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Bartlmann (2413m)

Reißeckgruppe

Die Wettervorhersage war nicht gut. Doch wir waren zuversichtlich den Bartlmann (2413m) westlich von Malta trotzdem erwandern zu können. Neben den Wanderführern Hansi und mir meldete sich nur Sonja aus dem Raum Völkermarkt. Schade, denn der unbekannte aber interessante Bartlmann hätte sich mehr Teilnehmer verdient.

Schon auf der Hinfahrt begann es zu regnen und jeder wäre gleich wieder umgedreht. Doch wir fuhren weiter. In Gmünd angekommen, müssten wir uns entscheiden. Der Regen hatte aufgehört, der Himmel sich stellenweise gelichtet und wir beschlossen zumindest mal bis zur Plieschhütte aufzusteigen. „Von da können wir immer noch umdrehen“, war unsere Absicht. Wir kamen gut voran und da Sonja in einer Woche zum Kilimanjaro aufbricht, waren wir beide genau die richtigen Ansprechpartner unserer Ortsgruppe. Afrika war fern, aber in diesen Stunden wieder recht nah. Nach einer kurzen Pause bei der Hütte entschieden wir uns weiterzugehen. „Vielleicht kommt ja noch die Sonne heraus“, dachten wir uns. Doch eine Viertelstunde später begann es zu regnen, und ich dachte mir, das war es. Der Poncho gab uns Schutz vor den Regentropfen, das Gras wurde nass und die Sicht ins Maltatal schlechter.

Doch schon eine halbe Stunde später begann es wieder besser zu werden. Der Regen kam nur noch gering und sporadisch, und je weiter wir nach oben kamen, desto besser wurde es. Wir waren uns bald sicher, den Bartlmann heute doch noch ersteigen zu können. Eine größere Pause legten wir bei der Abzweigung zur Bartlbauerhütte ein, ehe der Schlussanstieg folgte. Gerade ging es steil den Hang hinauf und beim Steigen über die Felsplatten musste man aufpassen nicht auszurutschen. Der Stein war feucht und die feuchten Algen trugen ein Übriges dazu bei. Doch auch diese Schwierigkeit meisterten wir und kamen zum Grat hinauf, wo kurz unter dem Gipfel der Wind ziemlich heftig wurde. Unsere Ponchos wehte der starke Wind um unsere Ohren, sodass man aufpassen musste bei jedem Tritt nicht die Sicht zu verlieren. Der starke Wind versuchte meinen Poncho auszuziehen, während ich ihn wieder anzog. Das Spiel ging hin und her, letztlich blieb ich Sieger und behielt meinen Regenanzug an. Wir sahen zwei jüngere Wanderer den Grat vom Ebenwald heraufzukommen und wir waren froh heute nicht diesen Weg gegangen zu sein, denn bei dem starken Wind wäre dies nicht angenehm gewesen.

Am Gipfel blieben wir kaum 10 Minuten. Nach ein paar Fotos ging es gleich wieder bergab zur letzten Pausenstelle, wo wir die Gipfelrast nachholten. Auf der Ostseite waren wir im Windschatten und somit auf der sicheren Seite. Der Regen blieb fern und wir nützten trotz wechselnder Regenwolken und Sonnenfenster die Zeit zum raschen Abstieg. Lange ging es gut, doch die letzte halbe Stunde unserer Wanderung wurde es wieder feucht, sodass wir nochmals den Regenponcho brauchten. Letztendlich waren wir froh den Bartlmann geschafft zu haben, auch wenn wir zwei Mal kurz in den Regen kamen. Woher der Bartlmann seinen Namen hat, wussten wir am Ende der Tour noch immer nicht. In Summe blieben 1600 Höhenmeter, die Genugtuung wieder einmal eine anstrengende Bergtour geschafft zu haben und trotz der Wetterprognose die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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