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Wanderkehraus 2019, Rossalm

Karawanken

Alle Jahre wieder trafen wir uns auf der Rossalm (1084m) hoch über Kopein um das alte Wanderjahr zu verabschieden und die Vorfreude aufs neue Jahr anzuregen, und trotzdem war heuer einiges anders. Es gab einen runden Geburtstag unseres Wanderreferenten zu feiern, das Interesse war höher als sonst (33 Teilnehmer) und auch die Wetter Ereignisse der letzten Wochen hatten ihre Spuren hinterlassen. Aber alles der Reihe nach.

Schon am Freitag Nachmittag trafen sich 20 Sherpa um all die Getränke, das Essen, die Nachspeisen und sonstige Utensilien hinaufzutragen. So viele hilfsbereite Teilnehmer gab es noch nie. Das war Ortsgruppen Rekord im Tragen! Der Weg war in den letzten Tagen nach den vielen Regenfällen wieder gerichtet worden, und auch die „Schlüsselstelle“ im ständig abrutschenden Hang kurz unter Hütte wurde extra von Hansi und Walter noch Geh-tauglich gemacht. Ein Danke den beiden!

Im Laufe des Samstag trudelten etwa 26 Naturfreunde ein um sich auf einen lustigen Abend zu freuen. Ernstl hatte dankenswerter Weise schon ab dem Morgen mit dem Heizdienst der beiden Hütten begonnen, damit alle es warm hatten. Die Küchenpartie trug um die Mittagszeit die frischen Sachen hinauf und begann gleich mit dem Vorbereiten kleiner Häppchen für die restlichen Naturfreunde, die im Laufe des Nachmittag eintrafen. Auch die Musi durfte nicht fehlen und die kam heuer wieder aus der Steiermark. Ein Merci an Norbert für die Unterhaltung! Aufpassen mussten wir nur, dass uns das Feuer im Ofen nicht ausging, denn dann wäre Funkstille nicht nur am Herd sondern auch auf der Gitarre gewesen.

Bei Kaffee und Keksen ging es unterhaltsam mit lustigen Liedern in den Abend. Während die meisten im großen Raum lachten, schwitzten die wenigen in der kleinen Küche bei der Zubereitung der Kürbiscremesuppe und des G‘selchten samt Semmelrolle und Sauerkraut. Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Schweißtreibend war der Job in der Küche, wo es in der einen Ecke nur etwas über 31 Grad hatte, aber in der anderen viel viel mehr. Wenn man auch noch arbeiten musste, schwitzte man noch stärker. Aber wir waren es schon gewohnt, und mit den neuen Hilfen Klausi und Brigitte schafften wir es. Ein Ruhepol in der anstrengenden Küchenarbeit ist unser Chefkoch Hansi, der nie die Übersicht verliert und immer positiv denkt (Motto: Wir schaffen das). Pünktlich um 17:49 Uhr ging der erste Teller hinaus und zwei Stunden später waren nicht nur alle Nachspeisen verzerrt, sondern auch schon wieder alles abgewaschen.

Die Brücke zwischen der Küche und den Gästen bildete wie immer unser Walter. Er war nicht nur im Service tätig, sondern auch verantwortlich dass jeder etwas zu trinken hatte. Auch wenn meine Baustelle an diesem Wochenende oft trocken blieb - Walter hatte einen guten Job gemacht. Auch seine anschließende Ansprache war legendär, denn sie wird die letzte in seiner langen Amtszeit bleiben. Nach ungefähr 25 Wanderreferenten Jahren zieht er sich nicht nur beruflich langsam zurück, sondern auch naturfreundlich. Walter hat nicht nur über Jahrzehnte die Fäden im Hintergrund gestrickt, sondern die Wanderabteilung zu dem gemacht was sie heute ist. Es gelang ihm aus einem kleinen Haufen Freunde eine  große Truppe mit 16 Wanderführer zu machen, wo sich dutzende Interessierte jedes Jahr zu sehr vielen Touren anmelden.  Heuer waren es immerhin 127 verschiedene Teilnehmer bei 38 Touren. (Ein Danke der Statistik Abteilung.) Und in den letzten Jahren hat er auch den Verjüngungsprozess eingeleitet, was dem Wanderreferat insgesamt nur gut tun kann.

Aber er hatte lange nichts geahnt. Da er vor kurzem seinen 60er gefeiert hatte, ließen wir ihn an diesem Wochenende nochmals hochleben. Er bekam nicht nur viele Glückwünsche und ein Kuvert mit ein paar Urlaubseuro, sondern auch einige Gutscheine zu Wanderungen. Jeder Wanderführer überlegte sich ein Tourenziel mit ihm und wird dies ab dem nächsten Jahr mit ihm umsetzen. Von 2-Tages-Touren, über hohe Berge bis hin zu literarischen Genusswanderungen reicht die Palette. Alles für ihn organisiert, inklusive Transfer und meist auch mit einem Essen oder Wein. Darauf freut sich nicht nur er. Den Höhepunkt stellte aber ein Film dar, den alle Wanderführer für ihn mitgestaltet hatten. Den großen Dank müssen wir dafür unseren Klausi aussprechen, der nicht nur das Drehbuch schrieb und den Kameramann spielte, sondern auch für Schnitt und Ton verantwortlich zeigte. Es war ein lustiger Genuss von über 50 Minuten. Wir hatten extra ein Aggregat, Laptop, Beamer und Leinwand dafür organisiert und konnten so auf der kleinen stromlosen Rossalmhütte etwas ganz Spezielles und Einmaliges für ihn bieten. Davon wird noch lange die Rede sein. Auch die Hoppalas zum Schluss zeigten welchen Spaß wir alle hatten.

Für viele endete weit nach Mitternacht der lange Hüttenabend. Aber er war es wert. Ich ging mit ein paar Naturfreunden noch hinunter nach Kopein um zu Hause zu schlafen. Doch genauso wie unser Obmann Rene jun stieg ich am Sonntag Vormittag schon wieder auf, um auch beim offiziellen Teil der Feier dabei zu sein. Insgesamt waren wir am letzten Rossalm Tag nochmals 33 Naturfreunde, die unseren Wanderreferenten gratulieren wollten. Während in der Küche der traditionelle Eintopf frisch zubereitet wurde, sorgte Norbert mit seiner Gitarre für die richtige Unterhaltung. Wettermäßig hatten wir es an diesem Wochenende recht gut erwischt, denn es schien an beiden Tagen oft die Sonne und es war für Ende November viel zu warm. Als auch der letzte Wanderer abgestiegen war, reinigten 8 Helfer die kleine Almhütte, damit wird auch nächstes Jahr wieder unser Wanderkehraus heroben feiern dürfen. Es war ein gelungenes, schönes Abschluss Fest unserer Wandersaison. Hoffentlich geht diese Tradition nicht verloren. In diesem Sinne, Berg frei.

 

(Bericht von Thomas)

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