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Regenstein (2891m)

Deferegger Alpen (Osttirol)

Mit dem Sonntag brach der letzte Tag unserer Wandertage in den Villgrater Bergen an. Es empfing uns ein sehr schöner sonniger Morgen. Das Wetter blieb nicht so, Wolken kamen im Laufe des Tages hinzu, aber es blieb trocken und meist sonnig. Nach dem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns von Toni und seiner Hütte und fuhren ein paar Kilometer Tal auswärts zu einem Parkplatz, von wo es auf den Regenstein (2891m) hinauf ging.

Ein Umleitungsschild übersah ich komplett und so gingen wir anfangs steil durch einen Wald hinauf, auf dessen Steig immer wieder ein paar umgestürzte Bäume lagen. Einmal mussten wir sogar den Rucksack abnehmen, um unten durchzukommen. Nach dieser „Schlüsselstelle“ erreichten wir die Unterarnalm, und entschieden uns über einen Forstweg später abzusteigen. Wie wir bei der Oberarnalm erfuhren, verlief die Umleitung auch über diesen Weg. Lesen muss man halt können. Auch als Wanderführer. Es war mein Fehler und es bewahrheitete sich, dass man immer die Tour vorgehen sollte. Nur den Regenstein hatte ich nicht im Vorfeld erklommen. Ich wollte die Tour noch im August machen, aber mir fehlte die Zeit.

Der weitere Weg war nicht schwierig. Es ging zwar lange und immer wieder auch steil in Serpentinen bergauf, aber technisch einfach. Toll die Blicke zurück in die Dolomiten, nur vom Winkel sahen wir heute die Drei Zinnnen leider nicht. Blickten wir nach oben, schauten die Gipfel mächtig und unüberwindbar aus. Wo liegt unser Ziel und wie werden wir hinaufkommen? Die Frage konnte erst zum Schluss bei der letzten Abzweigung zur Volkzeiner Hütte beantwortet werden. Es ging noch einen letzten Hang hinauf, hinaus auf einen Sattel und dann von rechts den Grat entlang zum Gipfel. Inzwischen hatten uns auch zwei Wanderpaare überholt und an deren Position sahen wir unseren Weiterweg. Kurz unter dem Sattel mussten wir einen Hang queren und es war die einzige schwerere Stelle, doch mit Wanderstöcken (in meinem Fall nur einer)) und vereinten Kräften (Zureden) war es kein Problem.

Vom Sattel sahen wir hinüber zum Großglockner, der aber leider in Wolken hing. Wäre sonst ein schöner Anblick gewesen. Der Grat war dann breit und leicht, und so erreichten wir nach 3 Stunden den Regenstein. Vom Gipfel hatten wir einen tollen Blick über die Villgrater Berge und die Hochgrabe auf der anderen Talseite war zum Greifen nahe. Mein Ziel dieser 3-Tages-Tour war es, den Naturfreunden wenigstens einen kleinen Überblick über diese Gebirgsgruppe (Teil der Defregger Alpen) zu geben. Mit dem heutigen Wetter gelang es mir und ich glaube, viele waren froh, weil sie zum ersten Mal hier waren. Die Berge dieser Tage waren für viele Premierenberge. Und zu einer Aussage lasse ich mich hinreisen: Vielleicht war schon einmal vor uns eine Belgierin am Regenstein. Und vielleicht auch schon mal eine Schwedin. Aber es war bestimmt das erste Mal in der Geschichte dieses Berges, dass eine Belgierin und eine Schwedin gleichzeitig am Gipfel waren. Die Naturfreunde machen es möglich.

Wir genossen die Gipfelpause und wie schon auf den anderen Gipfeln auch bot uns allen Elli einen flämischen Pfannkuchen an. Schmeckte gut. Statt Gipfelschnaps mal etwas anderes. Auch dafür sind die Naturfreunde bekannt. Und noch etwas überraschte uns. Ein junger Deutscher war von der nördlichen Seite aufgestiegen und hatte über unsere Gipfelankunft ein Video mit seiner Drohne gemacht. Toll auch der Blick hinunter auf den Geigensee. Unser Rundblick reichte auch hinüber zur Venedigergruppe. Trotz der Wolken konnte man vom Regenstein fast die ganze Osttiroler Bergwelt überblicken. Auch wenn ihn nicht viele kennen und man 1300 Höhenmeter im Schweiß bewältigen muss, der Regenstein ist ein wahrlich lohnender Berg. Gefiel mir gut.

Aber auch hier wurde es im Laufe des Gipfelaufenthaltes kalt und wir begaben uns auf den Abstieg, der mit dem Aufstieg fast ident war. Lediglich die Umleitung unten war anders. Kurz nach 3 Uhr nachmittags erreichten wir wieder unsere Autos und kneipten wie schon am Freitag. Als Abschluss suchten wir in Außervillgraten nach einem Gasthaus, doch um diese Uhrzeit bekamen wir nichts. Erst in Oberdrauburg kehrten wir ein. Ein langes, aber sehr erfolgreiches Wanderwochenende ging unfallfrei zu Ende. Schön war es. Ich glaube es hat den teilnehmenden Naturfreunden gefallen. Damit hatte ich mein Ziel erreicht. In diesem Sinne: Berg frei.

 

(Bericht von Thomas)

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