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Von Burgruinen und Kirchen

Raum Wernberg

Das Ende der heurigen 2.Coronavirus Wandersaison naht. Heute gingen wir eine kleinere Runde in der Gemeinde Wernberg. „Von Burgruinen und Kirchen“ hatte ich die Wanderung betitelt, und so gab es einiges Interessantes zu sehen. Treffpunkt war um 9 Uhr bei der Pfarrkirche Damtschach, wo es vor dem ersten Wanderschritt schon ein paar Worte über die moderne Kirche gab. 17 Wanderer gingen heute mit, nämlich Patricia, Elly, Thomas & Christine M, Brigitte U, Gerda, Sabine F, Walter G, Rene jun, Hansi, Alfred & Heidi, Erika, Carmen, Helga & Franzi und Gerlinde W. Da ich immer lange und schwere Touren anbiete, wollte ich mit der heutigen Tour eine leichtere Wanderung für einen größeren Personenkreis anbieten. Quasi eine Wochentagswanderung an einem Samstag.

Wir waren mit Verspätung gestartet und machten schon nach 20 Minuten eine längere ungeplante Pause bei der Kirche Umberg. Als uns Altbürgermeister Franz Z begrüßte, kam zufällig der Messner vorbei, der mit seinem großen Schlüssel den „Dom zu Umberg“ aufsperrte und wir eine Kirchenführung im Inneren bekamen. Im Anschluss gab es ein paar Häuser weiter eine Schnapsverkostung mit Blick auf die Karawanken vom Privathaus unseres Wanderbegleiters. Das Wetter war anfangs mehr bewölkt und man wusste nicht, ob es wieder zu regnen beginnen würde. Doch es war nicht kalt. Im Laufe des Vormittags kam zwar immer wieder die Sonne hervor, doch es brauchte bis in die späte Mittagszeit, ehe sich der Hochnebel komplett verzogen hatte und wolkenloses Wetter sich durchsetzte.

Um halb 11 Uhr erreichten wir die Burgruine Aichelberg, wo wir eine sehr interessante und auch lange Führung bekamen. Vom geschichtlichen Ablauf bis zu den Renovierungen der Burgruine der letzten Jahre erfuhren wir Sachen, die man sonst nirgendwo nachlesen konnte. Und obwohl offiziell noch nicht eröffnet, durften wir die Anlage auch von innen besichtigen. Herrlich auch die Blicke durch die Fenster auf die Stadt Villach. Das gerade zu dieser Stunde die Sonne zum Vorschein kam und wir mit den schönen Oktoberfarben eine herrliche Stimmung geboten bekamen, war schlicht und einfach Glück. Naturfreunde Wetter sozusagen. Ich glaube, es hat jedem gefallen und so eine Gelegenheit bekommt man nicht alle Tage. Nach der Verabschiedung von Franz Z verließen wir auch kurz darauf die Gemeinde Wernberg und tauchten im nördlichen Wald in die Gemeinde Velden ein.

Wandern war nun angesagt und so mancher dachte sich, wie er seine abendlichen Termine einhalten kann. Wir querten die Straße nach Stallhofen und erreichten an einer Wiese um halb 1 Uhr unser Rast Platzl, wo es Zeit für eine Jause gab. Noch war der Himmel bewölkt, doch als es in der nächsten Stunde durch den Schmarotzwald hinauf zur Burgruine Hohenwart (auch Schwarzes Schlössl genannt) ging, begrüßte uns auch dort die Sonne in einer schönen Herbststimmung. Von dieser Burgruine war bedeutend weniger zu sehen, denn der Wald bedrängte die letzten Mauern immer mehr. Anhand dieser beiden Burgruinen wollte ich den Wanderern zeigen, was mit Geld alles zu machen ist. No na. Obwohl die beiden einstigen Burgen nur so knapp beieinander liegen, ist deren weiterer Verlauf quasi schon absehbar. Die eine wird in ihrem Bestand erhalten bleiben und der Nachwelt ein Zeugnis längst vergangener Tage bleiben, während die andere ihrem Schicksal überlassen wird und die Natur sich ihren Platz zurück erkämpft. Toll der Blick vom Bankerl hinüber zur Kirche am Sternberg.

Dorthin ging es auch im Anschluss durch den Schmarotzwald wieder zurück in die Gemeinde Wernberg. Wir erreichten bei tollem warmen Herbstwetter die Kirche Sternberg, die auf einem alten Kraftplatz (Kelten) steht. Besichtigung war zwar nur durch das Gitter am Eingangstor möglich, doch dafür lag einem die Landschaft von Velden bis Villach zu Füßen. Obwohl noch Wolkenreste in den Karawanken lagen, war das Panorama gewaltig. Die halbe Südgrenze Kärntens lag vor uns. Ich wäre am liebsten noch länger geblieben, doch die Zeit war schon weit vorangeschritten. Mit so langen Pausen hatte niemand gerechnet. Wir stiegen vom Sternberg ab, doch unten bei der Straße angekommen, ging es am westlichen Burgruinen Berg auch schon wieder bergauf. Am Privatgrund der Fam. Hippel konnten wir nach Erlaubnis und Vorankündigung unseres Besuchs in den Garten gehen und einen herrlichen Blick nach Westen über das Damtschacher Feld machen. Von hier konnte man schön die mächtige Gerlitzen hinter den Ossiacher Tauern aufragen sehen, und über die Verditzer Berge, den Erzbergzug und dem Dobratsch reichte das Panorama bis zu den Karnischen Alpen und Karawanken. Ein Glück, der hier in Ruhe wohnen durfte. Das Anwesen ist aber in Privatbesitz und wir waren nur zu Gast, und das war gut so. Dies sollte man respektieren.

Also stiegen wir über einen steilen Steig wieder hinab zur Straße auf den Sternberg und wanderten über Forstwege am geschlossenen Rast Platzl vorbei zum Schloss Damtschach mit seiner schönen Schlosskirche. Dafür blieb leider keine Zeit mehr und außerdem war es schon geschlossen. Doch wer von der heutigen Wanderung mehr wissen und sehen wollte, dem kann ich nur die alljährlich Ende September stattfindende Wernberger Kultur- und Kirchenwanderung der Gemeinde empfehlen, wo noch mehr geboten und berichtet wird. Sie bildete übrigens die Grundlage für meine heutige Wanderung mit den Naturfreunden. Ich bot den 17 Teilnehmern nur einen kurzen Auszug, fuhr aber mit dem Gefühl nach Hause, allen einen kleinen Mehrwert geboten zu haben. Manchmal liegen interessante Plätze so nah. Man braucht sie nur zu einem Rundweg zu verbinden. In diesem Sinne: Berg frei.

 

(Bericht von Thomas)

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