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Goli Vrh (1787m)

Steiner Alpen

Wer kennt eigentlich den Goli Vrh? Wahrscheinlich die wenigsten. Und die nur deswegen, weil sie schon mal oben waren. Seit heute kennen zumindest 8 Naturfreunde der OG St.Jakob/Rosental diesen herrlichen kleinen Gipfel der Steiner Alpen, dessen 1787m große Erscheinung im südlichsten Eck Kärntens neben seinen größeren Nachbarn (Velika Baba, Mrzla gora oder den großen Steiner Alpen Hauptgipfeln) fast untergeht.

Wir trafen uns um 7 Uhr in Rosenbach und machten uns auf die lange 1¼ Stunden dauernde Anfahrt. Erich hatte etwas Verspätung und holte uns unterwegs ein. Während im Rosental noch der Nebel lag, erwartete uns im Raum Eisenkappel nur mehr strahlender Sonnenschein. Es war heute einer der letzten warmen Spätsommertage oder ersten Frühherbsttage. Wie auch immer, wir genossen diesen Tag. Schon im Anstieg leuchteten farbintensive goldbraune Herbsttöne in den Laubwäldern, was in den nächsten Wochen sich noch verstärken wird. Der goldene Oktober wird noch so richtig kommen. Auch wir waren gekommen und mitten drin im Anstieg hinauf zur Jenkalm, als wir mehrmals eine neue Forststraße querten. Sie war auf meiner Wanderkarte nicht eingezeichnet und bei meinem letzten Besuch vor 4 Jahren noch nicht vorhanden. Damals sah ich auch kaum Herrenpilze oder Steinpilze, die heute als „Cousinen“ irgendwo neben unserem Aufstiegsweg lagen.

Die schöne Herbsttour fand einen absoluten Höhepunkt auf der Jenkalm (slow. Jenkova Planina, 1494m). Jeden den ich bisher herauf geführt habe, war von der kleinen Almhütte vor dem Blick in die mächtigen Nordwände der Steiner Alpen begeistert. Ob es am Ende des Winters bei Schnee, im Hochsommer im späten Nachmittagslicht oder jetzt im Herbst, es war immer ein Genuss. Auffallend auch die vielen netten Details an der Hütte, wie der geschnitzte Hüttenbuch Behälter, die Dachrinnenhalterung als Ast oder die vielen blühenden Blumen vor dem Fenster. Letzteres sah ich bis jetzt noch immer. Es deutete darauf hin, dass jemand die Hütte pflegen muss. Nach eine viertelstündigen Pause ging es zuerst flach am Osthang im Wald entlang, ehe zum Schluss der letzte steile Aufstieg folgte. Als Erfolg für die Mühen des über 800 Höhenmeter langen Anstiegs vom Vellacher Kotschna Naturparktal aus erwartete uns ein tolles Panorama. Der Kärntner Storschitz lag in unmittelbarer Nähe, dahinter der Hochobir, im Westen die Koschuta, im Osten Topitza, Oistra, Uschowa, Petzen oder die Raduha. Alles Gipfel wo wir schon oben waren. Und im Süden die Mrzla gora, die Velika Baba, Grintovec oder Jezerska Kocna, tolle Gipfel der Steiner Alpen. Die Sicht in die Nordwände war leicht diesig, den wir konnten die Ceska Koca oder die Kranjska Koca nicht erkennen.

Wir genossen die Gipfeljause, sinnierten über die verlassenen Höfe und deren Geschichte am Rande Kärntens, sahen den Nebel im Norden im Jauntal oder warteten vergebens auf ein Gipfellied von Brigitte und Erich. Schade, denn zum ersten Mal waren heute 25% der Wanderer Sänger gewesen. Von dieser Quote konnten wir früher nur träumen. „Wos mocht a Fisch am Gipfel?“, fragte sich nicht nur dieser. Aus Speck und Käse wird manchmal bei einer Gipfeljause ein Dosenfisch. Die Zeiten ändern sich. Nach ein paar Gipfelfotos von jungen Studenten, machten wir uns getrennt auf den Abstieg. Während die meisten am (österreichischen) Aufstiegsweg auch wieder abstiegen, probierte ich mit Erich den für uns neuen unbekannten (slowenischen) Weg. Beide brachten uns wieder zurück zur Jenkalm, wo die slowenischen Besitzer mit Freunden feierten und uns ein Stamperl anboten. Jetzt wußte ich wem die Hütte gehört. Leicht beschwipst ging es für den einen oder die andere von uns bergab, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Zufrieden und glücklich erreichten wir nach 5 Stunden wieder unseren Ausgangspunkt, wo Walter, Werner, Erich, Johanna, Christine E, Brigitte, Maria und ich uns wieder auf die Heimfahrt nach Rosenbach machten. Es war ein schöner Tag, den ich mit einer vorgezogenen Geburtstagsrunde beim Matschnig ausklingen ließ. Am Ende kannte jeder den Goli Vrh, jenen unscheinbaren Berg am Rande Kärntens, den man einfachen nur genießen soll. Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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