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Monte Cuar (1478m)

Karnische Voralpen, Italien

Tour: Cuel di Forchia (884m) – 816 – Monte Cuar (1478m) – Cuel dai Poz (1377m) – Monte Flagjel (1467m) – Malga Cuar (1219m) – Cuel di Forchia

 

Manchmal sind es Ideen, die einem in den Kopf schießen und dann heißt es diese nur mehr umzusetzen. Manchmal sind es Bergtouren, die man schon Jahre im Kopf hat und die auf einem warten. Und manchmal sind es 37 Naturfreunde, deren aller Namen man nur schwer im Kopf behält und die sich alle auf ein Ziel freuen: nämlich ein paar Stunden in der Natur zu wandern.

1.Mai 2010, Tag der Arbeit, 7:30 Uhr. Wir trafen uns auf der alten Grenze bei Thörl-Maglern um heute die 4.Wanderung in Angriff zu nehmen. Erneut waren wir mit der Teilnehmerzahl weit jenseits der 30er Marke. Die Idee war den Leuten etwas Neues zu bieten, eine Bergregion wo man sonst nur selten hinkommt. Die Bergtour war auf den Monte Cuar (1478m) geplant, mit einem Rundweg über die Alm Malga Cuar und einer Variante auf den Monte Flagjel (1455m). Und die 37 Wanderer, daß waren die beiden Wanderführer Thomas (=ich) und Ernstl, dazu Peter, Maria, Lydia, Franz, Barbara, Klausi, Ulli, Filipp, Renate, Roland, Veronika, Gerlinde, Erich, Erika, Brigitte und Gerlinde (diese 18 flotten Wanderer bestiegen beide Gipfel, Anmerkung aus den Gipfelbüchern) und Walter, Pepo, Gerhard, Christine E, Brunhilde, Alexander, Ruth, Franz R, Rene, Werner, Gerhard K, Anni, Fredl, Anita, Bernadette, Inge, Carmen, Gustl und Rikki (diese 19 gmiatlichen Wanderer hatten mehr davon, Anmerkung aus der Take-it-easy-Sichtweise). Wir alle haben heute aus der Situation das Beste gemacht und eine nette kleine Tour in den südlichen Bergen Friauls erlebt.

Verbesserungen. Nach über 1-jähriger Pause als Wanderführer wollte ich es heute besser machen. Als „Einstandsgeschenk“ hatte ich eine Korb voll kleiner Schoko-Muffins mitgebracht (ein Dank an meine Frau) und eine Wanderkarte über die Tour bereitgestellt. Da wir in 9 Autos anreisten und dies logistisch immer anspruchsvoller wird, hatte ich für die Autofahrer die Anfahrtsroute kopiert und in einem briefing auf alle wichtigen Punkt hingewiesen. Wenn sich da einer verfährt, dauert die ohnehin schon lange Anreise noch länger. Und so erreichten wir bei (noch) schönem Wetter den kleinen italienischen Ort Avasinis, wo es scharf links hinauf auf die typische italienische Bergstraße ging (eng, kurvenreich, steil). Eine Schrecksekunde auf der Auffahrt, als plötzlich 7 italienische Autos vor uns auftauchten. Denn ein Problem bei dieser Tour war die beschränkte Parkplatz Möglichkeit. Glücklicherweise bogen sie vor uns ab und so parkten wir die letzten freien Plätze am Sattel Cuel di Forchia (884m) zu.

Gleich von Beginn an ging es steil bergauf. Für manchen wäre es besser gewesen, es gemütlicher anzugehen. Pepo kämpfte mit seiner Kondition, dem richtigen Schritttempo und der mentalen Stärke. Doch er schaffte es, und dafür (m)ein großes Lob. Überhaupt kann man jedem der 37 Wanderer nur gratulieren, denn der steile Anstieg in den ersten 1 ½ Stunden hatte es in sich. Als Belohnung wartete oben am Gipfel des Monte Cuar eine betende Madonna (typisch für viele Gipfel in dieser Region) und eine Glocke, zu der man sich etwas wünschen durfte. Mein Wunsch war: kein Regen! War im Anstieg der Himmel noch freundlicher und bläulicher, so sah man ab 11 Uhr schon einige umliegende Berge im diesigen Wetter und hinter Wolken verschwinden. Selbst der sonst so schöne Blick hinunter zum Lago di Cavazzo o dei Tre Comuni war nicht mehr so klar. Und von Gemona, Udine oder dem Meer war auch nichts zu sehen. Doch interessanterweise herrschte kein starker Südwest Wind, wie ich es in den Internet Wetterprognosen noch in der Früh gelesen hatte. „Vielleicht haben wir Glück“, dachte ich mir schon seit gestern Abend. Denn zuerst eine weite Anreise (inkl. Maut) und dann hier in den Regen zu kommen, hätte sicherlich niemandem gefallen.

Aufgefallen ist sicher vielen Naturfreunden, daß die eine Seite des Berges (= flachere Nordseite) fast bis zum Gipfel mit Bäumen bewachsen ist und die steile Südseite felsig und grasbewachsen sich präsentiert. Auch typisch für die Berge Friauls an der Grenze zwischen der Tiefland um Udine und den südlichen Alpenbergen. Als ich das erste Mal vor zwei Jahren heroben war, hatte gerade eine Schlechtwetter Front den Himmel ausgeputzt und  nach Westen bot sich mir eines der schönsten Bergpanorama, welches ich je gesehen habe. Die Sicht kann von den Friulanischen bis zu den Südtiroler Dolomiten reichen. Nur heute leider nicht. Sie reichte nicht mal bis zum Monte Verzegnis oder Monte Chiampon. „Besser wird sie leider nicht mehr werden“, wurde uns klar. Zum Schluß gab es noch das obligatorische Gipfelphoto, das bei uns schon etliche Minuten dauern kann. Kann man auch das Verbessern?

18 Naturfreunde und –innen entschlossen sich noch die Variante namens Monte Flagjel zu erwandern. Wir brauchten von Gipfel zu Gipfel nur eine Stunde - eine tolle flotte Gruppe. Ernstl und ich drückten wegen des unsicheren Wetters aufs Tempo und wir hielten die Pausen sehr kurz. Der eine oder andere wäre sicher gerne noch länger beim interessanten Gipfelkreuz am Monte Flagjel geblieben, doch jeder war verständnisvoll genug und machte mit. Der Blick zurück zum Monte Cuar war beeindruckend, eine schöne Almlandschaft um einen mächtigen Berg. Vor zwei Wochen sah ich bei meiner Erkundungstour noch viele Schneefelder, die heute komplett verschwunden waren. Dann der Abstieg zur Alm, und jetzt kam auch mehr Wind auf. Ich ging heute immer vorne und konnte somit kaum mit den Leuten über die Tour reden. Hat es ihnen gefallen? Die ersten Reaktionen waren positiv, auch wenn man immer etwas verbessern kann.

Die Malga Cuar war noch nicht geöffnet, und so begrüßten uns nur ein paar Pferde. Der Waldweg zurück zur Cuel di Forchia beeindruckte durch das frische erste Grün der Laubbäume. Ich war mir jetzt sicher die Wanderung trocken zu Ende führen zu können. Es war eine Genusswanderung, die mir mit Freunden viel Spaß gemacht hat. Leider mußte ich mich vorzeitig um 14:15 Uhr von der Gruppe verabschieden, denn ich war ab dem späten Nachmittag noch zu eine 50er Geburtstagsfeier eingeladen. Ich konnte es nicht allen Recht machen und mußte mich zu dieser Kompromiß Lösung entscheiden. So fuhren wir getrennt zurück. Während ich den schnellsten Weg über Carnia und die A23 nahm und um 16 Uhr die mitgereisten Wanderer wieder nach Hause gebracht hatte, kurvten andere noch am Plöckenpass herum. Wahrscheinlich hätte ich doch noch alle nach Hause geleiten sollen. Oder wir sollten mehr Navigationsgeräte mitführen. Die Rückfahrt zeigte daß man doch immer wieder etwas verbessern kann.

Der Rest der Truppe kehrte auf eine Pizza und ein Getränk an der Grenze ein. Letztendlich waren wir alle froh wieder eine Wanderung unfallfrei und sicher über die Bühne gebracht zu haben. Hauptsache es hat allen gefallen. Auch das Wetter hatte mitgespielt. Das Hoch im Südosten hatte das Schlechtwetter noch aufgehalten. „Wenn Engel reisen, wird sich das Wetter weisen“, meinte Barbara zur heutigen Tour. Das wird sich auch die Madonna am Monte Cuar gedacht haben, als sie uns heute sah. Heilige haben noch immer den besten Draht nach oben. Bis zur nächsten NF-Wanderung: Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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