ma  weita.

 

Wir verabschieden uns vom Rudi und gehen zügigen Schrittes durch die Polana bis zum zur Arichwand.  In einer kurzen Trinkpause wird noch diskutiert ob wir nicht gleich die steile Abkürzung entlang der Wand auf die Rossalm gehen sollten, „na, gemma glei den altn Weg“. Wir nehmen unsere Rucksäcke wieder auf und setzten die Wanderung auf dem schon traditionellen Weg fort.

Als Schrittmacher hat sich der Mike hervorgetan, ich such wieder nach Fotomotiven. Die Straße von Kopein ist erreicht, zu unseren Füssen eine Baustelle des Wasserverbandes Faakersee, eine Quellfassungsleitung muss nach einem Murenabgang erneuert werden, wir trotten den aufgelassenen  Fahrweg zur Hütte hinauf.

 

Monika, Ruth, Ernstl, Pepe, Erich, Walter und natürlich Hüttenhausherr Hansi sind schon seit den Vormittagsstunden heroben, haben eingeheizt. Die Stube ist angenehm warm, wir machen es uns hinter den Tischen gemütlich. Nach und nach treffen auch  die Nachzügler ein, wobei der Horsti und Hansi ebenso von Rosenbach losmarschiert sind – aber eiligeren Schrittes, als wir unterwegs waren.  Die Ulli, der Klaus, der Arnold,  Kerstin und Werner, der Fritz, der Franz mit der Harmonika und auch der Hannes sind inzwischen eingetroffen. So wird langsam die Hütte voll. Erstmal muss auch die Stickerhütte als Schlafunterkunft dienen weil sich so viele angesagt haben um dem Geburtstagskind zu gratulieren. Die Ersten haben schon ihre Schafsäcke neben den  Kamin ausgebreitet, so auch ich, um für später einen warmes Platzl  zu haben, wenn sich dass bloß nicht rächen wird, mehr dazu später.

 

In der Zwischenzeit werden in der Küche von  Küchenchef Hansi und seinem Team, unter der Oberaufsicht von Walter, bei 35,3 Grad,  bereits  die letzten Vorbereitungen für Abendessen getroffen. „Der Rene tanzt mit der Kamera die ganze Zeit  durch die Hüttn und sucht dauernd ahn Schnappschuss“, meint der Klausi. Für uns aber,  sind diese Temperaturen nicht geeignet und da wir aus Platzmangel auch  nicht helfen können, flüchten wir vor die Hütte um unsere Köpfe einwenig  mit frischer Luft abkühlen.

Franz greif amol zur Steirischen und spielt den Schneewalzer, vielleicht geht donn in da Kuchl ah bisserl schnella, weil ich hab schon an mords Hunga“.  Kaum erklingen die ersten Akkorde is er Mike ist schon auf da Höh und findet in der Kerstin  eine Tanzpartnerin und draht los.  Erich und Monika, sowie Rene und Ulli folgen ihm.

Sigst, es geht glei schella, wenn ah Musi dahinter ist“. In der Küche werden schon Schweinsbraten, Serviettenknödel und Speckkraut aufportioniert, Monika und Walter servieren gekonnt. Es ist still geworden, alle sind mit dem Essen beschäftigt. „Hmm ... wie das schmeckt – wenn ih glei aufhörn könnt,“ jammert der Gerhard. Gelegentlich hört man einen schweren Seufzer und den Walter rufen: „Wer will ahn Nachschlag?“ „ Wenn sich ka andra meldet – ich, bitt schen“ ruft der Pepe.

 

Unserem Küchenteam, aber auch der Gattin vom Walter, Maria und dessen Schwiegermutter, möchten wir herzlich „Danke“ sagen, für den gefüllten Schweinsbraten „es hat uns sehr gemundet.“  Was wäre wenn nicht so viele „Gute Geister“ im Hintergrund vorbereiten würden.

Das Geschirr verschwindet in der Küche und diesmal ist nicht wie sonst immer der Walter der  Abwäscher, sondern der Rene, er will das Geburtstagskind entlasten,  was die Ruth zu der Aussage veranlasst „man sigt glei, da Rene hat einfach mehr Übung, er ist viel schnella als Du, Walter!“ Walter drauf:  „Franz, spiel wos, weil sonst kreg ich noch mehr Gas, ich kum glei mit an Verdauer, von meiner Schwiegertochter“.  Prost de Runde!

 

In der Küche ist es in der Zwischenzeit auch schon ruhig geworden und alle versammeln sich in der „Großen Stubn“ – in Erwartung des so genannten offiziellen Teils. Walter, unser Geburtstagskind, macht als Wanderreferent den Anfang, bedankt sich bei allen, dass sie seiner Einladung Folge geleistet haben und lässt das vergangene Wanderjahr Revue passieren.  Mit all den lustigen Ereignissen und Erlebnissen klingt aber auch die Traurigkeit über den Verlust eines Freundes, der uns allzu früh verlassen hat, mit. So wandern unsere Gedanken nochmals zurück zu den Momenten als Eugen noch in unserer Mitte weilte und wir werden auch noch durch die „Erlebnisse“ von unserem Freund Fritz erinnert, der diesmal wieder wohlbehalten in unserer Runde ist, wie nah Leben und Tod nebeneinander hergehen.

 

Kehren wir langsam wieder zum Grund unserer heutigen Zusammenkunft zurück – wir wollen dem Walter zu seinem 50er gratulieren. „Drei Haubenhüttenwirt“ Hansi, der ja für die Geburtstagsfeierlichkeiten mitverantwortlich zeichnet und ich, dürfen dem Walter im Namen aller Naturfreunde zu seinem „Runden“ gratulieren und im das gemeinsame Geburtstagsgeschenk überreichen. Natürlich haben wir, wie es sich gehört, von Kerstin einen entsprechenden Test vorbereiten lassen, ob Walter überhaupt schon geeignet ist in den Club der 50er aufgenommen zu werden.  So kamen allerlei boshafte Fragen auf ihn zu, wobei für Gelächter stets gesorgt war. Ergebnis, Walter ist ein geborener 50er, so stießen wir an  mit einem „Es lebe hoch, hoch, hoch, unser Geburtstagskind“.

Franz hat wieder seine Steirische zur Hand genommen und sorgt für musikalische Untermalung der Gespräche. Alle möchten natürlich die Vergangenheit vom Walter in der Form eines Fotobuches besichtigen und so vergeht die Zeit wie im Flug. In der Zwischenzeit haben sich die Tänzer wieder erholt, neue Kräfte gesammelt und sind für den nächsten Tanz bereit. Mike, als unser Tanzlehrer, holt auch gleich das Geburtstagskind und schaut was vom vorjährigen Tanzkurs noch an Können geblieben ist.  Die Dirnlan san recht froh, dass wenigstens drei Bubn sich sehnar erbarmt habn und mit ihnen durch die Hüttn gedraht hom. Da Rene hat seine Patschn valoren und tanzt nur mehr in die Sockn – es is anfoch ah riesn Hetz wies do zurgeht.

 

Die Stunden des Abends eilen im Schnellzugtempo davon, langsam merkte man Müdigkeit aufkommen, nur ein paar ganz Verwegene tanzten noch, sie wollten gar nicht aufhören. Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen unserem Musikanten „Pische“ auf das allerherzlichste Danken, weil wenn er nicht wäre, hätten wir Alle früher schlafen gehen müssen. Außerdem, Franz Pischelsberger ist schon über fünfzig Jahre Naturfreundemitglied. Ein kräftiges „Berg Frei“ Dir lieber „Pische“.

Der Hansi und der Horstl brechen noch in der Nacht wieder Richtung Heimat auf. Es war schon „Halba wasisnet“ als es ruhig in der Hütte wurde, und auch die Letzten sich in ihren Schlafsäcken verkrochen haben. Ich hab mich auf meinen Schlafplatz in der Jagdhütte zurückgezogen, muss aber bald feststellen, dass an ein Einschlafen nicht zu denken war. Irgendwer hat anscheinend zu wenig Holz zuhause, deshalb hat er recht kräftig gesägt – so ergreif ich nach kurzer Zeit samt meinen Schlafsack die Flucht und suche mir auf Eckbank in der Stube eine neue Schlafstätte, zwar etwas hart, aber dafür viel leiser – Gute Nacht!

Schon Früh am Morgen ist der nächste Besucherschwung im Anmarsch. Ernsti, Anita, Manuela, Anni und Freunde, Brunhilde, Rosi, Hansi und noch einige andere treffen auf der Hütte und wollen den Geburtstagskind ihre Aufwartung machen. Es wird wieder gesungen, getanzt und gelacht. Unser neuer Fünfziger kann nicht zur Ruhe kommen, bis er erschöpft auf der Bank hinter dem Küchentisch einschläft. Eine kleine Runde ist zu einem Kurzspaziergang aufgebrochen, die Ersten haben sich wieder Richtung Heimat verabschiedet und unser „Drei  Haubenhüttenwirt“ hat sich in die Vorbereitungen für das Mittagsmenü gestürzt.  

Nach dem Mittagessen beginnt der große Aufbruch, die kleine Rosenbacherrunde ist nochmals geschrumpft, Gerhard hat die Fahrgelegenheit mit seinem „Zwillingsbruder“ angenommen, so marschiert der Rest wieder Richtung Rosenbach los. Alle waren von diesem Geburtstagsfest vollauf begeistert und hoffen natürlich im nächsten Jahr bei Wanderkehraus wieder dabei zu sein.

 

Berg Frei!

 

(Bericht von Rene)

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