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Schneeschuhwanderung Dörerköpfl (2056m)

Nockberge

Tour: Parkplatz Maut Innerkrems (1480m) - Forstweg - Pause (1720m) - Schulteralm (1867m) - Dörerköpfl (2056m) - Graben - Schulteralm - Forstweg - Parkplatz Maut Innerkrems

 

Wo war der Winter? Trotz Schneemangel machten wir heute eine Schneeschuhwanderung in die Nockberge. Unser Ziel war das Dörerköpfl (2056m), ein „Kreuzloser“ sanfter Ausflugsberg südwestlich von Innerkrems. Auch wenn das Wetter nicht gut war (Regen war angesagt, Wolken bekamen wir), erlebten wir trotzdem eine interessante Wanderung auf Schneeschuhen im Heimatland.

Um 8 Uhr trafen sich 14 Naturfreunde und 4 Autos, und über die Tauernautobahn kurvten wir zur Mautstelle der Nockalmstraße. Überraschenderweise lag trotz der milden Temperaturen noch genug Schnee auf unserer Tourenstrecke. Vorne führte ich die Gruppe Thomas an (Hannes, Ernst, Hansi G, Werner, Pepo, Gerhard, Franzi M), kurz danach folgte die Gruppe Hansi (Brunhilde, Anna-Christine, Ruth) und zum Schluss kam die Gruppe Walter (mit Rosi). Lange Zeit ging es in einer Schitouren Spur am Forstweg in vielen Serpentinen nach oben. Die Spur war hart, wodurch wir nur wenig einsanken und somit gut vorankamen. Ich bemühte mich ein langsameres, aber vor allem gleichmäßigeres Tempo zu gehen. Im vorigen Schneereichen Winter hatten Hansi, Ruth und ich uns die Tour angeschaut. Damals stampften wir bei blauem Himmel im Neuschnee herum, heute versteckte sich die Sonne hinter dicken Wolken. Doch wir waren froh, wenigstens nicht im Regen zu wandern.

Erster Highlight dann die Schulteralm auf Höhe der Baumgrenze. Im Windschatten des kalten Windes suchten wir uns ein Platzerl. Wir waren nur mehr 13 Schneeschuhwanderer, denn Hansi G hatten wir unterwegs „verloren“. Er verlor daraufhin die Motivation und kehrte wieder um. Nicht so der Pepo. „I kumm jo nit ume, wenn da Rucksock im Weg ist“, meinte er, als ihm Gerhard von seiner Jause anbot. Mit „Wenn a Bier durt stehn würd, kammast sofort ume“ bekam Pepo auch gleich einen Seitenhieb verpasst. Doch er konterte mit „Jetzt ess ma z’erst Gerhard sei Jausn, und donn jeda sei eigene“. Der Schmäh war uns auch über die Weihnachtspause nicht ausgegangen, und die Truppe freute sich schon auf die neuen Wanderungen. Das hatten wir gestern beim Diaabend über das vergangene Wanderjahr schon gemerkt, denn die Veranstaltung war sehr gut besucht. Natürlich fehlte unser Obmann bei der Wanderung, aber das war ja nichts Neues.

Wir verließen die Schulteralm und gleich danach ging es quer durch den Wald die letzten 190 Hm nach oben. Jetzt hieß es für mich vorne anständig stapfen und spuren, denn als erster versank ich tief im Schnee. Es war anstrengend genug. Kaum hatte die Schneeschuhwanderung so richtig begonnen, riss die Gruppe total auseinander. Plötzlich kamen Wortmeldungen auf, viele schnauften, und vorbei war es mit der Gemütlichkeit. Wir waren durch die leichten Schneeschuhwanderungen der letzten Winter etwas verwöhnt. Die wenigsten wussten noch, dass diese Sportart recht anstrengend sein kann. Ich hatte vorne ein anderes Problem. Der Weg war nicht mehr markiert und ich musste erst die richtige Richtung finden. Dann stand der Gipfel vor uns. Was nun passierte, ist eine alte Naturfreunde Krankheit. Einige wollten nicht mehr weiter, hatten von der Anstrengung genug und kehrten mit Walter um. Es fehlte der letzte Biss, der „den Gipfel pock i noch“ Wille, die Überwindung des inneren Schweinehundes, die Vollendung eines Bergsteigertraums.

In 14 Minuten waren wir am Gipfel des Dörerköpfl. Ok, dieser war abgeweht und der Wind blies einem ins Gesicht. Doch wir hatten es geschafft. Schnell ein paar Gipfelphotos mit Schneeschuhen auf einem Grashügel ohne Schnee. Zufrieden gingen Ernst, Gerhard, Pepo, Hansi, Ruth, Brunhilde, Rosi und ich wieder hinunter. Aus Spaß am Schnee wählten wir einen anderen Weg durch einen Graben zur Schulteralm. Die Schneeschuhwanderung hatte erst so richtig begonnen. Bei der kurzen Trinkpause auf der Schulteralm wurde ich auf meinen bevorstehenden runden Geburtstag angesprochen. „Thomas, ob 40 geht’s bergauf“, meinte Rosi zu mir. „Wie meinte sie das?“, fragte ich mich. „Jo, schau mi on“, gab sie mir zu verstehen und wir lachten alle.Am weiteren Abstieg kürzen Hansi und ich manche der langen Serpentinen ab. Es machte Spaß. Mit nur 10 Minuten Rückstand auf die anderen erreichten wir nach 4 ¾ Stunden wieder unsere Autos. Im nahen Gasthaus kehrten wir noch zu einer Nachbetrachtung ein. „Prost, oba nur für olle de obn worn“, meinte Pepo zu Walter. „Prost, auf de de nur den holbn Weg gongan sind“, warf Hansi G ein. Einige von uns waren müde. Kein Wunder, war es doch die erste Wanderung nach einer längeren Pause. „I bin den Pepo lei nochgongan, weil der sinkt soweit ein, dass i nimma einsinkn konn“, gestand Gerhard uns sein Erfolgsrezept. Denn er war der einzige, der die Wanderung ohne Stöcke absolviert hatte. Mich hatte Pepo überrascht. Denn als es ernst wurde, war er hinter mir zu finden und fühlte sich wohl. „Gerhard sei Speck, der hot ma heit Flügel verleiht“, bemerkte Pepo dazu. Allen war klar, dass andere in so einem Fall lieber einen Red Bull trinken würden, doch dem Pepo hatte die Kur enormen Auftrieb gegeben. So ging eine interessante Schneeschuhwanderung zu Ende. Der Anfang in eine neue Saison war geschafft. Berg frei!

 

(Bericht von Thomas)

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