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Hochgrabe (2951m)

Deferegger Alpen (Osttirol)

Dieser Samstag startete mit schönem Wetter. Ein paar Wolkenfetzen tauschten sich mit sonnigem blauem Himmel ab. Es stand einem schönen Wandertag in den Bergen Osttirols nichts im Wege. Aber für Nachmittag war Regen angesagt und so brachen wir nach dem 7 Uhr Frühstück bald auf. Unser Ziel war die Hochgrabe (2951m), welche der höchste Berg in den Villgrater Bergen ist.

Zuerst mal ging es in einem Hang hinauf und hinüber zu einem großen Wasserfall, wo sich oben ein Plateau namens Wilde Platte erstreckt. Die Blicke hinüber auf den Gegenhang und die hoch hinaufreichenden zerfurchten Wiesenhänge der nördlichen Gipfel beeindruckten mit ihren Wasserrinnen. Dazwischen immer wieder mal eine kleine Hütte. Im tollen Licht ein Blickfang. Nach 1,5 Stunden am Weg 327 erreichten wir den Schrentebachboden. Es ging nun zuerst flacher, später dann leicht ansteigend den langen Weg hinein in Richtung Hochgrabe, der wir uns vom Norden näherten. Den Gipfel sah man schon die längste Zeit, doch wir mussten erst zum Gipfelgrat herankommen. Viele kleine Wasserrinnen durchzogen die Wilde Platte, und mit dem Goldtrögele gab es einen Blickfang. Hier verschwand das kühle Nass in einer Felsnische, ehe es weiter unten wieder herauskam.

Die Gruppe war wie all die Tage sehr gut drauf. Es gab keinen Schwächeren, keiner fiel zurück oder dachte ans Aufgeben. Elli ging meist hinter mir, gefolgt von Eva oder Veronika. Klausi und Ulli bildeten den Abschluss und so kamen wir in zwei 3er Partien ziemlich geschlossen hinauf zum Grat auf die Hochgrabe. Dieser war leicht und in einer Viertelstunde waren wir oben am Gipfel. Die Sonne schien (noch), die Rundumblicke waren uns leider verwehrt (zu viele Wolken) und die Jause schmeckte. Wir hatten nach gut 3 Stunden unseren Gipfel erstiegen und waren froh, dass alles so gut geklappt hatte. Man hatte sogar leichten Handy Empfang, was uns ja unten in der Hütte verwehrt blieb. Doch wie auch schon gestern wurde es im Laufe der ¾ Stunde immer frischer und kälter und wir entschlossen uns zum Abstieg.

Inzwischen hatten sich so manche Schafe verflüchtigt, die Bewölkung nahm zu und wir schauten hinunterzukommen. Als wir die Abzweigungen zum Degenhorn und am Schrentebachboden erreichten, erlebten wir mal kurz einen paar Regentropfen bzw. leichten Hagel. Doch kaum war der Poncho oben oder der Schirm aufgespannt, war der Spuck auch schon wieder vorbei. So entschlossen wir uns den anderen, nördlicheren Weg hinunterzugehen und mussten zuerst einen der vielen Bäche queren. Dabei war mein Sprung nicht weit genug, ich landete am Gegenufer, verlor den Halt, stützte mich an einem Stecken ab und dann brach dieser. Einfach so. In Folge landete ich mit dem rechten Schuh im Wasser. Die nasse Hosen war kein Problem, aber der Wanderschuh war auch von innen feucht. Man soll halt nicht mit einem Schirm in der Hand ein Gewässer überqueren. Kann ja mal passieren.

Der weitere Abstieg erwies sich als wesentlich steiler und länger als gedacht, ehe wir bei der Heinkaralm auf den Forstweg hinunter zur Volkzeiner Hütte kamen. Erst die letzten 5 Minuten unserer Tour erwischte uns der Regen, der pünktlich um halb 3 Uhr nachmittags kam. Toni hatte Recht gehabt. Egal. Bei uns war es im Vergleich zu anderen Wanderern nicht so schlimm. Als wir uns am Nachmittag in der Stube einfanden, waren schon viele Jäger anwesend. Sie hatten 4 Murmerlan erlegt und es folgte ein geselliger Jägerabend, der schon früh losging. Auch unser Essen war gut und die Portionen wie immer sehr groß. Lediglich die Wild-Suppe war Eva zu scharf und würzig, während Elli sie rasch verschlungen hatte. Der Abend war nach dem Duschen nett und immer wieder gesellte sich Toni mit einem Bier zu unserem Tisch, um schon nach kurzer Zeit wieder aufzustehen und eine Arbeit zu machen. So war er halt. Auch Doris, seine Wiener Gehilfin, setzte sich zu uns und so war auch der zweite Hüttenabend sehr gesellig.

 

(Bericht von Thomas)

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