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Wörthersee Rundwanderweg Etappe Pörtschach – Velden

Klagenfurter Becken

Wie entstand eigentlich der Wörthersee? – Nun, der Sage nach soll es dort wo heute der See liegt eine reiche Stadt gegeben haben, deren Bewohner auch gerne feierten. So taten sie es am Vorabend des Osterfestes. Als ein altes kleines Männchen den Festsaal betrat und sich über die Ausgelassenheit schockiert zeigte und die Menschen warnte, rief dies nur höhnisches Gelächter hervor. Kurz vor Mitternacht kam er mit einem Fässchen unter dem Arm wieder und ermahnte die Trunkenen erneut, doch er erntete erneut nur Gelächter. Um Mitternacht zog ein furchtbares Gewitter auf, die Lichter gingen aus und heftiger Regen setzte ein. Das Fässchen lag mit offenem Hahn im Saal und endlose Fluten entströmen ihm. Der alte Mann aber war verschwunden. Die Stadt wurde überflutet und ihre Bewohner ertranken. Und so entstand der große Wörthersee.

Und wie entstand unsere Wanderung? – Im vorigen Jahr hatte unser Rene jun die Idee, mit der Umrundung des Sees zu beginnen. Eine leichte Etappe für den Anfang sollte es sein, und das am besten im Frühjahr, wenn oben noch Schnee liegt und unten alles blüht. Und so trafen wir uns am Sonntag, dem 10.April zur ersten Etappe. Wegen des Schlechtwetters wurde die Wanderung ja um einen Tag verschoben, was sich als beste Alternative herausstellte. Rene führte vorne, ich bildete hinten den Abschluss. Damit keine(r) verloren gehen sollte. War aber kaum möglich, da der 1999 von allen Bürgermeistern der Wörthersee Region initiierte Rundwanderweg perfekt mit blau-weiß-blauen Markierungen und gelben Tafeln ausgestattet wurde. Und zwischen uns gingen Michael und Manuela, Peter und Maria, Hannes, Alfred und Heidi, Resi, Monika, Rosi, Milli, Werner, Kerstin und Hannes, Renate, Sonja und unser Obmann Rene. Einige mit Kameras ausgestattet, was auch ganz wichtig war. Denn es gab unterwegs viele interessante schöne Fotostopps.

Ein Erster bildeten die Spiegelungen von Maria Wörth bzw. der Bäume der Schlangeninsel. Nach dem Aufstieg hinauf zur Gloriette konnten wir die „kleine Welt“ am Wörthersee von oben betrachten, und bekamen so einen schönen Überblick von Pörtschach. Leider lag der Pyramidenkogel und das Karawanken Panorama dahinter noch in Wolken, sodass die Fernsicht noch fehlte. Doch im Laufe des Tages wurde es sonniger und auch die Berge kamen besser zur Geltung. Gleich daneben liegt nahe der Autobahn die Burgruine Leonstein, welche im Sommer an Samstag Nachmittagen zu besichtigen ist. Darüber berichteten Info Tafeln, die es entlang des Rundweges immer wieder gibt und wo man in drei Sprachen viel Wissenswertes erfahren kann. Auch Sprüche wie „Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten, bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben“. Na ja, bei dem Tempo sicher kein Problem.

Pausen hatten wir heute genug. Wir mussten ja nicht gleich übertreiben und die Kondition für die heurige Wandersaison erst langsam aufbauen. Wenn es mal etwas steiler wurde, fiel Resi ans Ende unserer 19 köpfigen Naturfreunde Truppe zurück. „I konn nit schnölla“, meinte sie zu mir. Dabei ging sie eh tadellos mit. Ich versuchte ihr klar zu machen, dass sie nicht schneller sein muss. Nicht die anderen gehen ein normales Tempo und sie sei zu langsam, sondern sie geht ihr Tempo und die anderen ein bisschen zu schnell. Also eine Frage der Perspektive. Sie kam perfekt über die Runde und freute sich dabei gewesen zu sein. Am Ende meinte sie zu mir: „Siegst, heit wor i die schnöllste“. Sie hatte es verstanden. J

Nahe Sekull kamen wir an einem Wurzelpark vorbei, wo uns Dick und Doof, Luis Trenker oder Tarzan begrüßten. Wie der entstand, ist leider nicht überliefert, doch ein fotografischer Stopp samt Aha Erlebnis ist es allemal. Danach ging es hinauf zum Seeblick, den wir ausließen und gleich nach Pavor weitergingen. Rosi fragte mich wo Techelsberg liegt, und ich gab ihr als Antwort zwischen Pörtschach und Krumpendorf. Dabei gingen wir gerade daran vorbei. Schande über mich. So nach dem Motto: „Wenn i ka Kortn hob, bleib i am besten daham“. Wir erreichten schließlich den Forstsee, wo wir gleich am Beginn bei der Staumauer unsere „Gipfelfotos“ machten. Mit einem See statt ein Kreuz als Hintergrund. Mal was anderes. Apropos Forstsee. Den See gab es ja schon länger, doch sein Kraftwerk und damit seine touristische Erschließung als Naherholungsgebiet entstand in den 1930er Jahren.

Wir hielten uns nicht lange auf und gingen am See entlang weiter nach Westen, wo wir nach einem kurzen Abstieg die Römerschlucht erreichten. Wann die entstand, weiß ich nicht, aber vielleicht benutzten es die Römer um zum Wasser des Forstsees zu gelangen. Heute fließt ein kleiner Bach durch die grün schimmernde Schlucht, und Moose haben die Felsen und Baumstämme überzogen. Manchmal schien auch die Sonne herein und bot ideale Lichtverhältnisse. Wie ein Miniurwald mit vielen Fotomotiven. Als wir die A2 erneut unten durch querten, fiel Hannes ein, dass Rene jun mehr eine Wanderung entlang der Autobahn gemacht hat. Leider schneidet sich diese zwischen See und unserem Weg ihre Route durch die Landschaft, doch das ist eine Geschichte aus den 1960er Jahren, also weit vor unserer Ortsgruppen Zeit.

An der Franzosenkirche gingen wir leider vorbei, weil es die meisten auf ein Getränk nach Velden hinzog. Nur wenige mussten die Autos in Pörtschach wieder abholen, und nur eine (Manuela) war so motiviert, dass sie die Umrundung gleich bis Reifnitz fortsetzte. Gratulation! Mit 3 ½ Stunden reiner Gehzeit ging somit eine weiter schöne, neue Wanderung unserer Ortsgruppe zu Ende. Ich glaube es hat allen gefallen. Mir auf jeden Fall. Ich bin ja schon die komplette Umrundung gegangen, nur halt in umgekehrter Richtung und zu einer anderen Jahreszeit (Winter). Die Tour ist jeden zu empfehlen, liegt sie doch so nahe und bietet sie doch so viel Neues und Interessantes. In diesem Sinne: Viel Spaß und Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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Schlangeninsel bei Pörtschach
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