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Monte Goriane (1693m)

Karnische Alpen

Unter dem Motto Glück und Pech will ich die heutige Naturfreunde Wanderung umschreiben. Es begann alles wie erhofft. 15 Naturfreunde meldeten sich zur ursprünglichen Tour auf den Monte Verzegnis westlich von Tolmezzo an. Doch ein Rally Bergmeisterschaftslauf auf der Passstraße hinauf zum Sella Chianzutan und die Straßensperre veranlassten mich am Donnerstagabend ein anderes Tourenziel auszusuchen. Der Kleinobir schien mir als adäquater Ersatz, zu dem sich noch 13 Naturfreunde begeistern konnten. Alles neu planen, alle anrufen. Doch Freitagvormittag erfuhr ich von Maria K, dass wegen der Sturmschäden im heurigen Winter jetzt das Schadholz aus den Wäldern rund um Eisenkappel heraus transportiert wird und deswegen die L103 am Freibach Stausee auch an diesem Samstag gesperrt ist. So ein Pech! Ich musste am Freitagnachmittag nochmals alles umplanen, fand in der Überschreitung des Monte Goriane (Göriacher Berg, 1693m) einen neuerlichen Ersatz, rief nochmals alle an und fixierte im letzten Abdruck doch noch eine Tour für den Samstag 26.Mai 2018. Jetzt konnte nichts mehr passieren.

Wir trafen uns auf der Alten Grenze, fuhren die paar Minuten hinüber zum Ausgangspunkt Coccau und starteten von italienscher Seite mit dem Anstieg am Weg 510. Ein breiter mäßig steiler Forstweg ohne große Schwierigkeiten. Der anfängliche Nebel lichtete sich rasch und die Blicke auf den Mangart oder Wischberg mit dem blauen Himmel gefielen uns sehr. Alles passte und wir waren im Glück. Nicht zu heiß aber auch nicht kalt. Nach 2 ½ Stunden erreichten wir schließlich die Göriacher Alm und 5 Minuten später mit dem Gipfel des Monte Goriane auch den östlichsten Gipfel der Karnischen Alpen. Die Aussicht in den Raum Arnoldstein und die Schütt zeichnet den Berg aus. Toll auch die Gipfelblicke glücklicher Wanderer in die Dobratsch Südwand und nach Süden in die Julischen Alpen. Schön auch das frische Grün der Almböden, mit den gepflegten Hütten und dem blauen Himmel darüber. Und wir waren dabei.

Nach einer längeren Pause (ohne Gipfelschnaps) erfolgte der Abstieg über die Ostseite des Berges, am Karnischen Höhenweg 403 hinunter nach Thörl-Maglern. Zuerst ging es durch den Wald flacher dahin, ehe es steil bergab ging. Wurzeln, Laub und Steilheit kennzeichneten zumindest stellenweise den Abstieg. Man musste vorsichtig gehen und aufpassen, doch es ging. Und da erfasste uns das Pech nochmals, als eine Teilnehmerin ausrutschte. Es war nur ein kurzer Moment, bald stand sie wieder, doch der Fuß tat weh. Der weitere Abstieg samt Abstecher zur Aussichtsplattform Pyramide ging noch. Erst am Ende des Tages erfuhr ich von einem Sprunggelenksbruch und mehrwöchigem Gips. Es war nur ein Moment der Unachtsamkeit. Jeden von uns hätte es passieren können, da kann man niemanden einem Vorwurf machen. Wer weiß für was das gut war.

Nach der Wanderung und dem Rücktransport der Autos kehrten wir noch auf eine Pizza auf der Alten Grenze ein. Nach der 1000-Höhenmeter Wanderung von heute eine wahre Genugtuung. In der Situation waren wir wieder glücklich. Erst im 3.Versuch hatte die heutige Tour geklappt. Keine leichte (organisatorische) Aufgabe für mich. Doch ich konnte eine neue Tour anbieten, die vielen gefiel, und doch so nah ist. Schade nur der Zwischenfall am Abstieg. Manchmal liegt Glück und Pech so eng beieinander. Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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