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Spitzeck (1332m)

Gailtaler Alpen

Tour: Mittewald (677m) - Abzwg Kerschbaumwiese (653m) - Pause (870m) - Spitzeck (1332m) - Straße Kadutschen (879m) - Buschenschank Maurer (799m) - Mittewald

 

Wohin geht man, wenn der Wetterbericht unsicher ist, aber man trotzdem eine Naturfreunde Wanderung machen will? Hansi stellte mir folgende Bedingungen: (1) Es sollte ein Berg sein, (2) auf dem wir noch nicht waren und (3) zu dem wir nicht weit fahren müssen. Eine Nacht hatte ich Zeit zum Überlegen, und auf Anhieb fiel mir das Spitzeck (1332m). Noch nie davon gehört? Dann gibt’s hier die Auflösung.

Wir trafen uns zwischen 6-7 Uhr beim Restaurant Jedermann, um von dort nach Mittewald nördlich des Dobratsch zu fahren. Wir waren nur 11 Wanderer, nämlich Ernstl, Monika, Franzi M, Hansi, Ruth, Mary, Christine S, Gerda, Werner, Walter W und ich (="Thomas)." Unsere Wanderung führte uns auf den Höhenzug nördlich der Dobratsch, dem Bleiberger Erzberg, dessen östlichste Erhebung unser Ziel war. Zuerst ging es von den letzten Häusern ca. 100 Hm hinunter in den Graben zum Weißenbach. Schon hier verpasste ich eine Abzweigung, konnte aber nochmals rechtzeitig korrigieren. Unten im Graben verfehlte ich erneut eine Abkürzung, nur den anderen fiel es nicht auf. Dann ging es den Bach entlang in Richtung Drautal.

Kurz vor der Kerschbaumwiese machten wir dann unsere erste Pause. Zeit fürs Geländeklo. Bis jetzt war der Aufstieg leicht und angenehm. Mary bekam erst vor 3 Tagen ihren Verband von ihrem Handgelenk, und so wollte sie heute keine lange steile Tour machen. Ich wusste davon nichts, und so kam nach einem weiteren Anstieg auf einem Forstweg auf (fast) alle eine Überraschung zu: nämlich ein ganz steiler Anstieg hinauf zum Gipfel des Spitzeck. Die Folge war nahe liegend. Alle schnauften ganz schön. Nur unser Franzi M bekam leider Probleme. Der abrupte steile Anstieg war zu viel für ihn. In immer kürzeren Abständen blieb er stehen, schnaufte, hielt sich am nächsten Baum fest. Ich redete ihm zu er möge mir seinen Rucksack geben und meine Stöcke nehmen, doch Franzi M wollte dies nicht. Nach einer nächsten Pause dasselbe Bild, nur inzwischen hatte er meine Stöcke genommen. Monika hatte ihn überzeugt, und Franzi M merkte wie es leichter ging. Doch vom Gipfel waren wir noch 200 Hm entfernt. Was tun? Umdrehen? Gerda redete auf ihn ein, und so gab er mir seinen neuen Rucksack. Doch auch dies besserte die Situation nicht.

Da hatte Hansi die Idee. Er lie0 die anderen weiter gehen, und zu dritt machten wir eine richtige Pause. Franzi musste trinken und essen. Er klaubte eine Banane hervor und bekam von Hansi noch eine Überraschung: einen Müsli Riegel. Ich überzeugte ihm, dass Trinken alleine beim Wandern nicht reicht. Auch Essen ist ganz wichtig, und wenn es nur ein Bissen ist. Man kann leicht einen Hungerast bekommen. Dann verliert man jede Kraft beim Wandern. „Super. Tadellos“, kommentierte Franzi M den Geschmack des Power Riegels. In diesen 10 Minuten bekam sein Körper nicht nur seine Pause, sondern er bekam mental die Auffrischung die er brauchte. Danach war der weitere Anstieg kein Problem mehr. Hansi gab vorne einen langsamen Schritt vor, dazwischen ging Franzi M mit den Stecken nach, und hinten trug ich seinen Rucksack. Und auch meinen natürlich.

Die Gipfelpause genossen wir wieder gemeinsam. Mary wunderte sich dass wir erst ¼ 10 haben. Sie hatte auf ihrer Uhr vergessen, auf Sommerzeit umzustellen. In Wirklichkeit war es schon 10:21 Uhr. Wir blickten hinunter ins Drautal, hörten die laute Autobahn und genossen unsere Jause. „In der Not geht die Wurscht ah ohne Brot“, meinte Werner. Das heutige Wetter war viel schöner als erwartet. Statt Regen gab es Sonne. Mir fiel sogar auf, dass einige einen neuen Rucksack hatten, nämlich Franzi M, Ruth, Christine S. „Thomas, 45“, meinte Hansi zu mir, und es war alles klar. Nein, ich werde heuer noch nicht 45 Jahre alt, sondern wir sollten um 10:45 Uhr bereit zum Weitermarsch sein. Hansi klärte die anderen auf: „In 10 Minuten gemma weiter. Donn solln olle fertig sein. Oba frisiert und den Rucksock schon obn.

Das taten wir dann auch. Wir gingen nun nicht mehr denselben (steilen) Weg bergab, sondern hinten hinunter nach Kadutschen. Doch wir fanden die Abzweigung nicht. Wir kamen schon fast bis zum Mittagskofel (1426m). Ich ging voraus und schaute nach ob es der richtige Gipfel war, während Ernstl nochmals zurück ging und schließlich nahe dem Spitzeck Gipfel die richtige Abzweigung fand. Von dort ging es nicht ganz so steil hinab ins Tal, ehe wir die ersten Häuser fanden. Unsere geplante Buschenschank Einkehr musste leider entfallen, da diese Fr, Sa, So geschlossen hat. Kommt ganz selten vor! Schließlich kürzten wir den Weg noch etwas ab und erreichten ohne Regentropfen wieder unsere Autos in Mittewald. Der Einkehrschwung beim Kreuzwirt entschädigte für die „kurze“ Tour. Erst jetzt entlud sich ein Sommerregen, doch das störte uns nicht mehr. Mit dem Spitzeck haben wir eine gelungene Ersatztour ganz in der Nähe gemacht. Berg frei!

(Bericht von Thomas)

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