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Loibspitze (2229m)

Hafnergruppe

Manche Tourenberichte lesen sich in etwa wie folgt: Man geht bei noch schönem Wetter los, oben in Gipfelnähe zieht es sich zusammen und man meint es fängt bald zu regnen an, und unten am Parkplatz wird es wieder schöner, weil doch nichts kam. Unsere heutige Tour auf die Loibspitze (2229m, Hafnergruppe) verlief genau umgekehrt. Beim Weggehen war ich mir nicht sicher ob das Wetter halten wird, dann oben kurz vor dem Gipfel ein wenig blauer Himmel und Sonnenschein, und unten beim Auto waren wir alle angefeuchtet wegen des nächsten Regenschauers. Aber alles der Reihe nach.

9 wackere Naturfreunde wollten gerne wissen, wo denn der Berg in Kärnten liegt und fuhren von Rosenbach kommend mit einem kurzen überpünktlichen Zwischenstopp am Villacher Vassacher See nach Gmünd, um am Beginn des Maltatales kurz nach dem Fallabach Wasserfall rechts hinauf in die heutige lange Wanderung zu starten. Über Nacht hatte es geregnet, und von unten im Tal sah man nur dichte Wolken. Wie als wenn es bald zu regnen anfangen würde. Zuerst ging es für Erich, Gerlinde, Elly, Peter, Maria, Sonja, Brigitte, Christian und mich (=Thomas) satte 500 Höhenmeter in vielen Serpentinen steil bergauf. Es war sicherlich nicht der interessanteste Abschnitt einer Wanderung, aber effizient in Punkto vorankommen. Denn nach etwas mehr als einer Stunde hatten wir schon mehr als ein Drittel unseres Weges geschafft. Von der Schlüsselhütte und ihrem Gruppenfoto ging es abwechselnd einen Forstweg bzw. einem Steig weiter hinein in den Perschitzgraben. Erich und Co wurden wieder einmal fündig, und so gab es heute nicht nur Eierschwammerl sondern auch Zirbentschurtscherln, Parasol, und sogar frische Buttermilch und Bergkäse.

Das Tal in der Perschitz gefällt mir recht gut, denn gleich drei Almhütten erstrecken sich auf kurzer Entfernung hintereinander. Zuerst die Zirmhofhütte, dann die Perschitzhütte und schließlich die Mitterberghütte. Bei Letzterer trafen wir eine Sennerin und ihre Tochter, welche nicht nur die Kühe versorgten, sondern am Abstieg auch uns. Der Himmel schien bis zur letzten Almhütte immer noch dicht bewölkt, auch wenn sich über der Reißeckgruppe schon leicht blauer Himmel ankündigte. Auf den letzten 400 Höhenmetern hatten wir sogar Sonne, es wurde immer schöner und auch unser Wanderherz erfreute sich ob der guten Entscheidung die Tour doch in Angriff genommen zu haben.

Die Gipfelrast war jedem verdient, auch wenn schon wieder dunkle Wolken von Westen heranzogen. Es ging sehr schnell mit dem Wetter. Die nahe Hochalmspitze war leider zu und heute nicht zu sehen. Ebenso wenig die Kölnpreinsperre oder der Hafner, weil leider durch südliche Hänge des Malteiner Sonnblick verstellt. Ich musste zum Schluss etwas auf die Zeit drängen und möchte mich bei meinen Wanderern der heutigen Tour entschuldigen, doch die Hoffnung trocken auch wieder vom Berg herunter zu kommen war groß in mir. Dafür kehrten wir nochmals eine halbe Stunde bei der schon zuvor erwähnten urigen Mitterberghütte ein. Den Fleiß und die wertvolle Arbeit der Sennerinnen kann man gar nicht hoch genug schätzen. Ohne ihre Dienste würde die Almlandschaft in diesem Seitengraben des Maltatales nicht so schön aussehen und wir wären um eine kulinarische Bereicherung ärmer abgestiegen. Die frische Buttermilch mag ja nicht jedermanns Geschmack gewesen sein, doch es gab sogar Bier und Radler. Dazu frischer Alm Käse zum Kosten und zum Kaufen, und auch Topfen und Bergbauernbutter fanden ihren Weg in so manch naturfreundlichen Rucksack. Danke!

Ihr wärts schon trocken obe kumman“, klang es noch in meinen Ohren, als erste Regentropfen meinen Rucksack anfeuchteten. Danach wurden Regenjacken und Ponchos hervorgerufen, wir schwitzten darunter und befreiten uns in der nächsten Regenpause wieder davon. Doch die Hoffnung hielt nicht lange, und spätestens auf den letzten 500 Höhenmetern wurden wir leider von einem etwas kräftigeren Regenguss erwischt. Schade! Fast wären wir trocken bis ans Ziel gekommen. Etwas überstürzt und zumindest für mich überraschend brachen manche gleich auf den Rückweg auf, sodass es dieses Mal kein gemeinsames Einkehren mehr gab. Wird sich hoffentlich wieder ändern. Aber die ersten Reaktionen auf die heutige Wanderung waren trotz des Wetters recht positiv. Es gefällt den Leuten immer wieder mal etwas Neues, Unbekanntes zu erleben. Berge die man nicht kannte, und die einem doch gefallen haben. Trotz der 1400 Höhenmeter. Ich werde weitere Touren suchen und sie anbieten. Auch in dieser Hinsicht ist Kärnten reich. In diesem Sinne: Berg frei.

 

(Bericht von Thomas)

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